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Glastonbury Festival bei der BBC: 18,6 Millionen Zuschauer

2. Juli 2011

BBCWie die NME berichtet, schauten insgesamt 18,6 Millionen Zuschauer die Glastonbury Berichterstattung der BBC. Der Sender hatte – auf seinen verschiedenen Kanälen – über das Wochenende zahlreiche Live-Konzerte übertragen, und ausführlich über das Festival berichtet. In Deutschland war der Live-Stream allerdings nicht verfügbar. Insgesamt sendete man in TV und Radio 144 Stunden vom Festival, so die Online-Ausgabe der britischen Zeitung “Express”.

Das genaue Ausmaß der Kosten ist unbekannt, in früheren Jahren soll man aber etwa 2,2 Millionen Euro ausgegeben haben – etwa 19.000 Euro pro Sendestunde. Bei einer exakten Umrechnung auf die diesjährige Sendezeit läge man bei etwa 2,7 Millionen Euro. Das Team umfasst rund 250 Mitarbeiter.

Mit 2,6 Millionen Zuschauern im Schnitt gelang Beyonce mit ihrem Auftritt am Sonntag die beste Quote, gefolgt von Coldplay und U2 mit jeweils 1,5 Millionen. Nach unserem Informationsstand beziehen sich die Zahlen lediglich auf das Fernsehen – zur Verbreitung des Online-Angebots unter www.bbc.co.uk liegen demnach keine Zahlen vor.

Im Vergleich zur deutschen Sendelandschaft beeindrucken die Zahlen: Der sonntägliche “Tatort” in der ARD bringt im Schnitt etwa 8 Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Als der SWR3 mit insgesamt etwa 20 Stunden Programm live von Rock am Ring berichtete, verbuchte man die 1,4 Millionen Zuschauer im Livestream und die 1,6 Millionen vor dem Fernseher als klaren Erfolg. Man muss allerdings insofern relativieren, als die Sendezeit im Vergleich deutlich kürzer ausfiel und auch der Bekanntheitsgrad des SWR3 weit unter dem der einflussreichen BBC liegt. Zudem ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Festivalkultur in England sehr viel stärker in der Gesamtgesellschaft verankert ist.

Die Festivalberichterstattung von zdf.kultur, die immerhin einen Tag Glastonbury abdeckte, feierten wir als “Rückkehr der Musik ins deutsche Fernsehen”. Der klare Erfolg der Livestreams im öffentlich-rechtlichen Fernsehen hierzulande – und das große Vorbild England – sollten eigentlich Anlass genug sein, die generelle Tendenz zu ausführlicheren Berichterstattungen fortzuführen und auszuweiten – womöglich gar mit den Flaggschiffen ARD und ZDF.

Bei verschiedensten Open Airs des Sommers gibt es in diesem Jahr attraktive Livestream-Angebote. Am heutigen Abend endete der Stream vom Rock Werchter. Morgen sendet zdf.kultur ab 20 Uhr vom dänischen Roskilde Festival.

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Manuel Hofmann

Festivalaffiner Politikwissenschaftler.