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Hurricane/Southside holen Does It Offend You, Yeah?, Horse The Band, Hot Water Music, Jack Johnson, LaBrassBanda, Porcupine Tree und The XX ins Lineup

15. Januar 2010

 

Bis zur unmissverständlichen Ankündigung auf dem Hurricane-Twitterchannel am Morgen hätte heute kaum jemand mit neuen Namen am Southside/Hurricane gerechnet. 2 Stunden später steht fest: Es ist ein vielseitiges Liebhaberpaket mit dem uns FKP das Wochenende versüsst. In anderen Worten: Von Elektropunk, Nintendocore und Postpunk bis hin zu Metal-Trip-Hop und Brass bzw. Indiepoprock und Gitarrenpop am anderen Ende der Skala ist alles dabei. Neu im Lineup: Does It Offend You, Yeah?, Horse The Band, Hot Water Music, Jack Johnson, LaBrassBanda, Porcupine Tree und Everybodys Darling: The XX.

Update: Etwas verwirrend, was Marc uns heute präsentiert. Wie gewohnt wurden die Bands von ihm zunächst in den Foren bestätigt, doch dann kam der Rückzieher. Zumindest Jack Johnson soll noch nicht absolut sicher sein, so dass alle Bands bis auf weiteres erstmal in die Gerüchteküche verschoben wurden. Fortsetzung folgt…

Diese Bestätigungswelle könnte mehr verraten, als diese Namen. Andernorts wurden heute Wolfmother und The Hives in die Billings geholt. Dass sie es heute nicht auch beim Hurricane/Southside bestätigt wuden lässt den Umkehrschluss zu, dass die beiden eher bei Rock am Ring und Rock im Park zu finden sein werden. Gleiches könnte für den FKP-Zögling Vampire Weekend gelten.

“Regt dich das auf, ja?” – das ist die Übersetzung von Does It Offend You, Yeah? Diese Band, die schon mit Daft Punk und DAF verglichen wurde, zeigt nicht nur mit ihrem Namen, dass sie ungewöhnlich, unbändig, aufrührerisch und laut ist. Das Debütalbum der in Reading, UK beheimateten vierköpfigen Band „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into” erschien 2008. Der Titel bringt es auf den Punk: Eine große, herrlich stolzierende Verschmelzung von 80er-verliebten und ebenso vorausschauenden, Zukunftsliebenden Tech-Rock, drapiert mit derben Pop Sounds. 2010 erscheint ihr zweites Album „Don’t Say We Didn’t Warn You“. Dazu kündigt die Band an: “The last album we had tracks that sounded like two people doing a production dance track and we had tracks that sounded like five people playing in a band. This album’s an amalgamation of those two things so it’s got like an electronic spine to the album and it’s not so diverse. It’s more like us playing live in a studio.”

Nintendocore, so nennt sich das Genre von Horse the Band. Diese experimentelle amerikanische Hardcore/Metalcore–Combo aus Kalifornien verwendet in ihrer Musik Synthesizer, um Sounds zu erzeugen, die man sonst nur vom GameBoy her kennt. 2009 feierten die Pioniere auf diesem Gebiet ihr 10-jähriges Bestehen und veröffentlichten ihr neues Album „Desperate Living“. Dieses Werk war sicherlich inspiriert von ihrer dreimonatigen „Earth Tour“. Horse The Band hatten es satt, den Regeln der Musikindustrie zu folgen und schrieben ihre eigenen. Statt einer weiteren US-Tour, buchte die Band kurzerhand – auf eigene Kosten bzw. mit geliehenem Geld– eine Tour rund um den Globus durch 45 Länder zusammen. „Wir hatten kein Sicherheitsnetz. Tatsächlich hatten wir das Geld nicht, wir mussten es einfach verdienen bis die Rate fällig wird. Rückblickend macht das keinen Sinn. “ sagt Keyboarder Erik Engstrom. Horse The Band haben auf der Tour 100.000 Dollar ausgegeben, indem sie 5 Kreditkarten bis zum Limit ausschöpften, und am Ende 99.000 Dollar verdient und zurückgezahlt.

Nachdem Chuck Ragan im vergangenen Jahr seine Fans mit einem Soloprogramm beglückte, ist es nun wieder Zeit, so richtig die Fetzen fliegen zu lassen. Dafür braucht man nur noch die anderen drei Jungs von Hot Water Music und schon kann es los gehen. Als Solo-Künstler war der Punker Chuck Ragan eher auf Schmusekurs unterwegs. In der Vollbesetzung ist aber von den vier Jungs aus Florida eine ordentliche, druckvolle und beeindruckende Portion Punkrock zu erwarten. Ihre aufwendigen Akkordfolgen, ihre komplexen Melodien, ihren heiseren, zweistimmigen, harmonischen, melancholischen Gesang hört man sich gerne immer und immer und immer wieder an. Ohne Hot Water Music wäre die Welt und die Welt des Punk und Postpunk eine andere, und es bleibt für immer richtig, diese Band zu unterstützen, anzuhören und sich bei ihren fulminanten Liveshows mitten in den Moshpit zu stürzen.

Kein anderer Musiker hat es in den letzten Jahren geschafft, Musik zu machen, auf die sich eigentlich alle einigen können ohne dabei Mainstream zu sein. Jack Johnsons positiven, unaufgeregten leichten Stücke wie “Staple It Together” oder “Hope” und seine entspannte Art übertragen sich auf die Zuhörer. Der selbstbewusste und ruhige Hawaiianer griff nicht zur Gitarre, um das Rad neu zu erfinden, sondern um sich gut zu fühlen. “Wir nehmen diese Musik, die im Prinzip am Meer entstanden ist und übertragen sie irgendwie auf die Bühne der Welt”, beschreibt Trommler Adam Topol die Atmosphäre. Nach der außerordentlich erfolgreichen Tour 2008, u.a. mit 15.000 Besucher auf der Loreley, kommt er 2010 mit Songs vom neuen Album und alten Hits.

Einige Medienleute tun sich schwer den Musikstil zu beschreiben. Für manche ist es Bayerischer Gypsy Brass, für andere wiederum Balkan Funk Brass oder noch viel besser Alpen Jazz Techno. Der Sound ist das logische Ergebnis des Zusammentreffens fünf junger Musiker, allesamt mit bayrischer Herkunft, und doch komplett unterschiedlicher Prägung. So klingt eben eine Band, deren Mitglieder ihre Wurzeln nicht verleugnen, und dennoch immer Augen und Ohren offen halten für Neues. “Warum soll bayerische Musik auch immer nur Bierzelte füllen und nicht die Clubs?”, fragten wir uns, und schon war LaBrassBanda geboren. Die Coolness englischer Gitarrenrockbands liegt ihnen nicht im Blut und dennoch haben sie das große Glück den Rock’n’Roll so zu leben, wie sie sich das vorstellen. Und so entspricht LaBrassBanda genau dem, was bayrische Blasmusik auch sein kann: ungenierte Texte, zuckende Offbeats und wummernde Bässe.

Porcupine Tree ist zweifellos eine der innovativsten Bands der heutigen Rock-Ära. Die Mischung aus psychedelischem Trip-Hop, Progressive Metal und einem Kompendium aus Klängen und Genres, die irgendwo dazwischen liegen, ist beeindruckend. Steven Wilson, der Porcupine Tree vorerst nur als Soloprojekt gründete, holte sich 1993 eine komplette Band an Bord, um den unverwechselbaren Sound, den er entwickelt hatte, auch live rüberzubringen. Was er damals noch nicht wusste ist, dass er mit Gründung dieser überragenden Band eine ganze Musikrichtung erschaffen und geprägt hat. Nach mehreren ausverkauften Welt-Tourneen können sich Fans nun auch wieder auf Auftritte in Deutschland freuen. Porcupine Tree werden beim Hurricane und Southside Festival mit ihrem einzigartigen Sound sicherlich wieder einen atemberaubenden Auftritt hinlegen.

Die 2005 in London entstandene Band The XX hat es geschafft, sich in kürzester Zeit in den Köpfen der Indie-Poprock-Fans festzusetzen. So minimalistisch wie der Bandname von The XX ist auch ihr Sound. Irgendwo zwischen Mazzy Star, The Cure und My Bloody Valentine, stilisieren sie einen ebenso düsteren wie kristallklaren Sound, wie man ihn lange nicht gehört hat. Das ist auch einer der Gründe, warum sie schnell in die Riege der besten Newcomer geschafft haben. Sie wurden, noch bevor überhaupt die erste Single „Crystalised“ ihres Albums „XX“ veröffentlicht wurde, in die Newcomer-Liste „The Future 50“ des britischen Magazins NME aufgenommen. Die Band um den Sänger und Gitarristen Romy Madley Croft bezeichnet ihre Musik selbst als eine Mischung aus Dream Pop und Indie Rock. Nach einer fast restlos ausverkauften Tournee durch Europa und Nordamerika, sind „The XX“ wieder in Deutschland unterwegs und werden auch auf dem Hurricane und Southside Festival dabei sein.

Wie in den letzten Jahren wird sich das bunte Programm auf beiden Festival wieder über etwa 60 Bands auf zwei Open-Air Bühnen und einer Zeltbühne erstrecken.

Tickets sind derzeit für 105 Euro inklusive 5 Euro Müllpfand zu haben. Wenn ihr sie unten über unsere Eventimlinks bestellt kostet Euch das nichts extra, ihr helft uns allerdings gewaltig die Seite zu finanzieren. Danke!

Southside
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Hurricane
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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.