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Frei.Wild: Echo-Nominierung gestrichen

7. März 2013

Die Ausrichter des Echos ziehen Konsequenzen aus der breiten Debatte um die Echo Nominierung für Frei.Wild: sie nehmen die umstrittene Band von der Liste der Nominierten in der Kategorie “Rock/Alternativ National”.

Ein drastischer Schritt, immerhin entscheiden laut Regelwerk der Preisvergabe lediglich die Chartplatzierungen über eine Nominierung. Kraftklub und Mia. hatte man in vorherigen Äußerungen zum Thema noch den Austritt aus dem Wettbewerb verwehrt.

Nun fügt man sich dem gewaltigen Druck, der im Zuge der breiten Berichterstattung entstanden war.

Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie, kommentiert: „Um zu verhindern, dass der ECHO zum Schauplatz einer öffentlichen Debatte um das Thema der politischen Gesinnung wird, hat sich der Vorstand nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band Frei.Wild von der Liste der Nominierten zu nehmen.“

Zusammen mit Frei.Wild wollten Kraftklub und Mia. nicht auf der Liste der Nominierten stehen, was die Debatte befeuert hatte. Mehr als kritisch äußerten sich kurz darauf auch die Ärzte, die in der gleichen Rubrik nominiert sind. Die Toten Hosen, selbst in sieben Kategorien nominiert, sympathisierten am heutigen Abend mit diesen Entscheidungen.

Frei.Wild selbst hatten auf die Reaktion der anderen Bands mit Spott reagiert: “Da warens nur noch 4… Wir haben nach langem Überlegen unsere Plattenfirma, die wir selber sind :) gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass nach der Nominierung für den Echo in der Kategorie “Rock/Alternativ National” genug Bier auf der Aftershowparty steht”, schrieben sie auf Facebook. Bier, das nach der nun getroffenen Entscheidung der Phono-Akademie im Kühlschrank stehen bleiben dürfte.

Das Statement der Deutschen Phono-Akademie, dem Ausrichter des Echos, liest sich wie folgt:

„Die ECHO-Regularien hatten sich in den letzten 20 Jahren etabliert und bewährt. Dennoch haben wir bereits im Vorfeld zur diesjährigen Preisverleihung begonnen, die Anpassung dieser Regularien anzugehen, was wir mit Blick auf den aktuellen Fall nun weiter forcieren werden. Mit Blick auf die politische Dimension der aktuellen Debatte möchten wir an dieser Stelle betonen, dass der Bundesverband Musikindustrie und die Deutsche Phono-Akademie mit Aktionen wie „Starke Stimmen gegen Rechts“ seit jeher in diesem Umfeld Farbe bekannt haben.”

 

 

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Manuel Hofmann

Festivalaffiner Politikwissenschaftler.