Rock am Ring: Lieberberg geht weiterhin von Verbleib aus – Rhein-Zeitung bekräftigt Konkurs-These

[Update 13:39 Uhr: Aktuellste Entwicklung: Die Marek Lieberberg Konzertagentur wird die Entwicklungen bis Ende Juli abwarten. Wie vereinbart möchte man dann das Gespräch mit dem Land Rheinland-Pfalz suchen. Indes will die Landesregierung noch nichts von einer Ablehnung ihres Rettungsplans durch die EU-Wettbewerbsbehörde gehört haben. Es gäbe noch “keine neuen Erkenntnisse”. Dem widerspricht weiterhin die Rhein-Zeitung. Der Beitrag von 1Live ist bereits einige Tage alt, fand also vor dem Chaos der letzten 24 Stunden statt.]

Die Verwirrung ist komplett. Heisst es weiterhin, der Nürburgring würde noch tiefer ins Chaos verfallen und sich wohl einem Konkursverfahren stellen müssen, zeigt sich Marek Lieberberg am Morgen im 1Live Interview weiterhin optimistisch. Bleibt die Frage, ob die jüngsten Wirrungen in dem Interview tatsächlich bereits eingepreist sind. Die Rhein-Zeitung bekräftigt am Mittag ihre These, das Land sei nicht mehr Herr über den Ring.

Eigentlich hat Lieberberg nicht mehr und nicht weniger als das vertreten, was schon einige Tage Grundtenor ist. Der rheinland-pfälzische Ministeräsident Kurt Beck halte seine schützende Hand über die wichtigste Veranstaltung für Land und Rennstrecke. Er möchte das Festival unbedingt in der Eifel halten. Auch Lieberbergs zieht es nicht wirklich weg von der Kultstätte. Schliesslich würde das Geld und Kult kosten. Besiegelt ist aber noch nichts – kann eigentlich auch nicht. Denn die Politik hat in Sachen Nürburgring nicht nur komplett versagt, sondern mutmasslich auch wenig zu sagen. Und die Zeit vergeht.

Wir haben gute Hoffnung und haben auch entsprechende Signale vom Ministerpräsidenten und vom Innenministerium bekommen, dass dies in unserem Sinne geregelt wird. Es gibt eigentlich eine Übereinkunft, dass Rock am Ring das wichtigste Ereignis in Rheinland-Pfalz ist, und man möchte es auf jeden Fall erhalten.Marek Lieberbergim 1Live Interview

Knackpunkte sind: Kommt es tatsächlich -wie von der Rhein-Zeitung proklamiert- zu einer Insolvenz der vom Bundesland dominierten Betreibergesellschaft? Wenn ja, hat das Land als Hauptgläubiger dann überhaupt noch ausreichend Entscheidungsgewalt um MLK eine definitive Zusage bis Ende Juli geben zu können? Oder bestimmt ein zu installierender Insolvenzverwalter demnächst im Alleingang über die Geschicke des Nürburgrings? Und: In welchem Zeitraum werden dann die Entscheidungen fallen? Wie wird der Verwalter agieren? Präferiert er einen Verkauf des Geländes oder versucht er die wichtigsten Veranstaltungen mit im Boot zu behalten? Fragen über Fragen. Die Antworten bleiben alle Seiten erstmal schuldig.

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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.