6 Neuzugänge präsentiert FKP Scorpio für sein winterliches Wohlfühlfestival für die älteren Semester. Fleet Foxes, Anna Calvi, Josh T. Pearson, Amy Lavere, Ed Sheeran und Marcus Foster haben ihr Kommen zugesagt. Im Programm des Rolling Stone Weekender warteten bereits vor dem heutigen Tag Wilco, The Notwist, Cake und Heather Nova auf weitere Gesellschaft.
Das Festival zu seinen Neuzugängen:
Amy Lavere – die junge Amerikanerin – präsentiert sich auf der Bühne mit einer exzellenten Komposition aus ungewöhnlichen Personen und Instrumenten. So sind mit ihr Musiker auf der Bühne, die eine Vorliebe für alle (musikalischen) Dinge jenseits des gängigen Repertoires mitbringen. Das Spektrum an Instrumenten reicht von Klavier über Orgel, Geige, Saxophon und Gitarre bis hin zu Buddha-Boxen. Dadurch entsteht ein interessanter Country-Stil der von Fachleuten oft als “schön exzentrisch” beschrieben wird. Ganz vergessen darf man bei den Lobeshymnen auf ihre Band aber nicht die Frontfrau Amy selbst, die mit ihrer fabelhaften Stimme diesem entspannten Country-Sound den letzten besonderen Schliff verpasst.
Anna Calvi wurde in letzter Zeit oft genug gelobt von Rezensenten und Kollegen. Dass David Lynch immer als Referenz genannt wird, geht einem fast auf die Nerven, ist doch das Kopfkino, dass Calvis Musik auslöst, unabhängiger und größer als die Filme des amerikanischen Regisseurs. Die dunkle Diva setzte sich mit „Jezebel“ erstmals in Szene, dem Stück, mit dem schon Edith Piaf reüssierte. Danach folgte eine Tour de Force durch ein selbstbetiteltes Debütalbum, das mehr Fragen offen ließ als beantwortete, das den Hörer in eine tiefe Welt hinabsog, das aber auch herb, spröde und dramatisch daherkommt und dann wieder in Explosion sich ausweitet. Nicht einmal vor Pop-Elementen wird hier zurückgeschreckt. Das Leben ist das Werk ist das Leben und alles ist die Sängerin und Gitarristin Anna Calvi.
Der erst 20 Jahre alte Ed Sheeran hat eine gehörige Portion Blues und Soul im Blut und offensichtlich das nötige Quentchen Glück und Chuzpe. Von Kindheit an macht er Musik. Eine Zufallsbegegnung mit seinem Idol Damien Rice, brachte den damals Elfjährigen zum Songwriting. Mittlerweile ist er auch live schon ein „alter Hase“ – im Jahr 2009 spielte er 312 Konzerte. Er begann 2005 Songs zu schreiben und brachte seine erste EP The Orange Room sowie zwei CDs raus. Drei Jahre später zog er nach London und spielte so oft er konnte live. 2010 war dann sein Jahr des Durchbruchs: Seitdem er ein Video auf SB.tv postete, wurden immer mehr Leute auf ihn aufmerksam, u.a. der Rapper Example, Elton John und die Indie-Fachpresse. Er veröffentlichte 3 EPs und fuhr nach Amerika, wo er von Jamie Foxx eingeladen wurde, in seiner Radioshow aufzutreten, was ihm viele Fans in Amerika brachte. Im Januar diesen Jahres erschien seine EP No. 5, auf der er mit diversen Grime-Künstlern zusammenarbeitet und die ohne Label oder Werbung auf Nummer 2 der iTunes Charts landete. Man darf gespannt sein, was dieser vielseitige junge Mann beim Rolling Stone Weekender präsentieren wird.
Die Leidenschaft, mit denen die Fleet Foxes aus Seattle ihre Songs zelebrierten, sorgte bei all ihren Konzerten regelmäßig für Begeisterungsstürme. Mit der Veröffentlichung ihres neuen Albums “Helplessness Blues” im April kehren Sie auch endlich wieder auf die deutschen Bühnen zurück. Einen ersten Eindruck bekommt man auf der Website der Band, auf der man sich den Titelsong jetzt schon anhören kann. Da wird sofort klar: Die Fleet Foxes haben noch einmal zulegen können, sowohl was die ausgeklügelte Produktion angeht, die noch feiner wirkt als auf dem Debüt, als auch im Gefühl für Songs. „Helplessness Blues“ ist eine kleine Perle, die sich ganz langsam preisgibt. Beim Rolling Stone Weekender werden sie durch ihrer Liebe zum mehrstimmigen Gesang, sowie ihrem untrüglichen Gespür für bezaubernde Harmonien und eingängige Pop-Melodien das Publikum restlos überzeugen.
Mit minimaler Instrumentierung – meist nur Akustikgitarre, hier und da ergänzt um Streicher und Piano – und kehlig verschlurter Stimme wälzt sich Josh T. Pearson durch die Abgründe seiner selbst. Er verarbeitet in seinen Songs den Absturz von einem, einst von Kritikern geliebten, Musiker zu einem Hausmeister, über depressive Monate im Bett und dem Ausbruch nach Europa, wo er in Berlin sein Solo-Album aufnahm. In nur lose von Strophe-Refrain-Mustern gegliederten Songs bewegt er sich auf einer ewigen Melodie durch recht simple Harmoniefolgen. Am Ende steht ein faszinierendes Album da: einerseits bekenntnishaft und wahrhaftig im Leiden, andererseits ein Beleg der Schönheit von brutal in die Welt geworfener post-religiöser Autonomie.
Typisch Musiker gehörte Marcus Foster in der Schule im Fach Musik nicht zu denen, mit den guten Noten. Das hat seine Musik in keinerlei Hinsicht beeinträchtigt. In seiner Collegezeit nahm er Demos auf und schickte sie an die EMI. Hier entwickelte er schon seinen eigenen unverkennbaren Stil und wurde durch seinen Song auf dem Twilight Soundtrack nicht nur bei den Vampir Fans bekannt. Marcus Foster beweist mit seinen Songs sein Talent Energie und auch eine Menge Gefühl zu transportieren. Das geht genau ins Herz!