Ein lauer Frühlingsabend, um die 15 Grad. Das perfekte Wetter um mal schön spazieren zu gehen, sich in einen Biergarten zu setzen oder einfach mal auf der Terasse zu entspannen…denkste! Nicht, wenn Itchy Poopzkid in Bochum sind. Der sehr gut gefüllte Bahnhof Langendreer zeigte sich zum Tourauftakt der Itchys von seiner besten Seite. Eine sehr schöne und wirklich gemütliche Location.
Den Auftakt machten an diesem Abend die Waliser von Attack! Attack!. Die Alternative-Rocker verstanden ihr Handwerk und heizten der Menge ordentlich ein. Anfangs noch etwas versteinert, tobte sich das Publikum spätestens nach dem 3. Song so richtig aus. Es wurde getanzt, gemosht, geschubst, gecircle-pittet, alles was das Fanherz glücklich macht. Mit ihren melodiösen Songs kamen sie wirklich gut an und übergaben nach ca. 30 Minuten Spielzeit an die Hauptband des Abends.
Pünktlich um 21:30 gingen die Lichter aus und Itchy Poopzkid aus Eislingen an der Fils betraten die Bühne. Sie eröffneten fulminant mit ihrer aktuellen Single Why Still Bother und zeigten, dass auch neue Songs zum Tanzen geignet sind. Spätestens nach dem zweiten Song Drogenfrau bewegte sich auch der letzte Fuß im Bahnhof Langendreer und die Sause konnte beginnen. Es war ein Konzert der Premieren. Das erste Konzert der Tour, das erste Konzert mit In-Ear-Monitoring, über welches sich Bassist Panzer immer wieder aufregte, da seine Kopfhörer immer aus den Ohren flutschten und die wohl wichtigste Neuerung: Das erste Konzert mit neuem Schlagzeuger Max, welcher eine sehr gute Figur machte. Drummer Saikov wird zwar unter den Fans unvergessen bleiben, aber Max wird diese Lücke wohl sehr gut ausfüllen können. Spätestens als er mit Gitarrist Sibbi die Instrumente tauschte um das Ramones Cover I Wanna Be Sedated an der Gitarre zu performen, war allen im Saal klar: Der Mann kann was! Die Setlist war ganz klar auf das neue Album Light Out London ausgelegt, was allerdings nicht negativ zu betrachten war. Die neuen Songs zogen die Stimmung in keinster Weise runter und das Bochumer Publikum zeigte sich schon sehr textsicher. Selbst der verkorkste Pfeiffchor während Down Down Down belustigte die Band und das Publikum eher. Hits wie Silence Is Killing Me oder The Living tauchten überraschend früh im Set auf, was allerdings für durchgehend gute Stimmung sorgte. Überhaupt muss man sagen, dass man auf Itchy Poopzkid Konzerten immer was zu lachen hat. Die spontanen Ansagen und Sprüche der Band machen die Show erst zu dem was sie ist.
Nach 60 Minuten verließen die Itchys erst einmal die Bühne, um kurz nach Luft zu schnappen. Nach kurzer Verschnaufpause ging es aber weiter mit dem Run DMC Cover Tricky und man brachte den gesamten Club zum Springen. The Enemy vom neuen Album schloss den gelungenen Abend dann ab. Meiner Meinung hätte man als letztes Stück allerdings lieber einen Klassiker nehmen sollen, denn so richtig passen wollte es als Rausschmeißer nicht.
Das war allerdings das einzige Manko des Abends und man kann auf einen mehr als gelungenen Tourauftakt zurück blicken. Jeder der dieses Jahr die Möglichkeit hat, Itchy Poopzkid live zu sehen, egal ob auf Tour oder bei einer der zahlreichen Festivalshows, sollte dies tun. Es lohnt sich!