Festivals

Das Vainstream Rockfest steht vor der Tür

Christoph Heger

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Bereits zum fünften Mal wird Münster dieses Wochenende vom Vainstream Rockfest beschallt werden. Das Tages-Festival, dass seit 2006 im Münsteraner Hansafestival Fans von Metal, Punk und Hardcore, sowie allen dazwischenliegenden Kreuzungen anzieht, kann dieses Jahr mit einer Band als Headliner glänzen, die bereits seit 1975 besteht – Motörhead. Lemmy Kilmister und seine Jungs werden den Abschluss eines Samstags bereiten, der auch schon vorher einiges zu bieten hat.

Eröffnen dürfen das Festivals die australischen Deez Nuts, die mit ihrem Hardcore den müden Festivalisten anständig den Schlafdreck aus den Augen prügeln werden. Auf der zweiten Bühne, die immer im Wechsel zur ersten, gleichgrossen Bühne bespielt wird, folgen dann sofort Protest the Hero, die Mathcore spielen. Ein Subgenre des Hardcore, das Einflüsse aus Free Jazz,  Progressive Metal und Technical Death Metal vereint und sich durch dissonante technische Riffs und komplexe Taktschemata auszeichnet.

Etwas eingängigere Töne sind von den Norweger Kvelertak zu erwarten. Deren Bandname bedeutet übersetzt soviel wie Würgegriff. Die Texte sind norwegisch, die Musik setzt sich aus Elementen von Punk, Rock ‘n Roll und Black Metal zusammen.

Direkt nach den Norwegern werden die Jungs von Sondaschule die Masse zum tanzen bringen. Mit ihrem gutgelauntem deutschen Ska-Punk haben die Jungs sich auf vielen Festivals einen Namen erspielt. Gute Laune und Tanzlaune garantiert!

Etwas dunklere Töne schlagen dann Suicide Silence an, die mit ihrem Deathcore die Menge auf eine ganz andere Art in Bewegung halten werden. Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob der Auftritt stattfinden kann, da die Band auf ihrer Homepage geschrieben hat, dass ihr Sänger Mitch Lucker sich bei einem Videodreh verletzt hat.

Ähnlich Core-lastig geht es mit den Briten Asking Alexandria weiter, die Metalcore mit Electro Einflüssen zum Besten geben wird.
Dann folgt wieder ein Genresprung, wie der Rapper Casper beim Publikum, dass ja doch eher Punk/Hardcore/Metal erwartet ankommen wird bleibt abzuwarten. Weniger polarisierend werden da die Kanadier von Comeback Kid sein, die mit ihrem melodischem Hardcorepunk wohl einige ansprechen werden.

Nach den Kanadiern bahnt sich das erste Highlight des Tages an, die Münsteraner Lokalmatadore von Neaera, die melodischen Death Metal spielen und inzwischen eine feste Größe in diesem Genre darstellen. Durch zahlreiche Festivalauftritte auf allen wichtigen Festivals der Metalszene haben sie sich in die Ohren der Metalheads gespielt.

Weiter geht es mit den Zombie-Metalcore Musikern Callejon, die nicht ohne eine gesunde Portion Selbstironie deutschsprachige Texte mit typischen B-Movie Themen vortragen. Madball, deren Sänger der Halbbruder des Sängers der Hardcorelegende Agnostic Front  ist, spielen reinsten Hardcore-Punk und werden sicher für einen amtlichen Pogopit sorgen.

Etwas ruhigere Töne sind von den Schweden The Sounds zu erwarten, die mit ihrem Indierock wieder für einen Sprung zu einem völlig anderem Genre bieten. Auch hier bleibt abzuwarten, wie sehr sie die doch eher härtere Töne gewohnte Menge in ihren Bann ziehen.

Dann lieber zurück zum Hardcore, mit boysetsfire werden die Gehörgänge wieder durchgepustet und das Line-Up kehrt mit einer bekannten Größe des Hardcore-Genres zurück zur eigentlichen Ausrichtung des Festivals. Da bleibt es auch erstmal und mit den Australieren Parkway Drive wird Metalcore vom feinsten geboten, bevor die Co-Co-Headliner Flogging Molly mit ihrem Irish Folk  – Punk Mix die Menge in Bewegung halten werden. Die Amerikaner mit irschen Wurzeln sind für tolle Liveauftritte und super Stimmung auf und vor der Bühne bekannt.

Und schon ist es Zeit für die Co-Headliner The Gaslight Anthem, die sich mit einer Marathon Tour über die Festivals Europas zu durchaus bekannten Gesichtern entwickelt haben. Zwar passen sie mit ihrer Mischung aus Alternative, Indie und Punk nicht hunderprozentig zum doch eher auf alle spielarten des Core ausgerichteten Line Ups, doch trotzdem ist zu erwarten, das die US-Amerikaner ein tolles Konzert hinlegen werden.

Die Besucher, die jetzt noch stehen können, freuen sich auf das volle Brett, das Motörhead für gewöhnlich abliefern. Die Hardrocker, die wie kaum eine andere Band den Metal und Punk beeinflusst haben, stehen für laute schnelle Lieder die durch Mark und Bein gehen und sind Legenden der Rockmusik. Lemmy Kilmister ist der lebende Beweis dafür, dass auch partywillige Menschen ein langes Leben haben können. Der inzwischen 65 Jahre alte Rock-Veteran hat Zeit seines Lebens Alkohol und Zigaretten gefröhnt und sich damit seine charakteristische Stimme geschaffen.

Tickets für das Vainstream Rockfest sind noch zum Preis von 49€ zzgl. VVK Gebühren erhältlich und es ist davon auszugehen, dass auch an der Tageskasse noch Tickets zu bekommen sein werden.

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