Festivalmarkt

Amtlich: Aus für Rock im Stadtpark

Sven Morgenstern

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Seit 2007 gastierte das kleine Festival Rock im Stadtpark im August im Magdeburger Rotehornpark. Zunächst als kostenfreies Open Air gestartet, entwickelte sich das Festival stetig weiter – 2012 wurde erstmals drei Tage lang an der Elbe gefeiert. Via Facebook verkündet man nun jedoch das Aus.

Gentleman: Headliner bei Rock im Stadtpark im Jahr 2012
Gentleman: Headliner bei Rock im Stadtpark im Jahr 2012

Bereits im Jahr 2009 gab es einen empfindlichen Rückschlag für Veranstalterin Janin Niele. Wetterbedingt musste das Festival damals abgesagt werden. Janin Niele stand vor den Trümmern ihres Traumes – und vor einem riesigen Berg voller Schulden. Doch auch das konnte die Magdeburgerin nicht erschüttern. Es ging weiter, sie zahlte Schulden ab und auch in den Jahren 2010 bis 2012 wurde mit Künstlern wie Madsen, Gentleman oder The BossHoss ein attraktives Programm geboten.

Finanzielle Probleme?

Dass man mit vergleichsweise mageren rund 5000 Besuchern das Festival vollständig finanzieren kann, erscheint trotz zahlreichen Sponsorenzuwendungen fraglich – vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass man mit Gentleman, Jennifer Rostock, Marteria oder The BossHoss durchaus große Bands als Zugpferde verpflichten konnte. Die Stellungnahme der Veranstalter nennt zwar noch keine konkreten Gründe für das Aus des Festivals, finanzielle Engpässe könnten aber durchaus eine Rolle spielen, zumal auch schon die Emil Bulls bei ihrem diesjährigen Auftritt andeuteten, dass es Probleme bei der Zahlung der Gage gegeben hätte.

Der Zwist mit der Stadt

Aber auch wiederholte Meinungsverschiedenheiten mit den zuständigen Behörden sind als Gründe nicht auszuschließen. In besagter Stellungnahme ist immerhin die Rede von Steinen, die dem Festival in den Weg gelegt worden sein sollen. Die erste Auseinandersetzung zwischen Festivalveranstalter und der Stadt Magdeburg wäre dies indes nicht. Bereits die letztjährige Ausgabe von Rock im Stadtpark war von Säbelrasseln bezüglich erhöhter Gebühren begleitet worden.

Woran das Projekt “Rock im Stadtpark” nun tatsächlich gescheitert ist, bleibt dennoch vorerst offen. Zu vage liest sich die betreffende Stellungnahme. Klarheit wird daher erst ein morgen in der “Volksstimme” erscheinender Artikel bringen. Für alle Nicht-Magdeburger wird dieser dann auch online zur Verfügung stehen.

Festivalsterben?

Neben Rock im Stadtpark gibt es eine Reihe weiterer Festivals, bezüglich deren Zukunft die kommenden Wochen Klarheit bringen dürften. In vorderster Front sind da Omas Teich sowie das Area 4-Festival zu nennen. Beim Area 4 wird bereits seit längerer Zeit darüber spekuliert, dass die mangelnde Zuschauerresonanz für dauerhaft rote Zahlen sorgt. Die Festivalzukunft ist offen. Die Macher von Omas Teich legten die Karten auf den Tisch und sprachen offen von finanziellen Problemen und Ungewissheit bezüglich einer Fortsetzung des Festivals. Offizielle Stellungnahmen dürften eigentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Denn sich das lukrative Weihnachtsgeschäft entegehen zu lassen, können sich die beiden angeschlagenen Festivals wohl kaum leisten.

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