Zu Primal Scream-Zeiten war gerade recht wenig los und das wäre die Gelegenheit gewesen, sich schon mal einen Platz für The Hives und die Hosen zu sichern, aber so lange wollte ich dann doch nicht stehen, sind ja auch immer noch die Umbaupausen dabei und die Hosen hatten alleine zwei Stunden Spielzeit. Primal Scream kamen jedenfalls nicht so gut an, ist wohl nicht so die Festival-Abgehmusik. Der dem Publikum entgegengereckte Mittelfinger von Fronter Bobby Gillespie und eine fünfminütige Pause während des Auftritts sorgte auch nicht unbedingt für mehr Zuspruch.
Der Auftritt von The Hives war dann auf jeden Fall ein Highlight. Gute Musik und ein total witziger Frontmann, der zwar nicht sehr viel Deutsch konnte, sich aber redlich bemühte das erfolgreich anzubringen: “Und jetzt viel schnell! You like schnell?” Zum Ende des Konzert merkte ich, dass ich die Band eigentlich doch kannte, den “Hate to Say I Told You So” ist mir vom Spiderman I-Soundtrack her recht gut bekannt, ich werde aber auch mal in die anderen Alben reinhören.
Headliner mit permanenter Pyro-Untermalung
Vor dem Headliner, Die Toten Hosen, startete ich einen letzten Versuch vor die Bühne zu kommen. Da ich aber außenrum musste und die regulären Zugänge zu den Bereichen A und B zu dem Zeitpunkt komplett gesperrt waren wars Essig mit dem Konzert von unten. Ist jetzt die Frage ob ich eh die ganze Zeit unten geblieben wäre, ich bin ja auch kein ausgewiesener Hosen-Fan, aber trotzdem blöd dass es gar nicht ging. Allerdings war das Konzert auch vom Pressebereich aus super zu verfolgen. Gute Interaktion mit dem Publikum, viele selbst mir bekannte Lieder, auch ein Ärzte-Cover (Schundersong) wurde eingeflochten.
Beeindruckend auch der massive Einsatz von Pyrotechnik von Seiten des Publikums – da möchte ich dann doch nicht unbedingt nebendran stehen, auch wenns vom erhöhten Standpunkt aus toll anzuschauen war. Konfetti gabs dann zum Schluss auch noch, ebenso wie drei Zugaben. Etwas komisch aus meiner naiven Sicht: Das erste Mal ging die Band schon um 22:30 Uhr von der Bühne, obwohl das Programmheft als Spielzeit 21:00 bis 23:00 Uhr angab. Wie erwartet war dann halt wirklich erst viertel nach Elf Schluss und die Massen strömten zufrieden und euphorisiert aus dem Stadion hin zu den Shuttlebussen.
Pur im Shuttlebus
Da wirs nicht eilige hatten warteten wir noch bis kurz vor zwölf ehe wir uns auch verabschiedeten. Das war auch okay, die Wartezeit auf einen Bus war dann nämlich eher angenehm kurz. Das hatte initial von hinten eigentlich schlimmer ausgesehen. Ob das, was sich dann im Bus abspielte, nervig war oder nicht, da scheiden sich die Geister – respektive Thomas und ich. Einige Schweizer sangen zwei umstehenden Damen jeweils ein Lied auf deren Namen – der Einfallsreichtum war aber darauf beschränkt jeden Namen in “Lena” von Pur einzubauen. Ergo durfte man die gleichen paar Zeilen ein halbes Dutzend mal hören, ich fands eigentlich ganz witzig und irgendwann war die Busfahrt ja auch beendet.
Das Ende
Gegen 01:00 Uhr neigte sich der Tag auch langsam dem zu Ende. War schön gewesen. Der Sound super, perfektes Wetter, gutes LineUp, engagierte Shows – was will man mehr. Ausser den nicht sonderlich gut instruierten Ordnern und der an sich ein bisschen chaotisch wirkenden Organisation gab es nichts auszusetzen.
Die Zeltübernachtung im eigentlich zu kleinen Zwei-Mann-Zelt lief dann auch und war weniger kalt als befürchtet.
Positiv zu erwähnen bleibt noch die Infrastruktur auf dem Campingplatz, wo es nicht nur echte Fließwassertoiletten gab, sondern auch warme Duschen kostenlos. Da kann sich das Taubertal, wo die warme Dusche 2,50 € kostete und dann doch an allen Tagen eiskalt war einen Scheibe von abschneiden.
Der Campingplatz war am Ende blitzsauber, das Müllpfandsystem scheint wunderbar zu funktionieren. All der Müll den wir am Samstag sichteten war am Sonntag wieder verschwunden, da dürfte insgesamt wenig Arbeit für die Reinigungscrews übrig geblieben sein.
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