Chiemsee Reggae Summer 2008: Sonntag

Heute wurde ich nicht vom Regen geweckt, der gegen mein Zelt prasselte. NEIN! Ich wurde durch die Hitze wach, die in meinem Zelt herrschte. Man glaubt es kaum aber der heutige Sonntag verspricht Sonne pur! Aber der Matsch blieb, des war des blöde und er wurde auch nicht weniger oder trockener.
Gegen 9.30 Uhr machte ich mich wiedermal auf den Weg mit meinen letzten drei Dosenbiere von meiner wunderbaren Paulaner-Palette zum Konni-Camp. Auch heute traf ich da vorerst nur Konni an, der Rest wie immer noch im tiefsten Schlaf. Wie ich festgestellt habe, hat Konni bereits sein Zelt abgebaut und sein Rucksack gepackt, da er ja heute nach Clueso die Heimreise antreten wird, weil er ja am Montag um 7.00 Uhr wieder arbeiten muss. Wir beschlossen seine Sachen bereits ins Auto zu bringen und mal schaun ob wir nicht gleich ein besseren Parkplatz finden können, damit er dann ohne Probleme mit Matsch die Heimreise antreten kann.
War aber leichter gesagt als getan. Am Auto angekommen, sahen wir bereits die altbekannten Matschrillen vom Frequency und wir stellten fest, dass es ziemlich schwierig werden wird, das Auto raus zubekommen. Nach hin und her blieb mir nichts anderes übrig als kräftig zu schieben. Es ging dann auch ein paar Meter, aber dann war auch Schluss. Zum Glück kam dann dann noch einer dazu und zu zweit schafften wir es dann doch ein gutes Stück vorwärts bis zum bevorstehenden Hügel, der dann auf die Straße führte. Dort haben wir es dann nur mit Mühe zu 8 inklusive einer Security-Dame geschafft, Konni sein Auto vom Matsch zu befreien.

Wieder am Camp angekommen, machten wir uns zu den Bühnen auf, zu Jamaram. Die Müncher gaben von Anfang an Vollgas und das Konzert war genau wie das Wetter. Perfekt! Da machte es dann auch nichts mehr aus, dass man bis fast zum Ende der Gummistiefel im Matsch versunken ist.
Danach beschlossen wir nochmal zum Camp zurück zu stiefeln, da ich Panteon Rococo schon gesehn habe und wir überhaupt keine Lust hatten jetzt wieder eine halbe Stunde sinnlos im Matsch umher zu stehen und nichts zu machen. Vom Camp aus lauschten wir dann den Klängen der Mexikaner und entschieden uns dann gegen 16.00 Uhr zurück Richtung Hauptbühne auf zumachen.
Unterwegs trennte sich dann Konni von uns, da ihm der Matsch anscheinend doch sehr zu schaffen machte. Er ließ somit den noch eingeplanten Gig von Clueso aus, der ganz nett anzuschauen war. Des wäre einer der Auftritte gewesen, wo man wunderbar im Gras dazu chillen konnte, aber leider ging das ja bekanntlicherweise schlecht.
Anschließend gings weiter im Zelt mit Iriepathie. Mir sagte der Name davor nichts, aber auf Empfehlung von Konni hin, schaute ich mir die aus Tirol kommende Dancehall-Combo an. Und ich wurde nicht enttäuscht. War für mich persönlich der beste Auftritt am Sonntag. Man konnte einfach sehr geil abdancen und das kompette Zelt wurde von dem Riddim miteingezogen. Wohl die Entdeckung für mich an diesem Wochenede.
Perfect war der nächste Künstler, den ich mir im Zelt zu Gemüte führte. Auch ein sehr mitreißender Auftritt, nur was mich tierisch gestört hat war, dass jedes Lied ca. 30 Sekunden angespielt worden ist, dann wurde kurz gestoppt, um dann nochmal ganz von Anfang an zu beginnen. Es sollte wohl Spannung aufbauen, ist auch teilweise gelungen, aber ich fand es eher als Laster, aber naja. Man merkte sofort, dass Perfect für die Legalisierung von Marihuana war. Spätestens als er das komplette Publikum aufforderte “I love Marihuana” zu singen und er dann noch meinte (frei übersetzt): “Die Leute, die Marihuana nicht als legal aktzeptieren, diese Leute dürfen auch keine Äpfel, Birnen, Tomaten etc. als legal aktzeptieren.”
Als ich danach aus dem Zelt kam, wurde es doch ziemlich schnell kalt und so entschied ich mich von der restlichen Truppe zu trennen und schnell zu meinem Zelt zurück zu gehen um mich umzuziehen.
Ich fand dann unsere Gruppe wieder und wir warteten gemeinsam auf Culcha Candela. Also der Auftritt war von persönlicher Seite her der schlechteste den ich an diesem Wochenende gesehen habe. Einzig “Solarenergie” und “Partybus” waren richtig fett und auch die Aktion als sie das Publikum aufforderten mit ihnen spazieren zu gehen (komplette Publikum ging einmal nach rechts und einmal nach links), war auch ganz nett. Dagegen die nachgemachte Aktion der Beatsteaks mit hinknien löste bei unserer Gruppe Unverständnis aus. Warum macht des jetzt jeder?? Ist mir schon auf dem Southside aufgefallen….
Nunja wir knieten uns halt dann alle hin, aber wir sprangen dann schon auf unser Zeichen hin hoch und gingen ohne Musik ab und nicht erst als Culcha Candela das Zeichen dazu gab.
Nach dem langweiligen Auftritt trennte ich mich auch entgültig von der netten Gruppe, da ich ins Zelt zu Miss Platnum ging und sie sich Morgan Heritage anschauten.
Der Auftritt von Miss Platnum konnte mich nicht wirklich überzeugen und so entschied ich mich doch ein letztes Mal zur Hauptbühne zu begeben um dort die letzen Lieder von Morgan Heritage zu verfolgen. Als Abschluss auf der Hauptbühne auf alle Fälle würdig und man konnte auch nochmal richtig schön auf Roots Reggae abtanzen was das Zeug hält.
Danach machte ich mich nochmal auf ins Zelt und wartete auf den Beginn von Michael Franti & Spearhead. Allerdings zwingte mich die wieder einkehrende Müdigkeit bereits nach dem dritten Lied mich auf zu meinem Zelt zu machen. Aber die drei Lieder haben mich voll übrzeugt und sollte ich nochmal die Chance haben diesen Mann auf einem Festival zu sehen, werd ich diese Möglichkeit auch nicht auslassen.

 

Alle Bilder: Markus Jung.

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Markus Jung