Nach einer eher wenig beachteten Premiere verkauften sich die Karten für das Wellness-Festival Rolling Stone Weekender (12.-13.November 2010) heuer wie geschnitten Brot. Konsequenter weise erweitert man nun das quasi abverkaufte Ticketangebot um VIP- und Tageskarten und vermeldet gleich noch 4 Neuzugänge fürs Musikprogramm.
Auf der Webseite des Festivals sind derzeit nur noch 4er bzw 5er Appartments zu Preisen von 179 respektive 169 Euro zu buchen. Für Festivalisten aus der Umgebung Weissenhäusser Strand werden ab sofort aber auch Tageskarten für 69 Euro angeboten. Diese sind genau wie die neu aufgelegten VIP-Tickets (259 Euro) telefonisch unter 01805-853 953 (14 Ct. / Min. aus dem dt. Festnetz / Mobilfunk max. 0,42 € / Min.) zu beziehen. Vorteile des VIP-Status sind unter anderem der garantierten Zutritt zu allen Veranstaltungen via zügigem VIP-Counter, freien Zugang zur VIP-Tribühne mit bester Sicht auf das Geschehen, inklusive kostenloser Getränke und ein nicht näher spezifiziertes Begrüssungsgeschenk im inbegriffenen 2er 40 qm Apartment.
Ihr Kommen zugesagt haben Giant Sand (Myspace), die Band um Mastermind Howe Gelb, die die Nähe zum Desert Rock schon im Namen tragen. Ausserdem Phosphorescent (Myspace), a.k.a. Matthew Houk, den der London Evening Standard zu Beginn dieses Jahrtausends gar zum “most significant American in his field since Kurt Cobain” erklärte und dessen Folk-Country Vergleiche mit Neil Young oder Willy Nelson und Woody Guthrie nicht scheuen muss. Das Quartett verfolständigen Tame Impala (Myspace) mit ihrer Wüstenmusik aus Krautrock und Psychedelika und Airship (Myspace), deren grosses musikalisches Können, verwegene, große Refrains, aufsteigende Riffs und bewegende Melancholie ihren Sound so besonders klingen lassen.
Das Festival zu seinen Neubestätigungen:
Airship sind intelligent und aufregend zugleich. Sie machen Musik für Kopf, Herz, Beine und die Seele. Die vierköpfige Band stammt aus den Vorstädten Manchesters. Das darf aber niemand täuschen: Elliott Williams (Gesang, Gitarre und Keyboards), Tom Dyball (Bass), Marcus Wheeldon (Gitarre), Steven Griffiths (Schlagzeug) haben sich so lange in ihren Probekeller verkrochen, bis sie nach gar nichts mehr klangen, was nur annähernd aus ihrem Umfeld stammt. So sind sie zu Airship geworden, die plötzlich in den Clubs auftauchten und ihre Songs spielten, die scheinbar aus dem Nichts ihre selbstfinanzierte EP „Algebra“ veröffentlichten und einen alles überrollenden Erfolg hatten. Hier beherrscht jemand nicht nur seine fabelhaften Songs, sondern hat sich auch das Handwerk des Musikers in mühevoller Kleinarbeit herangeschafft. Anders gesagt, von Elliot Williams: „Wir konzentrieren uns auf die Musik, die wir machen wollen – die Leute da draußen merken es sofort, wenn das, was du spielst, nicht das ist, was du lebst.“ Diese Haltung gemischt mit dem großen musikalischen Können lässt ihre verwegenen, großen Refrains, die aufsteigenden Riffs und die bewegende Melancholie ihres Sounds so besonders klingen. Jetzt ist die Zeit reif, das Luftschiff in diesem Jahr vor dem Rolling Stone Weekender zu parken.
Auch wenn die Bezeichnung “The Godfather of Alternative Country”, mit der die britische Presse den Musiker betitelte, nicht ganz akkurat ist, so kommt sie doch von Herzen: Howe Gelb ist seit mehr als 25 Jahren das kreative Epizentrum in der sich ständig verändernden Formation Giant Sand. “Valley Of The Rain”, das Debüt der Band von 1985, feiert 2010 sein 25. Jubiläum und markiert mit seinem Re-Release und der nachfolgenden Wiederveröffentlichung der gesammelten Werke von Giant Sand rückblickend noch einmal den Punkt, an dem die musikalischen Visionen Gelbs begannen. Howe erklärt ” Giant Sand ist eine Stimmung”, als ob das die erstaunliche Spannweite seines überaus produktiven Outputs vereinfachen würde. 2010 erscheint außerdem mit “Blurry Blue Mountain” der Nachfolger von Giant Sands hochgelobtem Album “ProVisions”. – Howe Gelb “Blurry Blue Mountain ist ein weiterer Meilenstein im Leben eines talentierten Musikers mit einem immensen Backkatalog, aus dem ein ganzer Schwarm von weltweit anerkannten Talenten und Kollaborationen hervorgegangen ist. Im Alter von 53 zeigt Howe Gelb noch immer eine profunde Beständigkeit und eine unerschütterliche Präsenz. Eine Wüste mit einer Quelle, die noch lange nicht ausgetrocknet ist.
“Ich bin mit der Musik von Willie Nelson und Bob Dylan aufgewachsen und habe mich anschließend für ältere Musiker interessiert”, sagt der Sänger und Kopf der Band, Matthew Houk aka Phosphorescent. Im May spielten Phosphorescent im Rahmen einer improvisierten Konzertreihe die von The National organisiert wurde. In einem leeren Gebäude, in dem früher Tower Records ihr Quartier hatten, spielten Phosphorescent eine halbe Stunde lang eine ausgedehnte, improvisierte, schwelgerische Version von „Los Angeles“ aus ihrem aktuellen Album „Here’s To Taking It Easy“. Nach diesem durchaus erfolgreichen Konzert hatten gleich zwei Bandmitglieder das Pech von der New Yorker Polizei einen Strafzettel bekommen zu haben. Aber, das Schicksal belohnt die, die warten – und so wurden Phosphorescent von The National eingeladen, sie auf ihrer Europatour im Herbst zu begleiten. Eine Tour, die beide Bands auch zum Rolling Stone Weekender führt.
Tame Impala haben schwer beeindruckt. Sowohl auf den Festivals wie auch bei ihrer exklusiven Clubshow in Berlin räumten die Australier ziemlich ab. Andererseits waren Tame Impala aber auch sehr beeindruckt und beschlossen, so schnell wie möglich eine größere Tour durch Deutschland folgen zu lassen, inklusive entspanntem Wochenende am Weissenhäuser Strand beim Rolling Stone Weekender. Und entspannt ist die Musik des Quartetts allemal. Um es etwas zu präzisieren: „Psychedelic hypno-groove melodic rock music“, nennt die Band das selbst und trifft den Kern dessen, was die Jungs auf ihre Debütplatte „Innerspeaker“ gepackt haben, schon sehr genau. Dabei klingen Tame Impala am Ende gar nicht so wie all die Referenzen von Psychedelika und Kraut- und Stoner Rock. Sie sind frischer, neuer, unverbrauchter, sie klingen durchaus nach einem neuen Jahrtausend, und das ist vielleicht das größte Kompliment, dass man der Band machen kann: Dass Tame Impala damit auch sehr erfolgreich sind, kommt dazu. Ihr Debüt ging in Australien sofort nach Erscheinen steil in die Charts, ihre Touren sind umjubelt und die Begeisterung wird nur noch von den Musikern selbst in den Schatten gestellt, deren enorme Spielfreude live schon jetzt legendär ist.
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Freitag
Element of Crime
The National
Teenage Fanclub
Hallogallo 2010
Michael Rother plays
Katzenjammer
Midlake
Giant Sand
Warpaint
John Grant
Phosphorescent
Tame Impala
Samstag
The Gaslight Anthem
Biffy Clyro
Tindersticks
Cowboy Junkies
K’s Choice
John Hiatt And The Combo
Get Well Soon
The Black Keys
Chuck Ragan
Blitzen Trapper
The R.G. Morisson
Pearly Gate Music
Field Music
Airship
Lesungen Fritz Rau und Frank Schulz
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