Er hat in seiner langen Karriere schon fast alles erreicht. 2 Emmies und 18 Grammies gewonnen und insgesamt über 120 Millionen Platten verkauft. Im Time Magazine Ranking fand er sich 2008 unter den 100 einflussreichsten Menschen wieder.
Eins jedoch hat Bruce Springsteen bisher noch nicht geschafft: In einem verregneten Sommer auf der Pyramid-Stage vor 100.000 meist matschigen aber gut gelaunten Musikfans zu spielen.
Das könnte sich 2009 ändern, denn er ist neben NeilYoung und Blur beim Glastonbury im Gespräch. Glaubt man den im Netz verbreiteten Informationslecks wird Bruce Springsteen das vom 24.-28.Juni angesetzte Festival 2009 headlinen.
Blur haben gerade erst ihre Reunion 6 Jahre nach ihrem letzten Album angekündigt und 2 Shows im Hyde Park angekündigt. Diese waren binnen 2 Minuten komplett ausverkauft was dazu führte zwei weitere Konzerte in der selben Woche anzusetzen. Ein Auftritt beim Glastonbury -wahrscheinlich als Headliner- würde den ersten richtig grossen Auftritt der Band seit 2000 bedeuten.
Mit Fug und Recht kann man Springsteen als idealen Glastonbruy Gast betiteln. Festival und Künstler begannen ihre Karrieren Anfang der 1970er, beide eint weiterhin eine politische Ausrichtung die links von der Mitte liegt.
Neben seinem lautstarken Engagement für den kommenden US-Präsidenten Barack Obama engagiert sich Springsteen genau wie das Glastonbury für diverse soziale Projekte. Im Falle Springsteens sind das Amnesty International und Vietnam Veteranen Vereine.
Auch die Verpflichtung von Neil Young wäre ein grosser Coup für das Festival, das bisher nie Hand an ihn bekommen hat. Einmal 1997 hatte er zwar zugesagt, war aber in letzter Minute ausgefallen.
Frühe Gerüchte sind am Glastonbury so typisch wie der traditionelle Sommerregen dort. Michael Eavis winkt allerdings wie gewohnt ab, möchte weder bestätigen noch dementieren. Man habe noch keine Band 100%ig sicher gebucht, gibt der Empfänger des Green World Award zu Protokoll.
Nichts desto trotz stossen allein die Gerüchte wieder eine alte Debatte an, die vom mächtigen Musikmagazin NME 2007 angefacht wurde. Damals warnte man das Glastonbury in Anspielung auf das Booking alternder Stars musikalisch so irrelevant für die Jugend zu werden wie es einst das Diana Abschiedskonzert war.
Mit Springsteen, der an der 60 Jahre Marke kratzt und Young, der diese schon ein paar Jahre hinter sich gelassen hat, würde man erneut nicht unbedingt auf die angesagtesten und innovativsten Künstler setzten. Selbst die Mehrheit der Blurmitglieder befinden sich bereits in den 40ern.
Als Reaktion auf die Kritik konnte man die Buchung von Jay-Z, dem grössten Raper der Welt, verstanden wissen. Prompt hatte Veranstalter Michael Eavis Probleme sein Festival auszuverkaufen und prominente Musiker wie Noel Gallager zogen die Stirn in Falten.
Aller positiver Kritik des Jay-Z-Auftritts zum Trotz könnte 2009 eine Rückbesinnung stattfinden um die Galstonbury Edition sicher auszuverkaufen und auch wieder etwas Gewinn einzufahren. Das war 2008 nach Abzug der Spenden nicht möglich gewesen.