Nov Rock hatte am Vormittag die Messlatte hoch gelegt. Und sagen wirs so: Wir sind es gewohnt dann bei den Wellen von Rock im Park und Rock am Ring ein paar Abstriche machen zu müssen – eben weil kompetitiveres Bookingumfeld ind Deutschland und so. Aber, aber: Diesmal ist dem absolut nicht so! Wir werden extrem positiv überrascht von der ersten bandwelle der beiden Juni-Flagschiffe. Siehst Du auch so oder ist das nur meine Sicht eines alternden Festivalisti?
Hand aufs Herz: Die Bestätigung von Linkin Park war bereits ein Paukenschlag, ein emotionales Versprechen für ein Festival, das in die Geschichte eingehen wird. Aber was die Veranstalter jetzt nachlegen, ist nicht nur eine Ergänzung, sondern eine massive Ansage an die gesamte europäische Festivallandschaft.
An vorderster Front thronen die Metal-Götter höchstpersönlich: Iron Maiden! Über ein Jahrzehnt haben wir auf diese Rückkehr auf das Zeppelinfeld gewartet. Und nicht nur das: Es sind ihre einzigen deutschen Festival-Shows 2026. Das allein wäre schon eine Meldung wert, die die Fan-Herzen höherschlagen lässt. Die “Run For Your Lives”-Tour ist weltweit gefeiert, und wer Maiden kennt, weiß, dass hier ein Spektakel der Extraklasse auf uns zurollt.
Direkt daneben reihen sich die dänischen Stadion-Rocker von Volbeat ein, ebenfalls mit exklusiven Deutschland-Shows. Eine Band, deren Arena-Tour für 2025 binnen Stunden ausverkauft war, als Headliner zu verpflichten, ist ein Garant für eine unfassbare Party und zeigt, welches Kaliber die Zwillingsfestivals hier auffahren.
Aber damit ist die Nostalgie- und Energie-Keule noch lange nicht am Ende. Mit Limp Bizkit und Papa Roach gibt es die volle Nu-Metal-Breitseite, die uns direkt in die Zeit der Baggy Pants und umgedrehten Basecaps katapultiert. Das sind nicht einfach nur Bands, das sind Hymnen unserer Jugend und Garanten für Moshpits, die sich gewaschen haben. Und wenn wir schon bei Punkrock-Legenden sind: The Offspring bringen ein ganzes Arsenal an Hits mit, bei denen Stillstehen absolut unmöglich ist.
Was diese erste Welle aber so besonders macht, ist die perfekte Balance zwischen Legenden und der absoluten Gegenwart. Mit Bad Omens wird eine der derzeit spannendsten und gehyptesten Bands des modernen Metalcore auf einem Top-Slot der Mandora Stage platziert – ein klares Zeichen, dass man am Puls der Zeit ist. Und dann sind da noch Electric Callboy, die mit ihrer exklusiven, bisher größten Festivalshow endgültig ihren Kultstatus zementieren werden. Wer ihre Energie kennt, weiß, dass das ein unvergessliches Erlebnis wird.
Die zweite Reihe liest sich dabei wie die Wunschliste vieler Fans: Die epischen Klangwelten von Within Temptation, die schwedische Panzerdivision Sabaton, die einzigartige J-Pop-Metal-Mischung von Babymetal und mit A Perfect Circle eine Band, deren Auftritte absoluten Seltenheitswert haben. Dazu Schwergewichte wie Architects und Trivium, Party-Granaten wie Hollywood Undead und Ikonen wie Social Distortion. Und mit Marteria ist auch einer der besten deutschen Live-Acts überhaupt am Start, was dem Line-up eine wunderbare nationale Note verleiht.
Nein, das ist nicht nur die Sicht eines alternden Festivalisti. Das ist objektiv betrachtet eines der stärksten und rundesten Bretter, das Rock im Park und Rock am Ring seit Jahren so früh auf den Tisch gelegt haben. Die über 40.000 verkauften Tickets sind kein Vertrauensvorschuss mehr, sie sind die logische Konsequenz der Vorfreude – und diese wird mit dem heutigen Tag mehr als belohnt. Chapeau, Booking-Team. Das macht verdammt viel Lust auf den Juni 2026!