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Hurricane / Southside: Rise Against, The Stone Roses, K.I.Z.,..

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Rise Against

Eine Reihe von Selbstbestätigungen triggert die nächste Welle für Hurricane und Southside. Rise Against wurden gestern Nacht von der eigenen Plattenfirma angemeldet, The Stone Roses und K.I.Z. bestätigten sich via Sozialen Netzwerken. Insgesamt umfasst sie 10 Zugänge.

Ausserdem neu dabei: The Kooks, Wolfmother, Bonaparte, Royal Republic, Kraftklub und Zebrahead. Auf der Whitestage stossen neben K.I.Z. Beardyman hinzu.

Mit dem heutigen Tag steigen die Kartenpreise auf 125 Euro fürs Hurricane und 131 Euro fürs Southside. Der Unterschied erklärt sich darin, dass Southside-Kartenbesitzer aus allen Ecken der Republik gratis mit Regionalzügen anreisen können.

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Die Festivals zu ihren Neuzugängen:

Sie gehören zweifellos zu den erfolgreichsten Bands des Punk/Hardcore-Genres der Gegenwart. Umso erfreulicher ist es, dass die Chicagoer Jungs beim kommenden Hurricane / Southside Festival mit von der Partie sind. Mit ihrem aktuellen Punkrock-Überfliegeralbum „Endgame“ sind sie ohne einmal über die Schulter zu gucken an die Spitze der Charts geklettert und genau das zeigt, dass eine Band mit dem Mut zum politischen und sozialen Engagement auch kommerziell erfolgreich sein kann. Sie kooperieren bereits seit langem mit Organisationen wie Peta oder Sea Shepherd, denen sie auf ihren Konzerten die Möglichkeit geben, die Besucher mit Ständen über ihre Aktivitäten zu informieren. Fest steht: Rise Against ziehen keine Handbremse und feuern ihre Songs live mit dem Fuß auf dem Gaspedal ohne Gnade ab.

Seit Jahren gibt es Gerüchte über eine Reunion der Stone Roses. Nun kündigte die Band eine Welttournee an und beehrt uns mit Auftritten auf dem Hurricane und Southside Festival – wie geil ist das denn, bitte? 1984 kamen Pete Garner, Andy Couzens und Simon Wolstencroft zusammen, bildeten The Stone Roses, traten jedoch erst zehn Jahr später mit ihrem zweiten Album „The Second Coming“ ihren Siegszug an. Nun sind sie nach 15-jähriger Pause zurück – älter aber nicht leiser, nicht müde werdend, Euch das Britpop-Evangelium zu predigen. Zauberhafte Melodien, Songs wie aus Gottes Feder und eine Menge Manchester-Attitüde erwarten das Hurricane / Southside-Publikum.

Die vier Australier sorgen live wie auf Platte immer für ein gutes Stückchen Nostalgie. Hier bekommt man einfach immer ein wenig das Gefühl, eine junge und frische Band direkt aus den guten alten 70ern zu hören, die ihrer Zeit voraus ist und vor allem damaligen Bands wie etwa Led Zeppelin, Deep Purple oder Black Sabbath oft in nichts nach steht. Markant für Wolfmothers Musik die an eine noch immer geniale aber vergangene Ära der Rock Musik erinnert ist der Tenor Leadgesang von Andrew Stockdale. Sie sind also wahrlich nicht 30 Jahre zu spät, sondern halten viel mehr die Fahne oben und das überzeugend, mit ordentlich Power im Magen, aber vor allem einfach mit ihrem staubigen Rock-Sound, der wirklich jeden (wenn nicht bereits geschehen) infizieren wird.

Die vier Jungs aus Brighton haben sich fest in der Indie-Hierarchie auf der Insel etabliert. Das Quartett spielte ausverkaufte Shows nicht nur im UK, sondern auch in Amerika und auf der ganzen Welt, trat unterwegs als Opener mit den Rolling Stones auf und etablierte sich kategorisch als „großartige, britische Band“. Sänger/Gitarrist Luke Pritchard, Leadgitarrist Hugh Harris, Bassist Max Rafferty und Drummer Paul Garred standen bald in dem Ruf, zu den klassischen britischen Songwriting-Acts zu zählen, auf einer Stufe mit den Kinks, Oasis, Coldplay und diversen anderen großen Namen, ganz einfach weil sie ein untrügliches Gespür dafür haben, was Popmusik groß macht. Beim kommenden Hurricane / Southside Festival werden The Kooks uns ihr neustes Werk „Junk Of The Heart“ präsentieren.

Was die vier Schweden von Royal Republic zu solchen Energiebündeln macht ist schleierhaft. Ist es der frische Humor in ihren Songs? Das Tempo, was die Königlichen irgendwo zwischen The Hives und Danko Jones schwirren lässt? Oder die Liebe, die ihnen von ihrer immer größer werdenden Fanschar entgegenschwappt? Nun, es wird sicherlich von allem ein wenig sein, wichtiger jedoch ist: Adam Grahn und seine Mannen haben einfach Bock! Bock auf spielen, Bock auf feiern, Bock auf die Fans. Das spürt und hört man in jeder Note, in jedem Hüftschwung und jeder Ansage. Kommt und begrüßt die Könige!

Bei Bonaparte bleibt kein Stein auf dem anderen. Tatsächlich muss man erst einmal genau verstehen, was da live eigentlich vor sich geht. Die acht Akteure ziehen ein ebenso unglaubliches wie abwechslungsreiches Programm ab, dass man sich fragt, ob man nicht eventuell in einem Vergnügungspark gelandet ist. Vielleicht spielt hier auch die Herkunft der Band eine Rolle: Acht Musiker aus acht verschiedenen Ländern. Quasi ein geografisches Kollektiv. Beteiligt sind Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Polen, Panama, Neuseeland und Brasilien. Das klingt nach einer gehörigen Multi-Kulti-Party und genau dafür sorgen ihre energetischen Elektropunksongs dann auch.

Zebrahead, dass ist die fünfköpfige Punk-Rock-Band aus La Habra die niemals still steht. Zebrahead sind die Inkarnation des alten Punk-Gedankens auf hedonistisch. Sie haben immer Lust auf live und ihre energetischen Shows machen jedes Mal Lust auf mehr. Dafür sorgt schon der bewährte Sound aus kraftvoll-melodiösem Punk, aggressivem Rap, hin und wieder funkigem Bass und dem Hang zu Spaß. Zebrahead machen das nun seit 15 Jahren, und ein Ende ist zum Glück noch immer nicht abzusehen.

Das Lachen dürfte den meisten in der Zwischenzeit im Hals stecken geblieben sein, denn was sich bei Nico, Tarek, Maxim und DJ Craft so locker flockig, flauschig weich und sympathisch anhört, ist bitterer Ernst. Das ist auf dem neuen Album „Urlaub fürs Gehirn“ nicht anders. Dieses Album ist der kluge Kommentar zu einer völlig verrückten Welt, und K.I.Z. gelingt es damit, diese Welt in einem Zirkus zu bündeln, in einer einzigartigen Revue einzufangen und als vollkommen durchgedrehte Roadshow wieder aufs Publikum loszulassen. Was live auf uns zukommt, ist kaum zu fassen und lässt sich auch kaum vorhersagen, dafür aber kann man es sehen, nämlich auf dem kommenden Hurricane / Southside Festival!

Aus dem Unwillen heraus, einfach noch eine weitere deutsche Band zu sein, die unerträglich schlecht ist, entschlossen sich fünf junge Menschen, einfach eine der wenigen deutschen Bands zu sein, die geniale Ideen hat. Kraftklub haben einfach aus den zwei zeitgenössischen Musikgenres IndieRock und DeutschRap ein neues, aufregendes gemacht, das jedoch bitte nicht mit Crossover oder ähnlichen Musikstilen zu verwechseln ist. Kraftklub zeichnen Generationenportraits zwischen historischer Dekontextualisierung und Analfixierung, zwischen Über-Ironisierung und schonungslosem Realismus. Wir sind gespannt was uns die Karl-Marx-Städtler kommenden Sommer um die Ohren schlagen.

Mit Beardyman ist es wie mit der Matrix: Das kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt haben! Dieser Mann ist nicht nur in der Lage, den kompletten Soundtrack zu einer durchtanzten Nacht ohne einen einzigen Plattenteller zu bieten, nein er kann auch jede Art von Musikstil auf Zuruf aus dem nichts erschaffen, nur mit Hilfe einer Loopstation und – seiner Stimme. Beardyman ist ein Beatboxer, der auf die üblichen Genregrenzen des Mundart-Beats pfeift, sich mit ein paar Chaospads ausgestattet hat und Dancesongs ausschließlich durch das Zusammenspiel seiner Stimme mit elektronischen Effekten erschafft. Dieser Mann ist Künstler, Nerd, Comedian, Technohead und Multitasker in einem, und auf jeden Fall ein Grund, alles andere stehen und liegen zu lassen, um sich das Spektakel anzusehen.

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