14köpfiger Zuwachs fürs Hurricane/Southside 2011 mit Boysetsfire, The Subways, MSTRKRFT, Klaxons, I Am Kloot, Selig, Clueso,..

Über Nacht hatten sich bereits die Eels und am morgen Selig für Hurricane und Southside angesagt. Um diese Selbstbestätigungen herum strickt man ein Paket mit 12 weiteren Neuzugängen. Punkt 12 gab es Marc in den Foren bekannt: Sublime With Rome, Boysetsfire, You Me At Six, Brother, Cloud Control, The Subways, Klaxons, Eels, MSTRKRFT, Portugal. The Man, I Am Kloot, Band Of Horses, Selig und Clueso sind neu dabei.

Alles in allem eine Welle, die wieder für jeden Musikgeschmack ein Appetithäppchen bereit hält und rein subjektiv beurteilt der Fangemeinde von Hurricane und Southside gefallen dürfte.

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Die Festivals über ihre Neuzugänge:

Lange Zeit war das Geschöpf Band Of Horses aus Seattle eigentlich ein Soloprojekt Ben Bridwells, der mit wechselnden Musikern zeitlos schöne Songs aufnahm. Mit dem dritten Album “Infinite Arms” ist die Band nun auch wirklich eine solche. Die Musiker gehen nicht mehr durch die Drehtür rein und raus, wie Mastermind Bridwell das einmal ausdrückte. Creighton Barrett am Schlagzeug, Ryan Monroe an den Tasten, Bill Reynolds am Bass und Tyler Ramsey an der Gitarre arbeiten mit Bridwell zusammen an den Liedern. Damit ist “Infinite Arms”, das bislang musikalisch geschlossenste Werk der Band. Das sahen wohl auch Pearl Jam und Snow Patrol so und nahmen die Jungs dieses Jahr genauso mit auf Tour. Diese Songs, diese Harmonien, diese Leichtigkeit, die Fülle, diese Klarheit, das kriegen live nur sie so hin.

Brother sind sich sicher: Sie werden unglaublich berühmt. Gänzlich grundlos ist diese Annahme in der Tat nicht. Von der NME als heißtester Tipp für 2011 gehandelt und mit Coverfoto geadelt, treten Brother an, um nicht weniger zu erreichen als “den britischen Rock zu retten!” Denn eine gute Rockband gab es, laut den vier Jungs aus der Arbeiterstadt Slough, dort seit Jahrzehnten nicht mehr. Diesen Missstand heben Brother mit rauem, ungeschliffenem Britpop, eingängigen Refrains und eben jenem Selbstbewusstsein auf, dass sie die Auserwählten sind. Wir sind gespannt!

Am 9. Juni 2007 gab Boysetsfire ihr (vorerst) letztes Konzert, die Farewell-DVD von 2009 schien das endgültige Ende der Band zu besiegeln. Am 5. Oktober 2010 meldete Visions online: “Wir werden wieder anfangen, zusammen Musik zu machen. Bislang wissen wir nur, dass Boysetsfire am 5. Dezember in Berlin spielen wird”, lautete das offizielle Statement der Band auf Facebook. Weiter hieß es: “Ich glaube, wir haben unterschätzt, wie sehr wir das vermissen würden. Die Intensität, das wahrhafte Ausströmen der Gefühle – das hat für uns ohne Boysetsfire einfach nicht existiert.” Das die Hardcore-Legende aus Pennsylvania auch nach dem Konzert in Berlin weitermachen, ist mit den Auftritten bei Hurricane bestätigt. Boysetsfire 2011: Wir freuen uns drauf!

Cloud Control sind das neue große Ding aus Down Under, das darf man heute schon konstatieren. Denn irgendwie klingt die Band anders als all die anderen, die auch auf Harmoniegesang und akustische Gitarren setzen. Oder wie es der empfehlenswerte Blog 78s.ch so schön formulierte: “Beschwingte Folk-Songs mit einem psychedelischen Touch aber dem steten Blick in Richtung Harmonie und Melodie”, sei das, was da aus den Lautsprechern töne. Und welche Harmonien, möchte man dazusetzen und welch fantastische Melodien und was für wunderbare Lyrics das sind. Das renommierte englische Label Infectious Music dachte da ähnlich und nahm sie gleich unter Vertrag. Bands wie Vampire Weekend, Supergrass und The Temper Trap nahmen sie mit in ihr Vorprogramm.

Clueso vereint Energie mit Ruhe und Intelligenz mit Leidenschaft. Er begann seine Karriere schon im Teenageralter in Erfurt als Rapper, Breakdancer und Sprayer. Gute zehn Jahre später hat er sich als Singer-/Songwriter unter den besten deutschen Musikern etabliert. Die Rede ist von Clueso, einem der erfolgreichsten deutschen Künstler. Mit seinem im Frühjahr 2011 erscheinenden, nagelneuen Album wird er auch auf dem Hurricane-Festival eine Zwischenstation einlegen.

Man weiß nie was man bekommt wenn man ein Eels Konzert besucht. Im einen Jahr sind es Vocoders und Synthesizer, im nächsten ist es düsterer Garagenrock. Nein, es wird nicht zwanghaft versucht Vielseitigkeit und Abwechslung reinzubringen, es sind eher die tief verwurzelten kreativen Bedürfnisse von Eels Gründer Mark Oliver Everett, alias E die sich hier in den Vordergrund drängen. “I’m not going to make a polka album just because I can. It’s not in me, not this year, anyway, and I’m not doing different things to try to dazzle the audience with my wide horizons. There’s just some stuff in me that needs to come out,” sagt der Mann der vom THE NEW YORKER als “hypertalentierter Außenseiter” bezeichnet wird.

I am Kloot sind drei Jungs aus Manchester, die schon seit 1999 zusammen Musik machen. Lange galten sie als Geheimtipp, aber spätestens mit ihrem fünften Album “Sky At Night” haben sie sich auch außerhalb von Kennerkreisen einen Namen erspielt. Der britische Autor Frank Cottrell Boyce meint in einem offenen Brief über “Sky At Night”: “This is the same Kloot but they’re painting with a lot more colours, because they’re painting on a much bigger canvas. As Peter Jobson said, “we’re trying to get a whole life on one record – which can be tricky”. Ihr Stil lässt sich als Mischung aus Indie und Folk bezeichnen und macht der Parole “quiet is the new loud” zumeist alle Ehre.

Die neue EP “Landmarks Of Lunacy” der vier Londoner ist fertig und man kann sich auf eine Livepräsentation á la Klaxons gefasst machen; groß, mitreißend und einfach umwerfend mit vielen Neonleuchtstäben. Auch wenn das Vorgängeralbum “Surfing The Void” von Produzent Ross Robinson, der unter anderem schon für Korn und Slipknot den richtigen, harten Sound fand, produziert wurde, haben sich die Klaxons anscheinend lange Zeit einem völlig anderem Musikstil gewidmet: “All we did basically for about a year was listen to folk music…” so Sänger James Righton. Welches musikalische Endprodukt letztendlich dabei herausgekommen ist, findet man am besten selber raus!

Jesse F. Keeler ist es anscheinend nicht genug das Universum der 2-Mann Bands mit den famosen Death From Above 1979 umzukrempeln, nein, auch auf dem Elektropunk-Dancefloor ist er zu Hause. Damit sind er und sein Kompagnon AI-P a. k. a. MSTRKRFT auf der White Stage natürlich Pflichtprogramm.

Zwischen ausgiebigen Tourneen schaffen es Portugal. The Man, die wunderbar-seltsame Band aus Alaska, im Jahrestakt neue Alben rauszubringen. Alle irgendwo zwischen Indie, 60s Rock, Progressive und Experimental einzuordnen und doch jedes ein Kunstwerk für sich. Eine Band, die man unbedingt live gesehen haben muss, um sie zu verstehen.

Selig, das bedeutet: ein Wissen hinter den Worten. Ein Wachsein im Schlaf. Hinter Lachen ein Weinen, hinter Weinen ein Lachen. Eine Gruppe für die Ewigkeit. “Von Ewigkeit zu Ewigkeit”, das aktuelle Album von Selig, erschien am 1. Oktober 2010. Mit dem Vorgänger-Album “Und endlich unendlich”, konnten die “Hippie-Metal”-Heroen der Neunziger Jahre ein furioses Comeback hinlegen, ihre alten Fans zurückgewinnen – und massenhaft neue dazu. Beglückt von ihrer Wiedergeburt und berauscht von den euphorischen Konzerten, beschloss die Band gleich weiterzumachen und an neuen Stücken zu arbeiten. Auch für ihr nunmehr fünftes Studio-Album “Von Ewigkeit zu Ewigkeit” wurden die Basics der Songs wieder live im Studio eingespielt; im Vergleich zum Comebackalbum kristallisierte sich jedoch schnell eine noch rockigere Gangart heraus. Die neuen Stücke sind härter, psychedelischer – und melodiöser!

Die Bandgeschichte von Sublime With Rome ist, entgegen der Stimmung ihrer Musik, nicht unbedingt eine fröhliche: 1996 starb Sänger und Komponist Bradley James Nowell an einer Überdosis Heroin, was zunächst das Aus für Sublime, so damals der Bandname, bedeutete. Jetzt, 14 Jahre später mit Sänger Roma Ramirez am Mikrofon, sind Sublime wieder da – aus Respekt vor dem verstorbenen Bradley Nowell, als Sublime With Rome -, um die Punk/Ska/Dub/Reggae-Fackel weiterzutragen.

The Subways arbeiten aktuell an einem neuen Album, zusammen mit Produzent Stephen Street (Blur/The Smiths/Kaiser Chiefs/Graham Coxon). Seit ihrem Debut „Young for Eternity“ haben sie sich in den letzten sechs Jahren erfolgreich einen festen Platz in der Indierock-Szene erspielt. Ihre catchy Songs und griffigen Hooklines und das kraftvoll raue ihrer Musik, zusammen mit ihren packenden Live-Auftritten, sorgten in kurzer Zeit für eine solide Fanbase. Wir freuen uns auf die „Rock ‚n’ Roll Queen“ Charlotte Cooper und ihre beiden Mitstreiter Billy Lunn und Josh Morgan mit alten und neuen Hits.

You Me At Six zählen zu den absolut außergewöhnlichen Bands aus UK. Sie haben den Job von der Pike auf gelernt, ohne Management, ohne Casting, ohne Platte, aber immer auf der Bühne. Das hat sich ausgezahlt. Das Quintett spielt einen absolut tighten und unabhängigen Indie-Rock. Unabhängig schon deshalb, weil sich YM@6 einen feuchten Kehricht um Genre-Grenzen, Schubladen oder Marktgesetze kümmern. Wenn ihnen eine Popmelodie einfällt, dann wird eben Pop gemacht. Wenn ein geiles Riff nach Hardrock klingt, wird’s eben Deep Purple. Wenn alberne Kostüme angesagt sind, schlüpft die komplette Band in die seltsamsten Outfits. You Me At Six haben Spaß an der Musik und Spaß an der Show, weil sie erkannt haben: Die Abwesenheit von Langeweile ist die Anwesenheit von Glück auf allen Ebenen.

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.