Neue Metalacts am Sziget: Meshuggah, Lacrimas Profundere und Pro-Pain bestätigt

Mit dem immer näher kommenden Festivalbeginn erhöht das Sziget (12.18.August 2008) die Bestätigungsfrequenz. Aktuell schlagen die Herzen der Metalfans am Sziget höher. Vor kurzem erst wurden nach Iron Maiden auch Exodus und 3 Inches Of Blood bestätigt. Nun kommen Meshuggah (Myspace), Lacrimas Profundere (Myspace) und Pro-Pain (Myspace) hinzu.

Meshuggah (Myspace) (hebräisch für verrückt) ist eine schwedische Metal-Band, deren Musik nur schwer in bisher definierte musikalische Kategorien einzuordnen ist. Am ehesten lassen sich ihre bisher erschienen Werke als eine Mischung aus diversen Metal-Spielarten (beispielsweise Thrash- und Death Metal) mit starken Jazzeinflüssen (besonders in den Solopassagen) beschreiben. Aufgrund der komplexen Rhythmiken und Tempowechsel ist die Einordnung zum Progressive Metal nicht unüblich.

Auffälligstes Merkmal ihres Stils sind die ungewöhnlich komplexen Taktstrukturen, die in der Musiktheorie als Polymetrik, bzw. als polymetrische Subdivisionen (Unterteilungen) bezeichnet werden. Während die Hihat oder die Becken durch konstante Schläge das Fundament für einen langsamen, aber geraden Takt bilden, werden auf der Bassdrum und Snare schnelle, komplizierte Muster im beispielsweise 3/4- oder 5/4-Takt gespielt. In diesem Kontext spricht man auch von Polyrhythmik. Diese Muster werden so oft wiederholt, bis 8, 16 oder 32 Schläge der Hihat verstrichen sind, also bis der Takt letztendlich doch „aufgeht”. Die Saiteninstrumente spielen meist die gleichen Betonungen wie die Bassdrum, und auch der Sänger passt seine Worte den komplexen Figuren an. Nur selten findet man in den Liedern von Meshuggah tatsächlich durchgehende ungerade Taktarten. Was ebenso auffällig und typisch für Genres wie Death- und Thrash Metal ist, ist die Atonalität der Songs. Es existieren also keine Tonarten, funktionsharmonische oder modale Strukturen und keine auf dur und moll zurückführbaren Gitarrenriffs.

Seit dem Album Nothing werden (speziell für die Band angefertigte) achtsaitige E-Gitarren benutzt. Diese erlauben es, die tiefste Saite auf f zu stimmen, also fast eine Oktave tiefer als gewöhnlich gestimmte Gitarren.

Lacrimas Profundere (Myspace) (lat.: Tränen vergießen) ist eine deutsche Dark-Rock-Band aus Waging am See in Oberbayern.
Während der Anfangszeiten vermischten Lacrimas Profundere noch Gothic Metal mit typischen Death Metal Growls, doch mit der Zeit wurden diese Growls weniger bis sie dann auf dem fünften Studio Album Fall, I will follow komplett verschwanden. Heute spielen Lacrimas Profundere eine sehr gefühlvolle und traurige, aber doch immer facettenreiche Mischung aus Dark Rock, Gothic Metal und Doom Metal. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil mittlerweile als „Rock’n’Sad”. Die Texte sind allesamt auf Englisch gehalten.

Pro-Pain (Myspace) ist eine Musikgruppe um Sänger und Bassist Gary Meskil aus New York City. Die Band spielt einen Crossover aus Hardcore und Metal. Ihr Stil wird auch oft einfach dem Metalcore und dem New York Hardcore (NYHC) , den auch Bands wie Biohazard oder Merauder anfang der Neunziger spielten, zugeordnet.

Gary Meskil, der zuvor bei der Hardcore-Band Crumbsuckers spielte, gründete Pro-Pain 1992. Aufgrund mehrerer Umbesetzungen zählen heute nur er und Gitarrist Tom Klimchuck zu den Urmitgliedern. Bis heute hat die Band zehn Studio-Alben veröffentlicht, zusätzlich ein Live-Album und ein Cover-Album, auf dem sie Songs bekannter Größen wie Motörhead, den Böhsen Onkelz oder Agnostic Front gecovert haben. Ihre Musik ist durch groovende Rhythmen, fetten Gitarrensound und besonders Gary Meskils typisch brüllenden Vocals, die teilweise auch klarem Gesang oder tiefen Growls weichen, gekennzeichnet.

Bekanntheitsgrad in Deutschland erlangte die Band durch ständige Live-Präsenz, vor allem aber durch ausgedehnte Headlinertouren u.a. mit Postmortem aber auch als Support-Act für die Gruppe Böhse Onkelz, die von Pro-Pain auf der kompletten 1998er Tour und einigen Freiluftauftritten, wie dem Abschlusskonzert “Vaya con Tioz” unterstützt wurden.

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.