Festivals

Greenfield: Bahnfahren kostet extra

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Kommenden Sommer dürften weniger Schweizer zum Greenfield mit der Bahn anreisen. Das wird nämlich teurer nachdem die Schweizer Bundesbahn ein Abkommen mit dem Festival aufgekündigt hat. Fortan enthalten die Festivaltickets nur noch eine Ermässigung auf die Bahnfahrkarte statt einer kostenlosen Anreise wie bislang.

20% Rabatt auf die Bahnfahrt nach Interlaken Ost verspricht das SBB RailAway-Angebot zukünftig . Bisher war die Anreise per Bahn innerhalb der Schweiz komplett gratis! Zukünftig über die RBB gekaufte Kombitickets vergünstigen sich um 5 Prozent. Ein schwacher Trost.
In absoluten Zahlen: Knapp 10 CHF oder umgerechnet 8,30 Euro spart man sich zukünftig bei Anreise mit dem ÖPNV beim Kombiticket. Die Ersparnis dürfte für die meisten durch das notwendige Bahnticket aufgefressen werden. Schlimmer noch: Man legt drauf.

Ein Rechenbeispiel: Von Basel nach Interlaken sind es ca. 150km. Man zahlt für die einfache Fahrt per SBB im IC regulär 28 CHF (23,20 Euro). Zieht man davon 20 Prozent ab bleiben 22,40 CHF (18,55 Euro). Hin- und Rückfahrt verteuern also das Greenfield-Erlebnis für Bahnreisende um schlappe 34,40 CHF (28,75) Euro gegenüber dem Vorjahr.

Wer bereits ein Ticket besitzt kann sich am Kartenschalter der SBB zumindest noch die 20prozentige Rabbatierung auf sein Bahnticket sichern.

Kein Wort verliert die FB-Ankündigung indes über den Ticketpreis für Autofahrer. Er scheint weiterhin 198 CHF zu betragen. Es sollte trotz dieser Ungleichbehandlung nicht weiter verwundern, wenn viele von der Bahn aufs Auto umsteigen.

Für die Umweltbilanz und die Einnahmeseite des Festivals wird die Aufkündigung der alten Transportvereinbarung zur Hypothek. Mehr Autos bedeuten mehr CO2 in der Atmosphäre und ein plus an Parkfläche. Und die kostet Geld.
Insgesamt also ein Schritt in die falsche Richtung und das falsche Zeichen.
Wem der schwarze Peter zuzuschieben ist, bleibt unklar. Vermutlich aber ist es die SBB die keine Lust mehr verspürt ihre Züge nach dem Festival grundreinigen zu müssen.

Durch zähe Verhandlungen konnte das Southside in diesem Jahr erstmalig den umgekehrten Weg beschreiten.
Im Vergleich zum Hurricane zahlt man für die Southsidekarte 6 Euro mehr. Dafür ist die Anreise in den Nahverkehrszügen der Bahn gratis. Von jedem Bahnhof in Deutschland aus.

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