Hotspot, Sonstiges

Doppelschlag: unclesally*s und nicorola.de hören auf

Manuel Hofmann

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Sie haben die Musikgewohnheiten etlicher Leser geprägt – und die Popkultur auf ihre Art bereichert. Jetzt ist sowohl bei Unclesally*s und nicorola.de Schluss – aus Gründen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Bei dem populären Gratis-Magazin unclesally*s, das auch als offizieller Medienpartner etlicher Festivals und Konzerte agierte, ist es schlicht die wirtschaftliche Situation im „Musik- und Printmarkt“. Alle Versuche, unclesally*s auf wirtschaftlich gesunde Beine zu stellen, scheiterten. Ausgabe 171 des Musikmagazins zum Jahresende wird also die Letzte sein.

Nicorola.de ist ein Musikblog vom Berliner Grafiker Nico Schipper, der dieses Projekt mehr als sieben Jahre lang führte. Dass er es im Laufe dieser Zeit zu einiger Bekanntheit gebracht hat, beweist schon die Trefferliste bei Google zum Schlagwort „Musikblog“.

In einem Abschiedspost geht der Macher, er führte den Blog alleine, auf seine Beweggründe ein: Musik habe sich in den vergangenen Jahren bei ihm als reines Rezensionsobjekt entwickelt – Konzerte genauso. „Ich habe keine Lust mehr“ auf das ewige Durchforsten von Newsfeeds nach neuen Meldungen, begründet er. Das Hobby entwickele sich zum Nebenberuf und das E-Mail Postfach fülle sich mit Angeboten von Firmen, an denen er schlicht kein Interesse habe.

Beweggründe, die durchaus verständlich sind, als Netz-User, aber insbesondere als Blogger. Hier ist aber der falsche Ort, das auszuführen. Vielmehr möchte ich den Machern von unclesally*s und nicorola.de für ihre Arbeit – und die zahlreichen Musiktipps – bedanken.

Dass da zwei ganz große aufhören, zeigt sich auch in den Reaktionen: Während Nico in den Kommentaren viel Respekt und Verständnis entgegengebracht wird, reagieren die Facebook Fans von unclesally*s vorwiegend mit Trauer. Vorgeschlagen wird dort auch eine Retterkampagne wie beim Fußballverein FC St. Pauli vor einigen Jahren sowie die Einführung einer Finanzierung à la “taz”.

Eine gute Nachricht gibt es übrigens: Die regelmäßigen Musiktipps – bekannt unter “Mixahula” – wird der Blogger Nico unter mixahula.wordpress.com weiterführen.

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