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Creative Talent: Wohin geht die Reise?

4. Juli 2014

Was ist los im Hause Creative Talent? Am Mittwoch berichteten wir darüber, dass das Greenville Festival offenbar vor der Absage steht. Eine Bestätigung dafür gab es auf Nachfrage anscheinend zumindest für Medienvertreter. Auf eine öffentliche Stellungnahme wartet man jedoch nach wie vor vergebens.

Ein gutes Bild wirft das keinesfalls auf Creative Talent. Denn noch immer sind die Kunden des Greenville Festivals auf die verschiedenen Medienberichte angewiesen. Eine klare Ansage vom Veranstalter selber? Fehlanzeige.

Backstreet-Boys-Tour abgesagt

Das nächste Kapitel: Gestern wurden alle – von Creative Talent veranstalteten – Deutschland-Shows der Backstreet Boys ausnahmslos gestrichen. Grund dafür seien – laut Homepage der Band – produktionstechnische Gründe. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, weiß längst, dass produktionstechnische Gründe eine mehr oder minder faule Ausrede für mangelnde Ticketverkäufe oder anderweitig schwerwiegende Probleme sind. Wir erinnern uns: Auch das kurzfristig anberaumte Berlin-Konzert des britischen Superstars Prince wurde aus produktionsbedingten Gründen einen Tag vorher abgesagt. Dass der schleppende Vorverkauf der sündhaft teuren Tickets der eigentliche Grund für die Absage waren, ist ein offenes Geheimnis.

Im Gegensatz zum Greenville Festival gibt es bezüglich der Backstreet Boys Konzerte allerdings eine weitere, essentielle Information. Laut Webpräsenz der Band wird der Kaufpreis gegen Vorlage der Tickets am Ticketschalter erstattet. Auch hier herrscht seitens Creative Talent Funkstille.

Creative Talents Gebahren

Ohne weiteres Öl ins Feuer gießen zu wollen bleibt festzuhalten, dass die Posse um die Absage des Greenville Festivals und der Backstreet Boys Tour nur ein weiteres Kapitel im scheinbar zwielichtigen Geschäftsgebahren Creative Talents ist. Mit Grauen werden sich alle Fans des Omas Teich Festivals an letztes Jahr zurückereinnern. Creative-Talent-Geschäftsführer Carlos Fleischmann inszenierte sich öffentlichkeitswirksam als Retter des finanziell angeschlagenen Festivals, nur um es dann wenige Tage vor dem Startschuss fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel. Dem Versprechen, Omas Teich unter die Arme zu greifen, folgten – laut Aussage von Omas-Teich-Veranstalter Lake Events – allerdings keine Taten.

Generell scheint es bei Creative Talent nicht weit her zu sein mit der Zahlungsmoral. Wie wir aus verlässlicher Quelle wissen, scheint es Fälle gegeben zu haben, in denen Bands und externen Dienstleistern ihre Gagen und Löhne vorenthalten wurden. Daher raten namhafte Agenturen ihren Küstlern inzwischen auch dringend davon ab, unter Creative-Talent-Banner zu spielen.

Wie geht es weiter?

Wohin die Reise geht? Darüber können wir momentan nur spekulieren. Momentan scheint in der ganzen Farce um Creative Talent lediglich festzustehen, dass etwas sehr Schwerwiegendes im Argen liegt.

 

[UPDATE 04.07.2014 12:00 Uhr]

In einer früheren Version des Artikels hieß es:

Selbst eine Insolvenz kann momentan nicht wirklich ausgeschlossen werden. Wir raten daher, bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts, eindeutig davon ab, Tickets für von Creative Talent veranstaltete Konzerte zu kaufen. Das betrifft dann leider auch solche Perlen wie die kürzlich angekündigte Tour der Black Keys.

Da für das Greenville Festival aber eine eigene GmbH gegründet wurde, wird das Kerngeschäft von Creative Talent davon kaum beeinträchtigt werden. Wenn überhaupt, dann dürfte allenfalls die Greenville Festival Betriebsgesellschaft mbH von einer Insolvenz betroffen sind. Das Kerngeschäft – und damit auch die Live-Tourneen von u.a. The Black Keys – sollten keine negativen Auswirkungen spüren, sodass bedenkenlos Tickets für Veranstaltungen von Creative Talent gekauft werden können. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

Danke an With Tired Eyes aus dem Hurricane Forum für diesen Hinweis!

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Sven Morgenstern