Abschied nach 12 Jahren?! Highfield sucht neue Heimat

Völlig unverhofft erreichte uns heute morgen die Bombe in Form einer Mail von Semmel Concerts. Schon die ersten Zeilen der Nachricht verhiessen nichts gutes, das PDF brachte dann die traurige Gewissheit: Am Abend des 23.August 2009 wird aller Vorraussicht nach eine Ära zu Ende gehen. Alle 11 bisherigen Highfield Festivals seit der Gründung 1998 fanden am namensgebenden Stausee Hohenfelden statt. Ab 2010 muss damit wohl Schluss sein.

Zu der am heutigen Tag wohl wichtigsten Frage nach dem Warum äussert sich Dieter Semmelmann, Geschäftsführer von Semmel Concerts:

Wir bedauern diese Entwicklung sehr, da wir uns im Weimarer Land sehr wohl gefühlt haben.
Leider zwingen uns die vertraglichen Bedingungen des Stausees und vor allem die immer schwieriger werdenden Bedingungen, die uns die Besitzer, der für das Parken und Campen benötigten Grünflächen, auferlegen, zu dieser Entscheidung.
Diese Umstände zwingen uns zu dieser Entscheidung. Wir möchten niemand unsere Veranstaltung aufzwingen und hoffen auf einen neuen Standort, wo wir mit offenen Armen aufgenommen werden.

Zwischen den Zeilen klingt das so, als habe es in letzter Zeit viel Ärger zwischen dem Veranstalter und den beteiligten Pächtern gegeben. Die Entscheidung für einen Umzug wurde sicher auch noch durch den Fakt geschürt, dass an aktuellem Ort kein weiteres Wachstum möglich ist – die Nachfrage aber da ist. Wir erinnern uns: Erstmalig war das Festival 2008 mit 25.000 Besuchern ausverkauft. Man erwartet selbiges auch für das kommende Jahr. Die Umzugsankündigung wird dazu sicher ihren Teil beitragen.

Aktuell suchen die Partner Semmel Concerts und FKP Scorpio nach einer neuen Heimat für das Highfield ab 2010. Die Anforderungen: Die neue Örtlichkeit soll mehr Platz bieten um das ständig wachsende Besucherinteresse auch in Zukunft bewältigen zu können. Ausserdem soll der Austragungsort weiterhin im Osten Deutschlands liegen.

Einen konkreten neuen Veranstaltungsort gibt es noch nicht, wir sprechen aber bereits mit einer Gemeinde, die großes Interesse bekundet hat. Wir werden uns jetzt natürlich noch mehr bemühen im kommenden Jahr ein fantastisches Programm zusammenzustellen und sind uns sicher, dass wir ein unvergessliches – letztes – Highfield in Hohenfelden mit unseren Besuchern feiern werden.

Die in Frage kommenden Flächen sollen in der Region Leipzig liegen. Dort gibt es einige Tagebaugebiete in denen die gesuchten Faktoren, ausreichend grosse Flächen und Anwohnerarmut, gegeben wären. Die schwierige Aufgabe dürfte nun sein eine Location darunter auszumachen, die nicht nur zweckdienlich ist, sondern auch ein ähnliches Flair versprühen kann wie der Stausee in Hohenfelden.
Schliesslich ist aktuell die Umgebung ein Pfund mit dem das Highfield wuchern kann. Ziemlich sicher beinflusst das Panorama allein die Kaufentscheidung einiger Festivalisten. Die meisten beteiligten Bands kann man nämlich im August auch anderswo spielen sehen.

Mehr auch im Interview Dieter Semmelmanns mit der Thüringer Allgemeinen. Es kommt ziemlich klar durch, dass man sehr gerne bleiben würde, man sogar bereit wäre den Pächtern finanziell entgegenzukommen. Dennoch scheint mir gerade nach dem Lesen dieses gegenüber der Pressemitteilung erweiterten Informationen ein Verbleib in Hohenfelden äusserst unrealistisch und das Tischtuch zwischen den beteiligten Parteien zerschnitten.

Vielleicht kommt der Gang an die Öffentlichkeit aber auch zur rechten Zeit und bringt die Pächter zum Einlenken. Die Hoffnung auf einen positiven Ausgang scheint man auch bei Semmel Concerts nicht komplett abgeschrieben zu haben. Wie anders könnte man die letzten Worte im Zeitungsinterview erklären:

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.