Es sollte allgemein bekannt sein, welche Livequalitäten die Monsters Of Liedermaching haben. Spontanität, Witzigkeit, gute Musik, all das macht diese Band vor allem Live aus. Auch in Brilon sah das nicht anders aus.
An diesem doch sehr warmen, frühherbstlichen Tag wurden keine Pullover oder Jacken benötigt. In lockerer Sommerkleidung ging es bei strahlendem Sonnenschein ins tiefe Sauerland, genauer gesagt nach Brilon. Empfangen wurde man von einer Kirmes mitten in der Altstadt und genau auf dieser Kirmes ging es auf die Suche nach dem Kump Zelt. Das Kump ist eine kleine Konzertkneipe, welche sich über die Kirmes ein stattliches Festzelt in den Hinterhof stellte. Als Sauerländer sind einem diese Art von Zelte eigentlich nur von Schützenfesten bekannt, jedoch wurde liebevoll versucht durch eine schöne Dekoration ein gemütliches Flair reinzubringen. In diesem Festzelt spielten heute die Monsters Of Liedermaching. 16Uhr, an einem Sonntag. Vielen Konzertebesuchern sah man den Alkoholkonsum des Vorabends deshalb auch noch deutlich an.
Pünktlich auf die Minute erklommen dann auch die sechs Monsters die kleine Bühne im Zelt und begannen mit einem Hitfeuerwerk welches seines Gleichen sucht. Die Stimmung ging schon während der ersten Songs unter die Decke und das Briloner Publikum sang jede Zeile so laut mit, als wenn sie sie selbst geschrieben hätten. Die Band, welche anfangs auch noch sichtlich verkatert war, ertränkte die Kopfschmerzen in Sport, dem Nationalgetränk Brilons. Die Inhaltsstoffe dieses Kultgetränks ist nur Briloner Bürgern vorbehalten, jedoch kann man sich gewiss sein: An Alkohol mangelt es nicht. Und so wurde die Laune von Song zu Song und von Sport zu Sport besser.
Ganz großes Kino (die anwesenden Konzerbesucher sollten bescheid wissen) waren die Ansagen zwischen den Stücken. Teilweise konnte gar nicht mehr zwischen Konzert und Comedyshow unterschieden werden, sodass teile der Band vor Lachen gar nicht mehr singen konnten. Die Setlist gestaltete sich durchaus abwechslungsreich, wobei die an oder andere Ballade mit Sicherheit nicht geschadet hätte. Heute wollte die Band aber wohl vollgas geben und einen Partykracher nach dem anderen raushauen. Mitmach und -singeinlagen brachten auch den letzten Langweiler im gut durchgemischten Publikum an seine Grenzen. Sitzpogo auf den Bierbänken und wer keinen Sitzplatz mehr ergattern konnte, der setzte sich zum Pogen eben auf den Fußboden. Gleiches Recht für alle. Die sterile Festzeltstimmung war komplett vergessen und Band und Publikum feierten gemeinsam eine spaßige Party. Nach über 3 Stunden gab es dann die letzte Zugabe auf der Theke stehend, kurz darauf wurden die sichtlich zufriedenen Fans auf die noch, vom Tageslicht erhellte, Kirmes entlassen.