Ende gut, alles gut? Mitnichten. Aber einen Etappensieg kann man vermelden.
Es war ein langer, zäher Kampf gegen 60.000 Euro Schulden verbunden mit Höhen und entmutigend vielen Tiefen. Doch jetzt steht fest: Zumindest 2011 will man einen weiteren Anlauf mit der RhEINKULTUR wagen und startet ab sofort hoffnungsvoll mit den Planungen für den 2.Juli.
Lange Zeit hatte es nicht danach ausgesehen, als würde man den im Seitenkopf angekündigten Termin wirklich einhalten können. Ganz bedrohlich stellte sich dem Aussenstehenden die Situation Mitte Dezember 2010 dar. Damals musste die Rettergala mangels Zuschauerinteresse abgesagt werden. Mit ihrem Ende musste man sich von der Hoffnung verabschieden, die gröbsten Geldsorgen mit einem Abend bei Seite wischen zu können.
Doch auch in diesem bitteren Moment war man nicht bereit die 27jährige Bonner Umsonst und Draussen-Geschichte auslaufen zu lassen. Man sprach mit Freunden und Konkurrenten, konnte 537 Sachpreise einsammeln und damit eine weitere Aktion auf die Beine stellen. Die letzten beiden Wochen wurden für 9,95 Euro Tombola-Lose verkauft. Dank attraktiver Gewinnmöglichkeiten wie etwa Festivaltickets konnten bis auf etwa 30 Stück alle 1074 losgeschlagen werden. Mit anderen Worten: Die Retter-Tombola war ein absoluter Erfolg und spülte “einen mittleren 4stelligen Betrag” in die klamme Kasse. Warum so wenig? Die 10.000 Euro Einnahmen stellen leider keinen Reingewinn dar. Versandkosten für die Preise und Steuern sind unter anderem abzuziehen, so dass sich der Gewinn auf etwa 5-6.000 Euro reduzieren dürfte.
Letztlich drücken noch immer knapp 15.000 Euro Schulden, aber -und darauf ist man besonders stolz- die Verbindlichkeiten konnten ohne politische Hilfe oder zusätzliche Sponsorengelder durch die gesamten Retter- Aktionen und Zugeständnisse von Partnern so weit reduziert werden, dass man das Abenteuer 2011 erneut wagen wird. Aus dem Schneider ist das Festival dagegen noch lange nicht!
Und so gibt man sich auch nur gedämpft optimistisch was die Zukunft angeht. Aus der Politik gibt es positive Signale die Fördermittel zumindest nicht zu reduzieren. Für eine stabile Zukunft braucht das Festival aber neben den bestehenden Partnern einen Sponsor, der sich möglichst langfristig und substantiell einbringt. Ob man den findet, muss allerdings bezweifelt werden. Die Suche nach Firma X ist schliesslich nicht erst gestern angelaufen.
Bleibt vorerst nur dem Festival bestes Wetter und eine Menge konsumfreudiger Festivalisten zu wünschen. Und da wir nicht komplett altruistisch eingestellt sind hoffen wir für unseren Fotografen auf ein ein gutes Händchen des Booking-Büros. Wenn nur ein Bruchteil der Bands in die Rheinaue pilgern, die sich im Laufe der letzten Monate im Retter-Shirt haben ablichten lassen, sollte es am Lineup wenig zu makeln geben.