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Review: Vainstream 2011

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Thomas Eger, seines Zeichens Webmaster von BlackChester.de, hat uns schon seine Erlebnisse vom Ring geschildert. Offensichtlich angefixt, schreibt er uns heute, wie sein Vainstream-Besuch verlief. Danke Thomas!

6:14 Uhr Bahnhof Zoo… oh.. nicht ganz. Bahnhof Wolfsburg natürlich. 6:14Uhr fuhr unser Zug von Wolfsburg auf gen Münster. Ich hatte schon einen ganzen Tag in den Beinen und war eigentlich müde, aber das Vainstream rief! Also auf in den Zug, dreimal umgestiegen und schon waren wir kurz vor 10 in Münster.

Auf zum Festivalgelände, die Bändchen holen und dann die Bands anschauen. Zum Glück waren die Bändchen dieses Jahr nicht wieder Pink wie letztes Jahr, sondern diesmal in ein saftiges Rot getränkt.
Deez Nuts und Protest The Hero haben wir auf Grund der Fahrzeit nicht sehen können, dass störte mich aber nicht weiter. Die erste richtig wahrgenommene Band für mich war dann also Suicide Silence, da ich mit Kvelertak nicht wirklich etwas anfangen kann und ich
Sondaschule einfach nur nervig finde.

Anders als 2008, als Suicide Silence Caliban auf ihrer Beastfest Tour supporteten, war ich diesmal positiv überrascht. Stimmlich
und auch technisch sind sie in den fast zwei Jahren sehr gewachsen und es hat tatsächlich Spaß gemacht in den ersten Reihen. Während danach Asking Alexandria auf der Nebenbühne spielten, sicherte ich mir einen Platz in der ersten Reihe für Casper, einer der Hauptgründe für mich überhaupt zum Vainstream zu fahren. Benjamin Griffey (Casper) schaute auch vor der Show einige Male wie viele Leute denn vor der Bühne standen, ging am Wellenbrecher entlang und lies sich mit einigen Fans fotografieren.
Dann war es endlich soweit. Casper enterte die Bühne und rastete schon im Intro von “Der Druck steigt” völlig aus. Er war hin und weg wie viele vor der Bühne standen und auch noch mitsangen!
Außerdem machte er sich in regelmäßigen Abständen über die andere Bühne und über die vorher spielende Band Asking Alexandria lustig (“Alexandra oder wie die hießen”). Schließlich bekam er sogar eine Wall Of Death, was bei HipHop Künstlern nicht gerade Standard ist. Ich war von seiner Show schlichtweg begeistert.
Danach spielten Comeback Kid, welche ich mir wieder von weiter hinten ansah um dann bei Neaera wieder in den Pit zu gehen – man wollte
ja schließlich bei der Wall Of Death für Opa Heinz dabei sein. Da es mir aber im Pit zu heikel wurde, verschob ich meine Position schonmal in Richtung der anderen Bühne, auf der nach Neaera Callejon spielten. Mit viel Glück bekam ich noch einen Platz in der ersten Reihe
und konnte so ungestört und laut alle Songs mitsingen. Für mich war dies jetzt die dritte Callejon Show und ich bin immer wieder begeistert. Spätestens als sie wie in Frankfurt ihr Die Ärzte Cover “Schrei Nach Liebe” auspackten, waren alle Dämme gebrochen und auch der
letzte Festivalbesucher sang mit!
Mit Madball, The Sounds und Boysetsfire ließ ich das Festival in Ruhe ausklingen um zum Abschluss Parkway Drive noch einmal in vollen Zügen zu genießen. Deren Gitarrist stand trotz gebrochenem Bein auf der Bühne stand, oder besser: Er rollte drüber, denn er wollte lieber im Rollstuhl auf der Bühne sein, als die Tour absagen zu müssen. Wenn das mal kein Einsatz ist. Leider musste ich danach das Festivalgelände mit meinen Freunden verlassen, um den letzten Zug in Richtung Wolfsburg um 20:30 Uhr zu bekommen.
Flogging Molly hörten wir noch während wir uns zum Bus aufmachten. Die vierstündige Zugfahrt war dann auch nochmal anstrengend, man kämpfte akut mit dem Einschlafen. Kurz nach 1:00 Uhr morgens waren wir dann endlich wieder daheim, wo ich nach 42,5 Stunden ohne Schlaf endlich ins Bett fiel.

Alles in allem kann ich von einem gelungenen Festival sprechen, auch wenn mich dieses Jahr deutlich weniger Bands gereizt haben als das letztes Jahr der Fall gewesen ist.

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