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Hurricane/Southside: The Prodigy, Massive Attack und Stone Temple Pilots genauso neu dabei wie Faithless, Skunk Anansie, Donots, Dendemann, Moneybrother und Paramore

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

 

Wie heute morgen via Facebook-Trommel verbreitet, ist es jetzt um 13 Uhr Zeit für Neuzugänge beim Hurricane/Southside. Mächtig dancig wirds! Dafür werden The Prodigy, Massive Attack und Faithless sorgen. Weitere Lineupbereicherungen: Die altehrwürdigen Stone Temple Pilots und Skunk Anansie, aus deutschen Landen mit jeweils neuen Alben die Donots und Dendemann und als Abrundung Moneybrother und Paramore.

Tickets für die beiden Festivalis sind derzeit für 120 Euro inklusive 5 Euro Müllpfand zu haben.

Kurz zu den Neuzugängen aus Sicht des Veranstalters:

Die britischen Trip-Hop-Band Massive Attack gründete sich Ende der 80er und geht aus dem Künstlerkollektiv The Wild Bunch hervor, einem ganzer Haufen von DJs, MCs und Graffiti-Sprayern, die ab 1983 die Kunst- und Musikszene im südenglischen Bristol gehörig aufmischten. Massive Attack mischen in ihren Alben Soul, Dance, Jazz und Rap und legen diese Melange über relaxte Dub-Sounds. Die Musikjournallie hat schnell eine neue Schublade für den frischen Sound aus Bristol kreiert und benennt ihn Trip Hop. Anfang Februar 2010 veröffentlichen sie ihr neues Album “Heligoland”, das ihr fünftes Studioalbum in der Formation ist.  Die Band macht aber nicht nur tolle Musik und ist ein brillanter Live-Act, sondern hat sich auch als politisch stark engagierte Band einen Namen gemacht.

Der Sound von The Prodigy ist einzigartig. Liam Howlett, Keith Flint und Maxim definierten 1995 mit “Poison” und “Firestarter” den Elektro-Punk. Die Vermischung von Genres, die Verzerrung der Vergangenheit und die Veränderung der Zukunft. Das Debütalbum “Experience” lieferte den Soundtrack zur Acid- und Rave-Glanzzeit, in einer Phase, in der Dancekünstler in der Regel nicht im Albumregal zu finden waren. Der Nachfolger “Music For The Jilted Generation” verkaufte sich alleine in England mehr als 1 Million mal. 1998 erschien “The Fat Of The Land” und The Prodigy spielten als Headliner auf Festivals, die eigentlich für Rockacts vorgesehen und zu denen Dancekünstler bislang nicht eingeladen waren. Mit “Always Outnumbered, Never Outgunned” (2004) wendet sich der Sound erneut: Zurück zum Underground mit einem außergewöhnlichen Set straighter Electro-Punk-Klassiker, die live nicht spielbar waren. Nur ein Jahr später stellten sich The Prodigy mit dem Best of-Album “Their Law” wieder als eine der besten Live-Bands auf den großen Bühnen unter Beweis. 2009 erschien das fünfte Album “Invaders must die” und die Tickets für die folgende Tour waren innerhalb von Minuten vergriffen.

“Eine Dance-Band, aber ohne Arschgrapscher-Peinlichkeiten. Über alle Massen erfolgreich, aber niemals plump oder gar zu offensichtlich. Spirituell erhebend, multikulti und -gender, aber ohne jemals Gefahr zu laufen, zum GAP-TV-Spot zu verkommen. Faithless sind alleine qua Existenz ein Wunder. Sie sind ein nationales Kulturgut.” (New Musical Express) Einerseits stets melodisch, sprengen Faithless-Songs in punkto Sound von jeher Grenzen. Die Band schreckt vor keinem Experiment zurück und bringt stets zum Ausdruck, was sie gerade bewegt. Moden (und Bands) kommen und gehen, aber Faithless waren immer präsent und haben ihr Ding gemacht.

Auch dieses Jahr freuen sich Hurricane und Southside über eine sehr attraktive „Reunion“ im Festivalprogramm. Die Alternative Rock Band Stone Temple Pilots wurde 1988 von den Brüdern Dean und Robert De Leo gemeinsam mit Scott Weiland und Eric Kretz im kalifornischen San Diego gegründet. Mit einem Grammy und weltweit 40 Millionen verkaufter Alben gehören sie zu den beliebtesten Rockbands der 90er Jahre. Bereits mit ihrem Debütalbum “Core” (1992) schafften die Stone Temple Pilots den großen Durchbruch. Doch Weiland kam anscheinend mit dem Erfolg nicht klar und verzettelte sich zwischen Drogengeschichten und Justizproblemen. Alle Bandmitglieder blieben musikalisch aktiv. Scott Weiland formierte mit ehemaligen Musikern der Gruppe Guns N´Roses die Band Velvet Revolver. Währenddessen eröffnete Schlagzeuger Eric Kretz sein eigenes Tonstudio namens “Bomb Shelter”. Die beiden DeLeo Brüder Robert (Bass) und Dean (Gitarre) gründen ihrerseits die Band Army Of Anyone. Im Frühjahr 2010 soll nun ein neues Album von Stone Temple Pilots veröffentlicht werden.

Skunk Anansie haben sich 2009 wiedervereinigt und waren bereits auf einer in kürzester Zeit ausverkauften Reunion-Greatest-Hits-Tour. Nachdem sich die Band um die charismatische Frontfrau Skin 2001 aufgelöst hat, scheinen die 4 Mitglieder wieder Gefallen am gemeinsamen Spiel gefunden zu haben. Die Welt erinnert sich noch an “Selling Jesus”, die erste Single und den Killersong “Weak”, an die Megaalben “Paranoid & Sunburnt”, “Stoosh” und “Post Orgasmic Chill”, an den Crossover-Sound. Und live waren Skunk Anansie immer ein besonderes Ereignis: Die Energie, die Skin verbreitet, der treibende Groove von funkigem Schlagzeug, Rock-Gitarre und extrem dreckigem Bass, gehören zum Unvergesslichsten der Konzert-Geschichte.

Dendemann ist wieder da und hat ne neue Scheibe dabei! Anfang April erscheint “Vom Vintage Verweht”, ein live eingespieltes Studioalbum, mit Moses, dem tapfersten Schneider des Landes an den Reglern und einer Musik, die Dendemann 13 Runden lang Chef im Ring sein lässt. Neue, bässere Beats treffen auf die gute alte Gitarre, als wären Rap und Rock noch genauso dicke Kumpels wie einst. Über diese gefährlich rumpelnde Mischung perfektioniert Dende alles was ihn sowieso schon vom Rest unterscheidet und teilt energiegeladener denn je seine Sicht der Dinge.

Die Donots haben ein neues Album gemacht: “The Long Way Home” kommt im März in die Läden, ziemlich genau 2 Jahre nach dem Vorgänger “Coma Chameleon”. Das Artwork ist wieder bestechend und die Musik wieder krachig, wie wir es von den Jungs gewohnt sind. Entweder die Donots schreiben neue Songs oder sie sind unterwegs, um sie live zu präsentieren. So auch dieses Mal: Dass die Donots live noch x-mal lauter, roher, krachiger, energiegeladener und besser sind, muss man wohl niemandem mehr erzählen!

Moneybrother macht Northern Soul, wörtlich genommen. Wobei Northern sich in diesem Fall eher auf die Herkunft des Schweden bezieht denn auf das Genre. Denn was Anders Wendin, so sein bürgerlicher Name, spielt, geht wohl eher in Richtung Pop-Soul, unter anderem. Das tut dem Guten aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Seit seinem ersten Album “Blood Panic” aus dem Jahr 2003 ist sich Moneybrother immer treu geblieben, so auch auf seinem aktuellen Album “Real Control”, das 2009 erschienen ist und mit dem er ein Soul-Punk-Reggae-Album allererster Sahne geschaffen hat. Genreübergreifend war seine Arbeit schon immer, jetzt schlägt er erneut einen gekonnten Bogen, der von Falsetto-Soul über Reggae, die frühen Dexys Midnight Runners, eine Rockgitarre (immerhin kommt der Herr aus dem Punkrock), eine Prise Northern, eine Menge anderen Soul und ganz viel wunderbarem Pop bis hin zu wunderschönen, epischen Balladen inklusive Streichern reicht.

Southside

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Hurricane
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