Als Frequency-Chef Harry Henner heute bei der anberaumten Pressekonferenz um 18:40 Uhr das Mikro übernahm, konnte keiner der anwesenden Journalisten damit rechnen, dass gleich eine Bombe platzen würde. Nicht etwa die Bands sind es, die heute im Gedächtnis hängen bleiben, sondern der überraschende Standortwechsel noch in diesem Jahr.
Eben glaubte man sich noch im Sommer am liebgewonnenen Salzburgring feiern, nun muss man umkalkulieren. Das Frequency zieht mit sofortiger Wirkung nach St. Pölten -dem alten Standort des Nuke Festivals- um. Zum Warum gab man folgendes Statement ab:
Kurz und bündig erklärt: Wir haben dort die Möglichkeit umweltbewusster und kostengünstiger zu produzieren und können dadurch auch weiterhin den Ticketpreis so niedrig wie möglich halten. Dies wird uns durch die Benutzung der vorhandenen Infrastruktur erleichtert, und die Kühe auf ihren Weiden haben sich nach 7 Jahren auch mal wieder eine Verschnaufpause verdient! Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist, dass uns der Umzug wieder die Gelegenheit gibt, neue und innovativere Ideen (wie z.B. einen Day- und einen Nightpark) zu verwirklichen und euch dabei auch noch durch die übersichtlichere Struktur die Wege zu verkürzen. Das Gelände wird vergrößert und somit haben wir dieses Jahr sogar Platz für 7 Bühnen!
Weiters ist die zentrale Lage und die perfekte Verkehrsanbindung sehr praktisch. Und last but not least besteht noch die Möglichkeit, zwischendurch in der Traisen zu planschen und an deren Ufern zu chillen, denn das Schönwetter haben wir in St. Pölten gleich mitgebucht!
Kurz zusammengefasst: Vergleichsweise günstigere Ticketpreise, mehr Raum für Innovationen, bessere Infrastruktur mit kürzeren Wegen und optimierter Verkehranbindung sowie die Möglichkeit zu Baden sind die Beweggründe für den Abschied aus Salzburg.
Alles schön und gut soweit, doch der Zeitpunkt der Ankündigung wirft Fragen auf. Wieso wartet man mit dem Umzug nicht bis 2010 oder kündigte den Ortswechsel zumindest vor, spätestens aber während der Frühbucherphase an?
Als Ticketkäufer würde ich die heutige Entscheidung als Nackenschlag empfinden. Man schiesst dem Veranstalter beim Blindkauf der Karte Vertrauen in Bezug auf das Booking vor, rechnet aber sicher nicht mit einem Umzug des Festivals.
Im Hinblick auf das junge Volk am Frequency aus dem Salzburger Umland braucht man sich keine Sorgen machen. Mit dem ÖBB-Schülerferienticket gelangt man auch günstig bis nach St. Pölten.
Anders für deutsche Festivalisten: Die An- und Abreise dauert länger und verteuert sich, weil man das Bayernticket nicht mehr nutzen kann.
Einen Besucherschwund muss man dennoch nicht fürchten. Mit dem Umzug rückt man nämlich nicht nur weiter nach Osten, sondern auch näher zur Hauptstadt Wien und damit zu einer grossen Gruppe potentiell neuer Kunden hin.
Die Frage nach einer Rückgabemöglichkeit der Frühbuchertickets hat Harry mittlerweile beantwortet. Early Bird Tickets werden anstandslos zurückgenommen.
Apropos Tickets. Diese gibt es noch bis morgen zum reduzierten Preis von 99,90 Euro in Österreich und 104 Euro via eventim in Deutschland. Danach steigt der Preis um eine nicht genannte Summe. Im Forum wurde ein Plus von ca. 15 Euro veranschlagt.
Bands gab es übrigens auch noch. Allerdings keinen der 6 Headliner, weil diese noch nicht benannt werden dürfen oder können. Vielleicht dienen die später ja als dickes Trostpflaster.
Heute gibt man den Festivalisten ersteinmal ein buntes, 12köpfiges Mittelfeld mit Mando Diao (Myspace), Farin Urlaub Racing Team (Myspace), Rise Against (Myspace) , Culcha Candela (Myspace), The International Noise Conspiracy (Myspace), Enter Shikari (Myspace), The Subways (Myspace), The Sounds (Myspace), Mono & Nikitaman (Myspace), Kettcar (Myspace), Volbeat (Myspace) und Dune (Myspace) an die Hand.
Wie ist Deine Meinung zum Thema Umzug? Nach dem ersten Schock Mund abwischen und dem neuen Austragungsort eine Chance geben sich zu profilieren? Sich ein neues Lieblingsfestival suchen?
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