Dass die Festivalbranche boomt, predigen wir schon seit geraumer Zeit. Ein Bericht des Tagesspiegels belegt das mit eindrucksvollen Zahlen: Im vergangenen Jahren erzielte die Veranstaltungsbranche einen Umsatz von 341 Millionen Euro, was ein Wachstum von 35 Prozent innerhalb von zwei Jahren darstellt.
Die Ticketpreise steigen ebenso rasant: Der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (BDV) geht von einer durchschnittlichen Preissteigerung von 45 Prozent seit 2009 aus. Mitverantwortlich sind gestiegene Kosten.
Bis zu 1.000 Open Airs gibt es alleine in Deutschland – jährlich kommen neue dazu, andere verschwinden. Das Wachstum ist auch andernorts beachtlich: Gerade in Osteuropa seien Wachstumsmöglichkeiten entdeckt worden.
Sponsoring wird immer wichtiger
Große Sponsoren stellen den Events gigantische Summen zur Verfügung und bekommen im Gegenzug Namensrechte: Das Ergebnis sind Festivals wie das “Heineken Open’er” oder das “Coke Live Festival” (Polen).
Ganz ohne Sponsoring kommt, mal ausgenommen von Urgesteinen wie dem Glastonbury, fast kein Festival aus: Selbst ein Haldern Pop schließt seine Bestätigungsvideos neuerdings mit dem Vodafone-Logo ab.
Die Geldgeber wollen sich bei einem jungen (und damit zahlungskräftigen) Publikum positionieren und die eigene Marke mit dem positiven Festivalerlebnis aufladen. Entsprechend große Summen fließen: Laut Tagesspiegel macht Sponsoring etwa beim Melt! Festival ein Viertel der Gesamteinnahmen aus: Zusammen mit den Ticketerlösen von rund 2 Millionen Euro (bei 20.000 Besuchern) sieht man so schnell, um welche Summen es geht.
Festivals – für Besucher sind sie immer ein einmaliges Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Das gilt auch für die Logos jener Firmen, die auf den Open Airs ihre Banner aufschlagen.