Gestern bildete ein kurzer Bericht über I Blame Cocos Berlinkonzert den Ausklang der Tagesthemen. Dabei musste ich zwangsläufig an @gigsight denken, der auf Grund widriger Lichtbedingungen und Mikrophonständer im Sichtfeld vergeblich versucht hatte die Sängerin dort perfekt in Szene zu setzen. Über Nacht findet die etwas eigenwillige Tochter von Übermusiker Sting zum Gurtenfestival – zusammen mit den Newcomer-Kollegen Noah The Whale und Chromeo.
Die bisher vakante Position des Samstagsheadliners übernimmt Jamiroquai, die man ganz zu Anfang der Bestätigungssaison kurzzeitig auch einmal bei Rock am Ring vermutet hatte – das war vor dem desilussionierenden Dementi seitens MLK. Am Freitag startete die britische Acid-Jazz-Band ihre Europatour in Zürich. Sie wird Jason “Jay” Kay nach dem gestrigen Hamburggig auch noch nach München (26.3.), Wien (28.3.), Stuttgart (6.4.), Berlin (8.4) und Oberhausen (12.4.) tragen.
Mittlerweile stehen auch die detailierten Tagespläne für Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag online.
Demnach spielen Noah The Whale donnerstags von 19:15 – 20:30 Uhr auf der Zeltbühne. Freitags eröffnet i Blame Coco selbige um 14 Uhr. Chromeo übernehmen am Samstag die Spätschicht ab 2 Uhr in der Zelbühne nachdem Pendulum die Hauptbühne beschallt haben. Und vor Pendulum reiht sich Headliner Jamiroquai von 21:45 bis 23:15 Uhr ein.
Es gibt kaum noch Lücken im Programm. Lediglich 3 Slots sind vakant, nämlich: Freitag 15:45 – 17:00 Uhr auf der Hauptbühne, Sonntag 16:00 – 17:15 Uhr und 18:30 – 19:15 Uhr auf der Zeltbühne.
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Das Festival zu seinen Neuen:
Es war das Comeback des letzten Jahres: Jamiroquai, die britischen Funk-Götter und Acid-Dance-Aushängeschilder, meldeten sich nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem neuen Studioalbum zurück und landeten damit einen weiteren, weltweiten Hitparaden-Erfolg. Auch auf seinem siebten Streich hat Frontmann Jay Kay eingängige Melodien, starke Texte und tanzwütige Beats vermischt und daraus ein kleines Meisterwerk entstehen lassen. Keine Frage, Jamiroquai werden den Gurten in eine funkelnde Disco verwandeln.
So muss Folk-Rock klingen: Die Songs von Noah & The Whale sind unaufdringlich, herzerwärmend und strahlen eine riesengrosse Dosis Schönheit aus. Noah & The Whale, das sind die mitreissende Stimme von Sänger Charlie Fink, warme Gitarrenklänge und Ohrwurm-Melodien, so weit das Ohr hört. Die vier Bandmitglieder stammen aus Twickenham, einem Vorort Londons. Aber weder die Hektik der nahen Grossstadt noch das zumeist trübe Wetter Englands haben auf ihre Musik abgefärbt.
Die junge Frontfrau ist die Tochter von keinem Geringeren als Sting. Natürlich hat er ihr die eine oder andere Tür in der Musikwelt geöffnet. Aber ohne ihre riesengrosse Portion Talent und ihren eisernen Durchhaltewillen wäre die junge Dame nicht da, wo sie heute steht. Mit der Musik ihres Vaters haben die Songs von I Blame Coco nicht viel gemeinsam. Die 21-jährige verfolgt auf ihrem Debutalbum einen zwar poppigen Weg, den sie allerdings mit charmanten Synthie-Steinen pflastert.
Zwei Jugendfreunde aus Montreal und New York City erobern die Welt mit groovenden Beats: Patrick Gemayel und David Macklovitch von Chromeo sprengen nicht nur Genre-Grenzen, sondern reissen auch kulturelle Barrieren ein: Die zwei Electro-Funker behaupten von sich, die einzige erfolgreiche arabisch-jüdische Zusammenarbeit zu repräsentieren. Das ist selbstverständlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen und unterstreicht gleichzeitig den Spielwitz, der sich durch ihre Songs hindurch zieht.