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Im Gespräch – ein Bierchen mit Thees Uhlmann

18. November 2013
Alle Fotos: Françoise Dreis via Steve Kugener

Thees Uhlmann ist kein Unbekannter in der Deutschen Indie-Rock Szene. 1987 gründete er mit drei Kumpel die Hamburger Kultband Tomte. Seit 3 Jahren ist der Sänger und Songwriter jetzt solo unterwegs. Sein erstes Album begeisterte sowohl frühere Tomte-Anhänger als auch neue Fans. Gestern hat Thees mit seiner Band in der fast ausverkauften Garage in Saarbrücken gespielt und ich habe mich vor dem Konzert auf ein Bierchen mit dem sympathischen Musiker getroffen.

Steve: Ich habe mir das neue Album angehört und mir ist sofort aufgefallen dass die einzelnen Songs kleine Geschichten erzählen, die nicht mehr zwingend etwas mit Dir zu tun haben. Im Gegensatz zu früheren Ausnahmen ist hier sehr viel Fiktion im Spiel. Sehe ich das richtig?
Thees: Genau! Ich glaube das kommt mit dem Alter und damit Vater zu sein. Ich finde mich selbst mittlerweile sehr uninteressant und denke es macht wohl Sinn als 24-jähriger über sich selbst zu schreiben und seine Gefühle. Doch mittlerweile spiele ich selbst in meinen Songs keine Hauptrolle mehr, sondern das Album ist eher eine Betrachtung der Welt durch meine Augen.

Steve: In vielen Deiner Songs steht die Freiheit und das Reisen im Mittelpunkt. Ist Thees Uhlmann ein Entdecker?
Thees: Auf jeden Fall. Das Reisen ist glücklicherweise Teil meines Jobs und ich liebe es. Wenn ich Zeit habe laufe ich in jeder Stadt ein bisschen herum, schaue mir die Gegend an und kaufe Postkarten für meine Tochter. Das ist für mich auch indirekte Vorbereitung auf ein Konzert. So kriege ich einen klaren Kopf und entspanne obwohl ich mir sicher bin, dass ich manchmal etwas hohl aussehe wenn ich da so herumhänge.

Thees Uhlman bei der Arbeit

Steve: Wie reagiert deine Tochter denn wenn ihr Papa schon wieder im Fernsehen Musik macht?
Thees: Das halte ich eigentlich noch von ihr fern. Ich sag ihr jetzt nicht etwa „Schau mal, Papa spielt beim Hurricane.“ Das geht sie noch nichts an. Sie weis natürlich schon was ich mache und dass ich Konzerte spiele. Neulich hatte sie eine super Idee: Sie meinte ich müsste doch nicht ein paar Wochen auf Tour gehen, sondern sollte nur ein einziges riesiges Konzert geben wo dann alle Menschen hinkommen könnten. Ich glaube ich lasse in Zukunft meine Auftritte von meiner Tochter organisieren.

Steve: Du machst mittlerweile seit mehr als 26 Jahren Musik. Gibt es für Dich musikalisch noch etwas zu erreichen?
Thees: Über eine goldene Schallplatte würde ich mich freuen! Das ist ein Symbol das mir etwas bedeutet. Dann kann man später sagen „Schau mal hier, ich habe angefangen auf einem Straßenfest und jetzt habe ich meine goldene Platte.” Alles andere habe ich schon erreicht. Jetzt kommen nur noch Schokoraspeln auf der Kirsche auf der Sahne vom Vanilleeis, oder so.

Steve: Thees, vielen Dank für das Gespräch und das Bier.
Thees: Ja, immer wieder gerne! Cheers.

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.