Festivals, LineUp

Highfield mit 11 Neuen – u.a. Billy Talent, Fettes Brot, Wir sind Helden, Mad Caddies, Revolverheld und Jennifer Rostock

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

 

Während Timbeaux in den Hurricane/Southside-Foren schwer um Anerkennung kämpfen musste bis man ihm schliesslich seine Bestätigung abnahm, hatte er in der trauten Heimat weit weniger Stress. Tröpfchenweise begann er im Highfield-Forum mit dem Teasen einzelner Namen bis schliesslich deren 11 sich als Neuzugänge herauskristallisierten sollten.

Neu dabei sind die auch fürs Partnerfestival Area4 vorgesehenen Billy Talent und Parkway Drive. Darüber hinaus wird aber auch geballte Deutschpop-Rock-Power mit Fettes Brot, Wir sind Helden, Revolverheld und Jennifer Rostock über die Neue Location Störmthaler See hereinbrechen. Abgerundet wird das im Highfield Forum bisher wenig enthusiastisch aufgenommene Bandpaket durch Mad Caddies, Karamelo Santo, The 69 Eyes und The Asteroids Galaxy Tour.

Und das sagt Co-Veranstalter Semmel Concerts zu seinen Neuzugängen:

Über Billy Talent müssen wir kein Wort mehr verlieren, schliesslich rauschten die Rocker wie ein Wirbelwind durch die Charts und verzückten mit ihrer neuen Platte “III” alle Freunde von Shouting und Vocals, knackigen Gitarrenriffs und perfekter Balance von Druck und Transparenz im Sound. “Billy Talent III” ist ein konsequenter Schritt nach vorne.

Deutschlands dritt- bis fünftbeliebteste Band (laut einer Sozioland Onlineumfrage 2009) gehört zu den an zwei Fingern abzuzählenden Überlebenden der ersten großen deutschsprachigen Rapwelle Anfang der 90er Jahre und kann auf mittlerweile 8 Alben (inklusive Best of und Raritäten – Compilation) sowie Sage und Schreibe 28 Singles und Videos zurückblicken, die seit 1994 veröffentlicht wurden. Auf das Konto von Fettes Brot gehen unvergessliche Pop Klassiker wie “Nordisch by Nature”, “Jein”, “Schwule Mädchen”, “The Grosser”, “An Tagen wie diesen” oder “Bettina, zieh dir bitte etwas an” – nicht zu vergessen “Emanuela” Musikalisch hat Fettes Brot sich längst von den Anfängen als Hip Hop Crew etabliert und sprengt alle Genregrenzen auf einzigartige Weise.

Ein bisschen Punk. Ein bisschen Pop. Ein bisschen NDW. So richtig festlegen kann man sich bei der Musik von Jennifer Rostock nicht. Schnelle Drums, schrammelige Gitarre und nervige Keyboards. Irgendwo zwischen Sixties und Übermorgen. Mit intelligenten Texten zwischen Rotz und Poesie. Und live entfaltet sich der Sound nochmal auf einer ganz neuen Ebene – noch lauter, noch schneller und auf jeden Fall tanzbar. Die Show strotzt vor Selbstbewusstsein, Spontanität und ist ganz gewiss nicht das, was man von einer vermeintlichen Deutschrock-Band erwarten würde.

Karamelo Santo sind die wohl bekannteste argentinische Formation ihres Genres. Mit ihrer Mischung aus Latin Ska, Reggae, Cumbia, Rock und Punk, die die Band ihrem Publikum stets um die Ohren haut, haben sie sich bereits eine große Fan-Gemeinde erobert.

Die Mad Caddies gründeten sich im Sommer 1995 in Solvang, Kalifornien. Surfen, Strand und Sonne bestimmen das Alltagsbild der Jungs. Wie also könnten sie etwas anderes spielen als Gute-Laune-Ska-Punk? Bei ihren Konzerten avancieren ihre fröhlichen Klänge zu ausgelassenem Live-Getöse, denn Konzerte sind die große Stärke des kalifornischen Sextetts. Das beweisen sie all jenen, die ihre Konzerte noch nicht besucht haben, mit ihrer Live-CD “Live From Toronto: Songs In The Key Of Eh”. Ihr erstes Album „Quality Soft Core” aus dem Jahre 1997 ist ein Mix aus Punk, Ska, Dixie und Reggae. Auch der Nachfolger “Duck And Cover” beinhaltet punkigen Spaß. Erst auf ihren jüngeren Alben wird es etwas harmonischer und der Sound weicht zunehmend poppigeren Melodien. Das heißt aber noch lange nicht, dass nun auf ihren Konzerten gekuschelt werden darf.

Wenn man an Australien denkt, hat man eigentlich Kängurus, leere heisse Wüsten, die höchstens mal von einem Bumerang der Aborigines durchschnitten werden, oder Country- Musik à la Keith Urban im Kopf. Doch wer hätte gedacht, dass im Australischen Outback eine so erfolgreiche Band entstehen würde? Die Jungs von Parkway Drive haben es geschafft, in 7 Jahren Bandgeschichte in den Olymp des Metalcore aufzusteigen. In der kleinen Stadt Byron Bay, die als Postkartenmotiv perfekt gewesen wäre, hätte man solch eine Musik wohl am wenigsten erwartet. Sehr charakteristisch für die Band sind die rasenden Gitarrenläufe, die zusammen mit dem Songwritings den Eindruck erwecken, als würde die kleine Stadt im Osten Australiens von der Hölle verschlungen werden.

Von den ersten Sessions im Probenraum, über die ersten Konzerte vor einer Handvoll Leuten, Support-Touren, den zweiten Platz beim Bundesvisioncontest, den Goldenen Schallplatten für die ersten zwei Alben zu den immer größeren Konzerte. Zum dritten Album “In Farbe” sagt Revolverheld-Sänger Johannes: “Inhaltlich ging es uns darum, einen positiven und optimistischen Blick auf uns und die Welt da draußen in die Songs zu packen. Wir glauben trotz der allgemeinen schlechten Stimmung und Newslage immer noch daran, dass man gerade jetzt Träume haben muss und viel erreichen kann, wenn man es nur will und dafür lebt. Es gibt viele Chancen da draußen, viel zu tun, viel zu erleben. Wir sind für dieses Album wieder ein bisschen zurück zu unseren Wurzeln gegangen, mit direkten Aussagen, mit Energie, mit Kraft, so wie wir auf der Bühne sind und so wie wir es mögen.”

Als neuen Produzenten konnten The 69 Eyes Matt Hyde gewinnen, der schon Slayer oder Monster Magnet ein musikalisches Gesicht verpasst und der das aktuelle Album “Back in Blood” wesentlich rockiger als die Vorgänger angelegt hat. Zwar ist der sleazy’n’greasy Hintergrund immer noch deutlich zu hören, natürlich bleibt da immer die charakteristische Stimme von Jyrki 69 und natürlich sind die Lyrics immer noch ziemlich dunkel und gotisch, aber Smasher wie das Titelstück oder “Dead Girls Are Easy” brennen doch ganz anders, als man es zuletzt von den Finnen gewöhnt war. Als wollten sie noch einmal zurück in die Garage, wo sie einst angefangen haben.

Mit ihrem gutgelaunten funky Großangriff, catchy Hooks, einem großartigen Bläserduo und natürlich Sängerin Mette Lindberg haben The Asteroids Galaxy Tour wirklich jede Crowd in kürzester Zeit im Griff. Dass die Asteroiden Steve Jobs persönlich überzeugt haben, für die iPod-Werbung die Musik zu liefern, dürfte inzwischen hinreichend bekannt sein, auch daran, dass ihr erster Auftritt im Vorprogramm von Amy Winehouse war, darf man gerne noch einmal erinnern. Inzwischen ist die Debüt-LP “Fruit” erschienen und The Asteroids Galaxy Tour sind selbst eine amtliche Nummer geworden. Umso schöner, dass die Dänen auch zum Highfield Festival kommen und ihr Album präsentieren, diese Mischung zwischen psychedelisch-rockigem Popappeal und weißem Soul.

Wir sind Helden werden im Frühjahr ein neues Album veröffentlichen. Mit rund 1,5 Millionen verkauften Alben, großen Hits wie “Guten Tag”, “Denkmal” und “Nur ein Wort” sowie fünf Echo-Musikpreisen gehört die Band zu den erfolgreichsten deutschen Bands. Wir sind Helden wurden im Jahr 2001 gegründet. Es gelang ihnen bereits 2002, ohne Major Label, eine Single in die deutschen Singlecharts zu bekommen. Das Debütalbum “Die Reklamation” schaffte auf Anhieb den Sprung in die Top 10 der deutschen Longplay-Charts und war eines der meist verkauften Alben der Jahre 2003 und 2004. Das zweite Album “Von hier an blind” und das dritte “Soundso” schafften gleich in der ersten Woche den Sprung an die Spitze der Charts.

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Die Premiere des Highfield an neuem Standort mitzufeiern kostet derzeit 101 Euro.

[important color=green title=”Lineup Highfield und Area4 2010″]Placebo (Headliner)
Billy Talent
Blink182
Fettes Brot
Jennifer Rostock
Karamelo Santo
Mad Caddies
NoFX
Parkway Drive
Revolverheld
The 69 Eyes
The Asteroids Galaxy Tour
The Gaslight Anthem
Wir sind Helden
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