Festivals, Live

Area4 2008: Der ruhige Morgen danach – Teil1 Bühnengelände

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Vor Eggi und Max lag ein langer Weg zurück nach Hause. 650km wollten erstmal bewältigt werden. Mein Zug verliess Dülmen erst um 12:30 Uhr. Dennoch stand ich um 8 mit den beiden Spezis auf um ihnen beim Einräumen ihres Autos zu helfen und sie zum vorerst letzten Male zu verabschieden.

Die Nacht war anders verlaufen als noch im Vorjahr. Will heissen: Bei weitem weniger friedlich und daher auch gezeichnet von unruhigem Schlaf. Immer wachte ich trotz Ohrstöpseln auf als wieder der Löschwagen der Feuerwehr an meinem Zelt vorbeifuhr. Es flogen sabbernde Gegenstände via Golfschläger motiviert über mein Zelt und lautstark johlten Leute über den Platz, die den anderen ihre Nachtruhe nicht gönnen mochten.
Kurzum: Die Normalität scheint zu versuchen das Area4 einzuholen.
Im Gespräch mit einem aus dem Vorjahr bekannten Security wurde mir bestätigt, dass es heuer mehr Zwischenfälle und etwas weniger relaxt zuging als in 2007. Insgesamt aber sei es verglichen mit anderen Festivals noch sehr ruhig. Das kann ich so bestätigen.
Nichts desto trotz wird sich das Area4 wohl mit jedem Zuschauer mehr den ungeliebten Zuständen auf den bekannten, grossen Festivals anpassen. Man kann sich sein Publikum eben nicht aussuchen. Ca. 2% Chaoten wären immer unter den Besuchern. Das machte 2007 bei 9000 Festivalisten eben “nur” 180 Leute und bei heuer 15.000 waren es dann schon ca. 300.

Der Veranstalter versuchte indes alles diesem Trend entgegenzuwirken. So wurde beispielsweise ein Dixizündler bereits in der ersten Nacht des Platzes verwiesen und wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung angezeigt. Der 23jährige hatte sich von einem Kumpel anstiften lassen einen Brandkörper in einem Dixie zu plazieren und es dann von aussen mit einem Messer zu verschliessen. Die Security war schon vorher auf dieses Camp aufmerksam geworden und konnte daher diesen Anschlag live beobachten. Als es langsam zu kokeln begann griff man den Mann auf und führte ihn der Polizei vor.
Konsequenz: 2000 Euro Strafe und Schadensersatz, den Titel “vorbestraft” in der Akte und der sofortige Platzverweis. An alle Zündler: Überlegt Euch gut, ob Euch Eure Schwachsinnsaktionen diesen Preis wert sind!

Securities und Zivilpolizei patrouillierten die ganze Nacht über das Gelände, versuchten entstehende, anzündbare Müllberge zu verstreuen. Die Feuerwehr war stets schnell vor Ort wenn irgendwo etwas zu qualmen begann. Grössere Feuer wurden so verhindert und auch der Brandgestank am Morgen danach blieb minimal.

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