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Live vom Gurten 2010 – Tag1: Die Netzteilpanne und: Pete kommt vorbei

15. Juli 2010
Foto: Thomas Peter

*Upgedated*
Zu Blood Red Shoes habe ichs dann leider doch nicht mehr geschafft. Als ich oben ankam wanderten mir die Massen schon ins Tal entgegen – der Gig war vorbei. Also erfolgte mein musikalischer Einstieg und der im Gurtener Fotograben mit Empire Of The Sun. Nach 5 Minuten im Graben verabschiedete ich mich bereits – ein Fehler denn die Show des australischen Musikprojekts setzt auf ständig wechselnde Outfits und immer neue Verrenkungen der Tänzerinnen. Als eine solche hat mans sicher nicht leicht. Andererseits hatten unter anderem sie Anteil an einem Konzert, das man wegen seiner Ungewöhnlichkeit lange nicht vergessen wird.
Im Anschluss brachten Jet mit ihren alten und neuen Songs das Festivalvolk zum kochen. Tanzen gegen 22 Uhr nachdem die Sonne sich hinter dem Berg verabschiedet hat fällt eben doch wesentlich einfacher. Von Jet hab ich leider keine Bilder gemacht – zu lange im heimeligen Pressebus verbracht. My bad.
Jet waren wirklich nicht schlecht aber nach dreiviertel der Show zogs mich wieder ins Tal. Dort wurde munter für die Babyshambles aufgebaut und gecheckt. Und tatsächlich sollte ich zu meiner Livepremiere von Pete Doherty kommen. Gut aufgelegt, sing- und spielfreudig präsentierte er sich den Fans in Bern. Zu Recht wurde Pete samt Band gefeiert.. und das von der ersten bis zur letzten Note. Mit ihrem wohl bekanntesten Song bis dato, “Fuck Forever”, gab Doherty im wahrsten Sinne des Wortes das Mikro ab. Er warf es ins Publikum und alles was nicht niet- und nagelfest war hinterher. Zum Beispiel die Sonnenblumendeko der Bühne. Das muss Rock sein!
Zwar war das musikalische Programm lange noch nicht zu Ende, beispielsweise mühten sich im Zelt noch die Latin HipHop-Combo Choc Quib Town. Für mich aber war es Zeit die erste Nacht direkt hinter der “Super Bag” Sammelstelle am Zaun zu verbringen.Warum genau da? Der Platz ist mehr oder weniger eben und alte Männer liegen und schlafen nur sehr ungern am Hang. Meine englischen Nachbarn konnten es kaum glaube als ich alleine ins Zelt ging und die Tür dicht machte. “Look this guy is going to sleep – nooow” durfte ich mir als Betthupferl hinterherrufen lassen.

Nach einer nahezu perfekten Anreise in wohl temperierten Zügen der DB schlug ich heute gegen 14:30 Uhr in Bern auf. Zielstrebig bahnte ich mir mit dem Wissen der letzten Jahre den Weg zur Tram 9 Richtung Wabern. Alles verlief total komplikationslos. Am vorletzten Halt aussteigen, ohne Schlangestehen in die Gurtenbahn einsteigen, hochfahren, Pressepass abholen und am Zeltplatz einchecken. Letztes Jahr eine Sache von 2 Stunden, heuer in 10 Minuten erledigt. Was 2 Stunden früher ankommen doch ausmacht…
Die Stimmung meinerseits war dennoch leicht gedämpft denn schon im Zug war mir aufgefallen, dass ich mein Notebooknetzteil zuhause hatte liegen lassen. Ohne eine Alternative wäre es kaum möglich gewesen sinnvoll zu berichten – also biss ich in den sauren Apfel und kaufte ein Universalnetzteil für schlappe 109 Franken, umgerechnet knapp 80 Euro.

Nach der Rückkunft aus der Stadt und eine Campingplatzumfrage mit einem Kollegen später gings auch schon zum Pressebereich. Dort kannte man mich zu meiner Überraschung noch von den letzten Jahren und begrüsste mich freudig. Respekt. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Damit war das Einleben meinerseits auch schon fast abgeschlossen.

Ohne Schlamm und Regen kann man es am Gurten ja auch wirklich aushalten und die chillige Atmosphäre in sich aufsaugen. Der einheimische Wetterbericht verspricht am Samstag ein wenig Nass von oben. Ansonsten knappe 30 Grad untertags und Sonne, Sonne, Sonne – quasi eine Kopie des heutigen Tages eben.

Bandtechnisch habe ich bisher wenig mitbekommen. Die letzten 2 Songs von Bad Religion, das wars aber auch schon. Gleich gehts zu Blood Red Shoes und ab Empire Of The Sun will ich dann komplett eingestiegen sein. Jet und die kommen-sie-oder-kommen-sie-nicht Babyshambles wollen beklatscht werden.

Einstweilen ein paar Impressionen vom heutigen Tag. Mehr werden folgen…

 

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.