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Rock am Ring/im Park: Wo ist das MTV-Logo? – Ende der Partnerschaft wegen Rammstein?

30. Oktober 2009

Update: MLK, MTV und Universal haben sich zu den Spekulationen geäussert, die motor.fm offensichtlich aus unserem Artikel interpretiert hat und es wurde alles dementiert.
Wäre der Mailkontakt mit der MLK-Presseabteilung keine Einbahnstrasse, würde ein solcher Artikel gar nicht erscheinen. Viel mehr würde dann hier als Titel stehen: MTV ist und bleibt Medienpartner der MLK-Festivals, obwohl aktuell auf der Homepage nicht als solcher ausgewiesen. So oder ähnlich in schön.

Wer sich jüngst die Seiten von Rock am Ring und Rock im Park zu Gemüte geführt hat, dem ist es vielleicht aufgefallen: Jahrelang zierte MTV mit seinem Markanten Schriftzug das Logo der beiden Festivals. Aktuell aber klafft über dem AM eine Lücke. Ob das etwas mit dem Engagement von Rammstein zu tun hat?

logo_rock-am-ring10 (c) MLK
Schon einmal haben die MLK-Festivals einen renommierten Medienpartner wegen einer Band verloren. Es war 2005 zum 20jährigen Ringjubiläum. Mit Limp Bizkit wollte man es richtig Krachen lassen. Als die Amerikaner aber kurzfristig absagten brauchte Marek Lieberberg dringend adäquaten Ersatz und dachte zumindest kurzzeitig an die Verpflichtung der Böhsen Onkelz nach. Mit ihrer mutmasslichen Vergangenheit in der braunen Szene waren sie ein absolutes NoGo für den öffentlich-rechtlichen Präsentator Bayerischer Rundfunk. Allein auf Grund der Überlegung beendete er am 19.Mai 2005 die langjährige Partnerschaft mit den beiden Festivals. Am gleichen Tag dementierten die Onkelz einen Auftritt bei Rock am Ring, Wir sind Helden wurden unverhofft Headliner.

In der Folge gab Lieberberg Interviews, in denen er kaum ein gutes Haar an seinem ehemaligen Partner lies. Die meisten Leute hätten sich sowieso nicht via Radio über die Festivals am laufenden gehalten, warf er dem sender vor. 90 Prozent bezögen ihre Infos über MTV (Quelle).

Und nun zum 25. Geburtstag hat sich also auch der vermeintlich wichtigere Partner zurückgezogen? Zugegeben die Situation ist nicht mehr wirklich mit 2005 vergleichbar. MTV hat  stark an Popularität eingebüsst, weil Musik heute nur noch zur Auflockerung zwischen Werbung und seltsamen Shows läuft. Selbst wenn die Zugkraft nachgelassen haben sollte, so sorgte der “Musiksender” mit seinen Vorankündigungen und den Liveübertragungen immerhin für einen gewissen Reichweite und kurbelte den Ticketabsatz an. Soll das jetzt wirklich vorbei sein? Vielleicht sogar wegen der Verpflichtung Rammsteins?

Wir erinnern uns: Ein Disput über die Ausstrahlung der Rammstein-Videos auf MTV gipfelte darin, dass die Band einen Mitarbeiter des Senders 2005 zu einem Gespräch ins VIP-Zelt auf dem Hurricane einlud. Gesprochenes trat in den Hintergrund als die Band den MTV-Mann mit Gaffa-Tape an einen Stuhl fesselte, die Augen verband und ihm eine Rauchbombe ans Bein klebte, die ihn mit roter Farbe besudelt haben soll (Quelle). Seitdem herrschte Eiszeit zwischen MTV und Rammstein. Mit der Verpflichtung der Band für den Ring dachte man, die Wunden seien beiderseits vernarbt und die Geschichte ausgeräumt.

Stand der Dinge ist: Die Situation ist absolut unklar. Weder von Seiten der ausführenden Agentur MLK noch von MTV hat es unseren Wissens bisher eine Stellungnahme zu einem potentiellen Ende der Partnerschaft gegeben.

Indes schiessen die Spekulationen über potentielle Nachfolger für die vakanten Präsentatorenslots ins Kraut. last.fm führen die Fans im Ringrocker-Forum da beispielsweise als Kandidaten an. Möglich wären theoretisch auch tape.tv oder der in geschlossener Beta befindliche Dienst putpat.tv des ehemaligen Viva-Chefs Dieter Gorny. Ob aber der dem Internet eher skeptisch gegenüberstehende Lieberberg seinen Partner ausgerechnet aus dieser Ecke rekrutieren wird?


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Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.