Festivals, LineUp

Mera Luna verstärkt sich mit Skinny Puppy, The 69 Eyes, Combichrist, Feindflug, Agonoize, Amduscia, Samsas Traum und Leandra

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Mit den 8 Neubestätigung Skinny Puppy, The 69 Eyes, Combichrist, Feindflug, Agonoize, Amduscia, Samsas Traum und Leandra stehen in der Summe nun schon 26 Bands für die diesjährige Ausgabe des Mera Luna fest. 14 weitere sollen noch folgen bis das Familentreffen der schwarzen Szene am 7. und 8. August 2010 auf dem Flughafen Hildesheim-Drispenstedt seine dunklen Pforten öffnet.

Zwei Tages-Tickets mit Camping gibt es noch bis zum 31.Januar zum Frühbuchertarif von 74,- € inkl. Gebühren und 5,- € Müllpfand. Danach erhöht sich der Preis um 5 Euro auf 79 Euro.

Kurz zu den Bands:

Skinny Puppy ist eine Post Industrial-/Electronica-Band, beeinflusst von europäischen Industrial-Acts der ersten Stunde, wie den Throbbing Gristle oder Cabaret Voltaire. Ihre Musik ist experimentell und elektronisch mit rhythmischen Geräuschen, punkigen Sounds und dunklen verzerrten Lyrics. Skinny Puppys Bühnenauftritte sind auf Grund der bizarren und blutrünstigen Performance-Kunst legendär. Diese Live-Auftritte und ihr mehrschichtiger Sound aus Keyboards und Synthesizer lassen die kanadische Band, die 1982 von cEvin Key gegründet wurde, zu Propheten der schwarzen Szene werden.

Skandinavien ist schon seit langer Zeit bekannt für erfolgreiche und extrem druckvolle Musik bekannt. Und gerade Finnland steht den anderen skandinavischen Ländern in nichts nach. Dies bewiesen schon Ville Valo und HIM, die weltweit einen gigantischen Gothic-Boom auslösten. So auch The 69 Eyes: Sie bestechen mit ihren düsteren Texten und brillanten Sleaze-Rock. Gitarren-Riffs vermischt mit einem Hauch von Bikerattitüden. Mit der Zeit haben sich die Rocker aber mehr und mehr dem Gothic-Rock verschrieben, was die Qualität aber in keinster Weise gemindert hat. Wer nun noch denkt, in Skandinavien gibt es nur teuren Alkohol, hübsche Menschen und viel, viel Einöde soweit das Auge reicht, der hat selber Schuld.

In der Elektroszene ist diese Band schon gar nicht mehr weg zu denken. Kaum jemand hat eine Musikrichtung so stark geprägt wie die als kleines Nebenprojekt gegründeten Combichrist. Eine der wohl bemerkenswertesten Eigenschaften ist, dass es Andy LaPlegua immer wieder gelingt, seinen wütenden und brachial klingenden Hymnen Ohrwurmcharakter zu verleihen. Durch ein ordentliches Fundament aus Elektro, fetten Beats, runden Bassläufen und zielsicheren Hooklines schaffen es Combichrist immer wieder, sich in den Köpfen der Hörer festzusetzen.

Feindflug ist ein Projekt, das im Laufe der Jahre ’95 und ’96 entstand. Durch Zufall trafen sich die beiden Hauptakteure DJ Banane und Felix. DJ Banane hatte musikalische Vorstellungen und Felix das nötige Equipment, um die Vorstellungen umzusetzen. So begannen die ersten Soundtüfteleien und das Elelektro–Projekt Feindfluf. Sie lassen Electro- und Industrialsounds miteinander verschmelzen und prägen mit ihrer Musik das Genre des Electro-Industrial. Charakteristisch ist, dass sie völlig auf Gesang verzichten und lieber mit Sprachsamples aus Filmen und Reportagen arbeiten. Mit Liedern wie “Sterbehilfe”, und “Kopfschuss” möchten sie die Menschen zum Nachdenken über die Missstände dieser Welt bewegen.

Mit den Worten “Massenmörderbrachialpop für die Schlachthausdisco” beschreibt das Plattenlabel der Berliner Aggro-Electro Band ihre Schützlinge von Agonoize. Und das ist auch durchaus zutreffend. Die drei Jungs verwischen alle bisher dagewesenen Grenzen, sowohl in ihren Texten als auch bei Live-Auftritten. Die Shows der 2002 gegründeten Band wirken so real, dass der Betrachter das Gefühl bekommt, in einem Freddy Krueger-Film gefangen zu sein, der erst endet, wenn man mit viel Kunstblut überzogen ist. Spätestens wenn Frontmann Chris mit einer Flex an seinem eigenen Outfit einen enormen Funkenregen erzeugt oder sich mit unzähligen Kanülen die Gliedmassen pierct, weiss man, dass die Band aussergewöhnlich ist.

Die mexikanische Band Amduscia bezeichnet ihre Musik selbst als Kombination aus Dark Electro, EBM und Future Pop. Ihr erstes veröffentlichtes Werk “Melodies for the Devil” erschien 2003 und bestand ausschliesslich aus harten und brachialen Sounds. Charakteristisch sind der Schreigesang und die Trance-Elemente in ihrer Musik. Auf ihrem 2008 veröffentlichten Album “Madness In Abyss” haben die drei Mexikaner noch einmal deutlich an der Härteschraube gedreht und schaffen es mit ihren durchgeknallten Inferno-Sound genau den Nerv der Zeit zu treffen.

Samsas Traum ist eine Black Metal-Band, die sich von Franz Kafkas “Die Verwandlung” inspirieren liess: “Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt”, so heisst es zu Beginn Kafkas berühmter Erzählung und gleichzeitig in dem Opener “Elite” des Debütalbums “Die Liebe Gottes” von Samsas Traum. Die deutschsprachige Band, die 1996 von Alexander Kaschte gegründet wurde, lässt sich schwer in stilistische Grenzen einordnen. Auffällig ist, dass die Alben oft einen inhaltlichen roten Faden und ein fortlaufendes Konzept haben, jedoch immer unterschiedliche Musikstile wie zum Beispiel Dark Metal, Symphonic Metal und Neue Deutsche Härte.

“Das Klavier ist für mich eine Flucht vor der Welt da draussen und eine Kommunikationsart, die anfängt, wo andere aufhören”, sagt Leandra über sich und dies hört man ihren Songs an. Ihre Musik ist eine Mischung aus einfühlsamen Klavier-Melodien mit Einflüssen aus einem weitem Spektrum von klassischen Stilen, kombiniert mit einem zartem Gesang, der definitiv unter die Haut geht. Sie verarbeitet auf eine perfekte und eindrucksvolle Weise ihre Gefühle und Probleme in ihren Songs und setzt den schönen und berührenden Melodien mit brillanten Texten das i-Tüpfelchen auf. So erschütternd die Texte auch sein mögen, schafft sie es trotzdem immer wieder, den Hörer mit sinnlichen Klängen ihres Klaviers und mit atemberaubender Stimme zu verzaubern. Solch eine Hingabe zur Musik und das Verlangen, das Publikum an ihren Gefühlen teilnehmen zu lassen, machen Leandra einzigartig.

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[important color=green title=”Lineup Mera Luna 2010″]Placebo (Headliner)
The Sisters Of Mercy (Headliner)
In Extremo
Unheilig
Nitzer Ebb
Skinny Puppy
The 69 Eyes
Saltatio Mortis
Combichrist
Crematory
Eluveitie
Feindflug
Das Ich
Agonoize
Amduscia
Faith and the Muse
Samsas Traum
Lacrimas Profundere
Hanzel und Gretyl
Qntal
Punish Yourself
Illuminate
Angelspit
Colony 5
The Other
Leandra[/important]

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