Festivals, LineUp

Rock im Park / Rock am Ring: Neuzugänge und eine Absage

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Meine Verwunderung war gross, als im November Rock im Park und Rock am Ring quasi ihr komplettes Lineup mit einem Schlag veröffentlichten. Doch schon damals war klar: Es würde zu Änderungen geben, schon allein deshalb, weil Bandpläne ab und an gekippt werden.

Mudvayne = raus

Wie im Falle von Mudvayne. Die haben ihre Europakonzerte 2024 leider absagen müssen, heisst es von den Festivalveranstaltern knapp. Online lässt sich nicht wirklich viel über das „warum“ finden.
Die Band fand sich nach einer längeren Auszeit 2021 wieder zusammen. Letztes Jahr hiess es, man arbeite an neuen Songs. Ein Album wurde bislang aber nicht veröffentlicht. Das letzte neue Material erschien 2009 auf dem Album “Mudvayne”.
Derzeit touren Mudvayne in Australien. Vor ausverkauften Hallen. Konzerte in grossen Arenen daheim in den USA verkauften sich aber so gut wie gar nicht. In einem Social Media Posting verkündete Sänger Chad Gray vor 8 Tagen, es sei die letzte Tour in Australien – was Spekulationen anheizte, die Reunion könnte bald ihr Ende finden. Aktuell lässt sich aber nur vermuten, ob das auch der Grund ist, warum nun die Eurotour gestrichen wurde.

Kerry King + H-Blockx neu im Lineup

Slayer (ex)Gitarrist Kerry King ist neu im Lineup. Er reist mit einem AllStar-Ensemble und dem Versprechen zu den beiden Festivals, musikalisch dem Erbe von Slayer treu zu bleiben. Wir werden am Nachmittag bei Park und Ring erleben, ob das stimmt.

Ebenfalls neu ins Billing stossen die unverwüstlichen H-Blockx. Die haben auch was zu feiern: 30 Jahre sind seit dem Albumdebut „Time To Move“ vergangen. Glückwunsch!

Entscheidung: okay!

Zugegeben: Ich hatte Zweifel an der neuen Strategie, das gesamte Lineup direkt zu veröffentlichen. Dachte, man würde so weniger in den Medien auftauchen und folglich auch weniger Menschen zum Kauf der Festivaltickets animieren können.

Doch eine News von vor 10 Tagen soll mich Lügen strafen. Damals hiess es: 90000 Tickets seien bereits verkauft, darunter alle Campinoptionen für das Rock am Ring Utopia Stage Camping. Für das Experience Camp und Rock im Park Utopia Stage Camping sind noch Restkarten vorhanden.

Mal kurz darüber nachgedacht: Wir haben nun Mitte Februar. Es sind noch knapp 4 Monate bis zu den Festivals.
Die nächste Preisstufe wurde in der aktuellen Newsmeldung „angedroht“, aber hat noch keinen Termin. Darüber hinaus heisst es: Es wird heuer keine kurz-vor-knapp Preisrabattaktionen geben. Gut so, denn mit diesen hatte man im letzten Jahr Frühkäufer verärgert. Kurz vor den Festivals hatte man nämlich günstiger zugreifen können, denn als treuer Frühbucher. Ein Fauxpas, den man sich offensichtlich nicht noch einmal erlauben möchte.

Aktuell kauft man sich in Rock am Ring in der günstigsten Kategorie inklusive Camping für 298 Euro ein, in Rock im Park für 279 Euro. Das ist nicht nix, aber in Anbetracht aktueller Konzertpreise für ein komplettes Wochenende „Musikurlaub“ immer noch ein Schnapper.

Insgesamt dürften für die Zwillingsfestivals mindestens 160000 Tickets zur Verfügung stehen, sprich: etwa 70000 warten noch auf ihren Absatz. Ich denke, man wird heuer gut verkaufen, aber der Ausverkauf wird wohl eine Utopie bleiben. Und wir erinnern uns: Gründer Marek Lieberberg meinte vor Jahren: Man brauche mindestens 80% Verkauf, bis man die schwarze Null erreicht. Ich hoffe, das wird dieses Jahr passieren. Mindestens.

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