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Omas Teich: 700.000 Euro Gesamtbudget – 40 Prozent davon für Bands

6. März 2012

Kürzlich berichteten wir über ein “Visions”-Interview mit dem Rock am Ring Macher Andre Lieberberg. Dessen Ausführungen über Bandgagen und Festivalmarkt interessierte auch die Veranstalter vom Omas Teich. Via Facebook verweisen die Macher auf unseren Artikel und einen Bericht in der “Ostfriesen Zeitung”, in dem die Festivalgründer interessante Einblicke in den Organisationsalltag des Omas Teich Festivals geben.

Was vor 14 Jahren als Privatparty an “Omas Teich” mit 40 Gästen begann, ist mittlerweile ein echtes Geschäft geworden: Laut “Ostfriesen Zeitung” investiert der Veranstalter jährlich 700.000 Euro in das Festival. Das Bandbudget nimmt dabei heute einen Anteil von rund 40% ein.  Früher habe dieser Anteil noch bei 25 Prozent gelegen.

Von einer Vervierfachung der Gagen seit 2003 sprechen die Macher bei Facebook. Große Agenturen seien für den Preisanstieg mitverantwortlich. Das Ziel: Den florierenden Festivalmarkt “ein wenig zu bereinigen”, so Festivalgründer Folkert Onken gegenüber der “OZ”. Die großen Festivals zahlen vergleichsweise hohe Gagen, verlangten als Gegenleistung aber Exklusivität: Die allseits bekannten Gebietssperren.

Drei Optionen bleiben: Steigerung des Ticketpreises, Expansion der Besucherzahl und ein klarer Sparkurs. Das im Vorjahr knapp verpasste Ziel der 10.000 Besucher hat das Omas Teich in diesem Jahr fest anvisiert. Um langfristig in der Gewinnzone zu bleiben, müsse man weiter wachsen. Mit 15.000 Besucher sei aber, so Onken in der “Ostfriesen Zeitung”, zumindest am Gelände in Großefehn eine Kapazitätsgrenze erreicht.

Jüngst hat das Omas Teich die Headliner für 2012 bekanntgegeben. Namentlich: Maximo Park, Digitalism und Kaiser Chiefs, letztere deutschlandexklusiv. Dass deutlich mehr hinter der Programmgestaltung steckt, als vom normalen Festivalbesucher sichtbar ist, wird am Bericht in der “Ostfriesen Zeitung” ebenso deutlich: Zwischen dem Start des Bookings und der Vollendung des Programms mit jährlich rund 30 Namen liegen – teils langwierige – Verhandlungen mit insgesamt rund 150 Bands.

Von all dem dahinterstehenden Aufwand aber sollen die Festivalbesucher – wenn es vom 26. bis 28. Juli soweit ist – aber möglichst wenig mitbekommen. Dann nämlich haben die Veranstalter ihr Ziel eines reibungslosen Ablaufs erreicht.

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Manuel Hofmann

Festivalaffiner Politikwissenschaftler.