Bands, Interviews

Bonaparte im Interview

Steve Kugener

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Extravagant, laut und durchgeknallt. Die Rede ist von Bonaparte. Das neue Album hat wieder einmal die Fans begeistert und die meisten Musikkritiker zum Kopfschütteln angeregt. Mir persönlich gefällt das neue Meisterwerk, genau wie seine Vorgänger, wieder einmal sehr gut und bietet eine nette Abwechslung zwischen den anderen üblichen Pop-Rock-Indie-Releases der letzten Monate. Und so war es mir auch eine besondere Freude dem Schweizer Frontmann der Band, Tobias Jundt, einige Fragen zu stellen.

Euer Debutalbum “Too Much” liegt mttlerweile 6 Jahre zurück. Wie habt Ihr euch in der Zeit musikalisch verändert/weiterentwickelt?
Anfangs viel es mir leichter, mich pro Song nur mit ein paar wenigen Elementen zu befassen, und diese dann entweder in die Ekstase oder absurdum zu treiben. Natürlich versucht man sich weiter zu entwickeln. die “Berlin Trilogy” ist nun draussen und ich denke man sieht da schon eine Art Reise oder Entwicklung in der Sound Struktur. Aber natürlich erfinde ich das Rad mit jedem Album nicht neu.

Wenn man Bonaparte einmal live gesehen hat erwartet man beim nähsten Mal natürlich wieder ein Spektakel mit Kostümen u.s.w. Wird es mit der Zeit schwer sich immer wieder neu zu erfinden? Was inspiriert Euch?
Wenn man da analytisch rangeht, scheint es immer schwer, aber man verändert sich ja sowieso über den Zykluss eines Albums, Ästhetiken verändern sich sowohl ästhetisch wie im Klang-Spektrum, die Welt und die Seh- und Hörgewohnheiten verändern sich. Für mich ist es eher ein intuitiver Moment. Wo ich mich anfangs noch gerne hinter meiner Pelzmütze versteckte, trage ich heute die pinken Haare im Alltag. Die Bühnenperson und das reale Alter Ego verschmelzen sich immer auf neuen Ebenen. Schwer ist es eher radikale Änderungen vor zu nehmen. Die letzten zwei Monate habe ich z.b. viele solo Shows gespielt in New York City und Brooklyn. Das hatte ich in Berlin ja auch getan vor 6 Jahren, nur erinnert sich die breite Masse nicht daran. Wieder im Untergrund zu agieren war sehr befreiend für mich.

Russland, USA, Europa,… Ihr tourt ja ganz schön rum. Man sagt ja “Andere Länder, andere Sitten” – wie seht Ihr das? Ist es wirklich so unterschiedlich?
Man relativiert die eigenen Gewohnheiten durch das Reisen sehr, aber wir sind ja nun durchaus nicht dafür bekannt in hiesigen Gewässern ins typische Verhaltensschema zu passen. Insgeheim hofft man vielleicht durch die ganze Reiserei auch, irgendwann den Planeten zu finden, auf den wir eigentlich hingehören.

Momentan seid ihr auf Tour, doch wenn ich mir die Festival-Line Up’s so ansehe vermisse ich Bonaparte irgendwie? Hat das einen bestimmten Grund?
Wir nehmen es sehr gemütlich dieses Jahr bezüglich Konzerten. Ich arbeite mich gerade durch das Kamasutra durch und da bleibt wenig Zeit für Shows. Die Energie wäre schon da, aber die Zeit… Deshalb spielen wir eigentlich nur im August Shows in Europa. Abgesehen von der kleinen Mini-Tour im April. Man sollte also die Konzerte besser besuchen und nicht auf eine Zusatztour im Winter warten. Denn wenn bei uns Winter ist, ist irgendwo auch Sommer – und da wird mein Tipi stehen.

Am kommenden Sonntag, 14. April kommen Bonaparte in die Rockhal nach Luxemburg und ihr könnt 2 Gästelitzen-Plätze gewinnen! Bei Interesse einfach eine Mail mit Betreff “Rockhal – Bonaparte” an bonaparte@quirky-mendel.94-130-164-84.plesk.page. Einsendeschluss ist am Samstag, dem 13. April 2013 14:00 Uhr.

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