Bereits im Laufe des Festivals sind die Macher vom Rocco Del Schlacko in die Schusslinie geraten. Mehrere einflussreiche Grössen der rechten Szene wurden unter den Security Mitarbeitern ausgemacht. Der Aufschrei in der linken Szene war gross. Als das beauftragte Sicherheitsunternehmen “Pro-Verwaltungs GmbH” seinen Fehler erkannte, wurden betreffende Securities umgehend aus dem Verkehr gezogen. Eine Weiterführung der Geschäftsbeziehungen von Sicherheitsdienst und Festival scheint aber ausgeschlossen.
Die Frage muss aber erlaubt sein: Wie konnte es überhaupt passieren, dass führende Köpfe aus der Kameradschaft Saarsturm (Kevin Tkatsch), dem südwestdeutschen Hammer-Skin-Netzwerk (Frank Molina) und der aufgelösten Kameradschaft Saarlautern (Peter Strumpler) beim Rocco Del Schlacko in solch einflussreiche Positionen gelangen?
Die Festivalmacher äusserten sich gestern auf ihrer Homepage zu dem Vorfall. So habe die “Pro-Verwaltungs GmbH” kurzfristig und ohne Wissen des Open Airs zusätzliches Personal von einem Subunternehmen geordert und diese fragwürdigen Personen zugeteilt bekommen. Man bedauert die eingetretene Situation und wird versuchen solch eine Panne zukünftig zu vermeiden. Grundsätzlich halte man die “Pro-Verwaltungs GmbH” für ein seriöses Unternehmen ohne Verbindungen in die rechte Szene. Sie habe einen guten Dienst verrichtet, aber es klingt durch dass eine weitere Zusammenarbeit nach dem Fauxpas nicht möglich ist. Der Vorfall sei gerade auf einem Festival, das den Grossteil seiner Besucher aus dem linken Spektrum bezieht “kaum verzeihlich”.
Nichts desto trotz entschudligt sich Geschäftsführer Franz Müller in einem offenen Brief für den schweren Fehler und versucht sein Unternehmen zu rehabilitieren:
Sehr geehrter Herr Ziegler,
im Nachgang zu den diversen Gesprächen möchten wir nochmal unterstreichen, dass es nicht in unserer Absicht lag, dass Sicherheitskräfte mit rechtsextremer Gesinnung im Rahmen der Veranstaltung “Rocco del Schlacko” zum Einsatz kamen. Diese Sicherheitskräfte gehörten nicht zu unserem Unternehmen, sonder waren Mitarbeiter eines Subunternehmers.
Nachdem durch Information von dritter Seite festgestellt wurde, das Mitarbeiter des
Subunternehmens dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, haben die Einsatzleitung und der Sicherheitsberater vor Ort sofort gehandelt und diese vom Event verwiesen. Die Einsatzkräfte wurden sofort ersetzt.
Auf diesem Weg konnten wir schnellstmöglich diese bedauernswerte Situation beenden. Die entstandenen unangenehmen Begleitumstände tun uns sehr leid. Wir versichern nochmal, dass wir gegen jede Art von politischen Extremen sind.Mit freundlichen Grüßen
Franz Müller
Geschäftsführung