FKP Scorpio zu Green Camping bei Southside: “Es ist ja keine Skipiste”

Noch sind die Übersichtspläne fürs Southside nicht ausserhalb des Smartphone-Kosmos erhältlich. Die aktualisierte App brachte es aber zu Tage: Green Camper beim Southside müssen sich in zwei Wochen umorientieren. Das bestätigt uns im Gespräch nun Jaspar Barendregt, Leiter der Festivalabteilung bei FKP Scorpio.

Während man die unmittelbare Bühnennähe für das “Schöner Wohnen” im letzten Jahr kurz vor dem Festival noch als “beliebten Platz” vermutete, schwenkt FKP Scorpio nun um: Eine Befragung der Festivalisten habe ergeben, dass mehr Abstand zum lauten Discozelt gewünscht sei. Die Konsequenz: Eine neue Heimat für die Green Camper musste her – weg vom Discozelt und weg vom Bühnenareal.

Stimmt es, dass das “Schöner Wohnen” wegen nächtlichem Lärm aus dem Discozelt auf C12 umzieht?
Das stimmt, neben der Sauberkeit ist mehr Ruhe das Hauptargument der Besucher sich für unser Grüner – Wohnen – Camp zu entscheiden.

Was sprach generell für die Wahl vom ehemaligen P1 fürs Green Camping 2012?
Wir konnten die Wiese bisher nicht für Camping nutzen, da sie landwirtschaftlich genutzt wird und normales Camping bzw, die Hinterlassenschaften der Besucher stellten ein zu hohes Risiko für die Gesundheit der dort später wieder grasenden Tiere dar. Da die Green Camper den Boden aber nur wenig belasten und ordentlich hinterlassen, war dies die beste Lösung für alle Seiten: Sie ist von den Parkplätzen gut zu erreichen und liegt weit genug entfernt vom Disco-Zelt.

Außerdem haben wir dort die Möglichkeit und den Platz ein eigenes Sanitär-Camp für die Grüner-Wohnen-Camper aufzubauen.

Es wurde das Gerücht gestreut, das C12 Areal sei “abschüssig”. Ich muss als Southside Stammgast ehrlich gestehen dass nicht beurteilen zu können. Kannst Du das Gerücht aus der Welt schaffen?
Das Gelände ist tatsächlich nicht komplett waagerecht. Aber als erfahrene Festivalcamper wissen unsere Besucher diese Tatsache sicher kreativ und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es ist ja keine Skipiste.

Online keimte schon leiser Protest gegen die Verlegung auf. Neben der angeblichen Bodenbeschaffenheit stören sich einige an dem erheblich verlängerten Weg zu den Bühnen. Das könnte sich verschärfen sobald die Arealpläne den Weg ins Internet finden. Würdet ihr auf so eine Bewegung reagieren oder bleibt C12 zumindest für diesen Sommer definitiv Heimat des “Grüner Wohnen”?

Es ist ja häufig so, dass wenn man etwas Neues anbietet oder eine Änderung einführt, ersteinmal viele aufschreien. Rückblickend finden sie es aber dann meistens doch ganz gut. Und mehr Ruhe inklusive direkter Nähe zum Festivalgelände lassen sich nun einmal nicht vereinbaren. Wir sind auf die Wünsche der Green Camper letztes Jahr eingegangen und kommen gleichzeitig den Landwirten mit einer schonenden Nutzung ihrer Flächen entgegen. Wir glauben, eine gute Lösung gefunden zu haben. Selbstverständlich gucken wir uns auch in diesem Jahr die Lage und die Auswertungen der Umfragen nach dem Southside genau an, ob für 2013 noch etwas optimiert werden kann.

Wo bringt ihr nun eigentlich die Autos unter, die vorher auf P1 geparkt haben? Erweitert ihr einfach P8? Oder braucht es 2012 womöglich sowieso weitaus weniger Parkfläche, weil sich die im Kombiticket enthaltene freie Bahnanreise bemerkbar macht?

Es wurden in der direkten Umgebung mehrere Parkflächen angemietet um diese Verlegung zu kompensieren. Wir sind aber der Meinung, dass wir aufgrund unserer Kooperation mit der Bahn, kaum zusätzliche Flächen brauchen werden – sind aber auf alle Eventualitäten vorbereitet. Wir wissen dank unseres Bahnanmeldetools, in das die Besucher eintragen können mit welchem Zug sie
kommen wollen, dass tatsächlich einige die fast kosenlose Anreise mit der Bahn planen. Wir gehen davon aus  dass alle, die doch mit dem Auto kommen wollen, Fahrgemeinschaften bilden, schon Aufgrund der gestiegenen Benzinpreise im letzten Jahr. Wenn wider Erwarten trotzdem genauso viele Autos kommen sollten wie im letzten Jahr, dann haben wir ausreichend Flächen vorbereitet und können schnell reagieren.

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Manuel Hofmann

Festivalaffiner Politikwissenschaftler.