In der Welt der Punkrock-Shanties und Whiskey-getränkten Folk-Hymnen herrscht Schockstarre. Während Festivalbooker europaweit ihre Lineups umgestalten müssen, enthüllt seine Frau Bridget, wie ernst die Lage um Dave King, das Herz von Flogging Molly, wirklich war und wahrscheinlich ist.
Begonnen hat alles mit einer zurückhaltenden Mitteilung Anfang Februar. Die Band informierte ihre Anhänger über einen “sehr ernsten Gesundheitszustand” ihres Frontmanns, ohne Details preiszugeben. Die Nachricht kam mit der schweren Botschaft, dass alle Auftritte für 2025 abgesagt werden müssen.
Was damals nur angedeutet wurde, ist nun in seiner ganzen Schwere offenbar: Der 63jährige erlitt am 24. Januar eine Hirnblutung, die zwei sofortige Operationen notwendig machte, gefolgt von zwei Wochen im Koma. Ende Februar folgte eine weitere Operation.
Ein leerer Platz auf zehn Festivalbühnen
Die komplette Festival-Landkarte Europas muss für 2025 neu gezeichnet werden: Nova Rock, Greenfield, Graspop, Pinkpop, Hurricane und Southside – überall dort, wo der charakteristische Sound und die poetischen Texte des irisch-amerikanischen Kollektivs erwartet wurden, klafft jetzt eine melancholische Lücke.
Bridgets aktuelle Nachricht offenbart die dramatischen Entwicklungen:
“Hallo an alle, ich wollte mich schon seit einiger Zeit melden, aber es war notwendig zu warten, bis wir sicher über den Berg waren. Am 24. Januar erlitt Dave eine Hirnblutung und musste sich zwei aufeinanderfolgenden Operationen unterziehen, um sein Leben zu retten. Er verbrachte dann zwei Wochen im Koma, gefolgt von verschiedenen Phasen der Behandlung und Genesung. Am 28. Februar unterzog er sich einer weiteren Operation, und ich bin nun zuversichtlich, dass wir das Schlimmste überstanden haben. Er tritt jetzt in die nächste Phase seiner Genesung ein und wünscht sich nichts mehr, als wieder Musik zu spielen. Der Weg, der vor uns liegt, ist ungewiss, aber wir werden, wie immer, die Schläge einstecken und hoffen, euch alle in naher Zukunft zu sehen. Ich möchte mich bei Daves Neurochirurgen, Herrn Kieron Sweeney, und seinem erstaunlichen Team im Beaumont Hospital in Dublin bedanken. Danke. Danke, dass ihr das Leben meines Mannes gerettet habt. An alle Krankenschwestern und Mitarbeiter sowohl in der St. Brigid’s als auch in der Richmond Station, danke. Eure außergewöhnliche Fürsorge war ebenfalls entscheidend dafür, dass er heute dort ist, wo er ist. An Freunde und Familie, deren Unterstützung während dieser Prüfung unerschütterlich war, ein herzliches Dankeschön. Und ein besonderer Dank an alle, die gute Wünsche und Unterstützungsnachrichten gesendet haben. Bitte passt aufeinander auf und sagt euren Lieben, dass ihr sie liebt. Das Leben kann sich in einem Augenblick verändern. Bis wir uns wiedersehen, Bridget”
Der Kapitän will wieder an Bord
Inmitten dieses medizinischen Sturms schimmert ein Hoffnungsstrahl: “Er tritt jetzt in die nächste Phase seiner Genesung ein und wünscht sich nichts mehr, als wieder Musik zu spielen,” teilt Bridget mit. Ein Wunsch, der in seiner Schlichtheit die Essenz eines Musikerlebens auf den Punkt bringt.
Während die Festivalplakate umgedruckt werden und Tausende Fans ihre Sommerpläne überdenken, richtet sich der kollektive Fokus der Musikgemeinschaft auf etwas Grundlegenderes: Die Genesung eines Menschen, dessen Stimme unzählige mit seinen Geschichten von Heimat, Verlust und Lebensfreude berührt hat.
In der mitunter oberflächlichen Welt des Musikbusiness erinnert uns Kings Schicksal daran, dass hinter jeder Festivalabsage und jedem verschobenen Konzert menschliche Schicksale stehen – manchmal dramatischer, als wir zunächst ahnen.
Alles gute, Dave!