Festivalmarkt, Hotspot

FKP Scorpio baut Unternehmensführung zu Triumvirat aus – Koopmans: “Mehr Zeit für Expansion auf dem europäischen Festivalmarkt”

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Manche News kommen äusserst unscheinbar daher, bergen jedoch massives Potential. Eine solche Nachricht erreicht uns heute aus Hamburg. Folkert Koopmans wird fortan nicht länger alleine FKP Scorpio leiten, sondern holt sich mit Stephan Thanscheidt und Michaela Töpfer zwei über lange Jahre bewährte Kräfte in die Geschäftsführung der FKP Konzertproduktionen GmbH. Klingt zunächst wenig spektakulär – kann sich mittelfristig aber nachhaltig auf die Festivalszene auswirken.

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Neue Führungstrio: Stephan Thanscheidt, Folkert Koopmans, Michaela Töpfer (vlnr), Bild: FKP Scorpio

Für den aussenstehenden Beobachter beutet diese Massnahme zunächst einmal das Ende eines jahrelangen Patriarchats. Solange ich denken kann stand Folkert Koopmans alleine als Geschäfstführer an der Spitze des von ihm gegründeten Unternehmens FKP Scorpio. Er kümmerte sich um die Geschicke, hatte alles in seiner Hand.
Jetzt holt er sich zwei seiner führenden Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung mit in die Spitze. Gleichzeitig wird ein Managment-Team aus den Leitern der Abteilungen Tourneen, Finanzen und Festivalproduktion gebildet, welches das Führungstrio in seinem Wirken unterstützen und entlasten soll.

Das bedeutet nichts anderes als dass die bestehenden Strukturen komplett aufgebrochen werden. Viele Schultern statt wie bisher eine sollen sich nun eigenverantwortlich um den Erfolg der Firma kümmern. Man könnte sich jetzt fragen: Wozu dieser Umbau?
Schliesslich läuft es gut für den Hamburger Konzertveranstalter, gerade in den letzten Jahren: Büros in Amsterdam, Stockholm und Wien, über 100 Mitarbeiter europaweit, veranstaltete Festivals in fünf Ländern, mehr als 300 Tourneen pro Jahr. In diesem Jahr kratzt man erstmals an der 100 Millionen Euro Umsatz-Marke. Das alles spricht eine deutliche Sprache.
Und doch scheint Folkert Koopmans die Lust an einer Veränderung gepackt zu haben. Nicht dass er sich aufs Altenteil zurückziehen würde. Er schafft sich Freiräume um neue Projekte anschieben zu können und sich, wie er sagt, “vor allem (auf) die Expansion auf dem europäischen Festivalmarkt zu konzentrieren”.

Mit diesem letzten Satz der Pressemeldung fällt der Groschen: Man darf sich auf weitere Neuzugänge im Festivalportfolio von FKP Scorpio einstellen. Ob der hamburger Veranstalter seine Genrevielfalt in Richtung Hardcore oder Electro ausbaut, oder sich vielleicht mit bewährten Konzepten den Juli über das Deichbrand hinaus erschliesst? Alles reine Spekulation. Auf eines allerdings kann man sich verlassen: Es wird sich etwas tun. Zumindest mittelfristig.

FKP Scorpio hat sich im vergangenen Jahrzehnt sehr gut entwickelt, insbesondere in den letzten zwei, drei Jahren gab es noch einmal einen zusätzlichen positiven Schub. Mit unseren Büros in Amsterdam, Stockholm und Wien ist die Mitarbeiterzahl europaweit auf über 100 gewachsen, wir veranstalten Festivals in fünf Ländern, betreuen mehr als 300 Tourneen und ebenso viele örtliche Konzerte pro Jahr, dazu PALAZZO und andere Showproduktion wie Mother Africa und werden in diesem Jahr voraussichtlich einen Rekordumsatz von über 100 Millionen Euro erzielen. Mit diesem Erfolg sind auch Umfang und Komplexität unserer Aktivitäten enorm gestiegen – ebenso wie die Anforderungen an die Geschäftsführung. Mit Michaela Töpfer und Stephan Thanscheidt habe ich zwei langjährige und erfahrene Mitarbeiter an meiner Seite, die durch ihre bisherige Arbeit bereits maßgeblich an der positiven Entwicklung von FKP Scorpio beteiligt waren. Mit ihrer Berufung in die Geschäftsführung erhalte ich die nötigen Freiräume, um mich intensiv um neue Projekte und vor allem die Expansion auf dem europäischen Festivalmarkt zu konzentrieren.Folkert KoopmansGründer FKP Scorpio

 

FKP Scorpio zu den beiden Neuzugängen in der Firmenspitze:

Michaela Töpfer wird sich dabei als Geschäftsführerin der FKP Scorpio-Tochter PALAZZO Produktionen GmbH primär um die Geschicke des gleichnamigen Gourmet-Theaters kümmern, das in der im Herbst beginnenden Spielzeit in drei deutschen und einem österreichischen Standort gastieren wird. Darüber hinaus zeichnet sie für den Bereich Human Resources der gesamten Agenturgruppe verantwortlich. Zwei Aufgabengebiete, die Michaela Töpfer bereits in vergangenen fünf Jahren in der Position einer Projekt- bzw. Abteilungsleiterin federführend betreut hat.

Stephan Thanscheidt stieß 2009 als Leiter Festivalbooking & Local Department zu FKP Scorpio. Er ist in dieser Funktion für das Line-up des gesamten FKP Scorpio Festivalportfolios national und international sowie die Konzerte und Shows im Hamburger Raum verantwortlich und wird in seiner neuen Position als Geschäftsführer der FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH darüber hinaus die künftige Wachstumsstrategie im Festival- und Konzertgeschäft mitgestalten und vorantreiben.

 

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