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So war’s: Bilderbuch in Berlin

Steffen Neumeister

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

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Im März noch spielten Bilderbuch im vergleichsweise kleinen Astra Kulturhaus. Heute geht es in der Columbiahalle ein paar Nummern höher, schneller, größer und weiter zur Sache. Bilderbuch in Berlin.

Arnim von den Beatsteaks wollte auch mal ran.
Arnim von den Beatsteaks wollte auch mal ran.

Wenige Bands schlugen 2015 so sehr ein wie es Bilderbuch taten. Doch es war ein Einschlag mit Anlauf. 9 Jahre existiert diese Band mittlerweile. Den größten Teil davon verbrachten Bilderbuch in der Untergrundszene Österreichs. Doch dann kam da auf einmal dieses Monster von Hit. Maschin ist wohl der beste deutschsprachige Popsong der letzten Jahre und auf einmal ging die Erfolgslurve steil nach oben. Doch bei Bilderbuch handelt es sich wahrlich nicht nur um ein klassisches One-Hit-Wonder. Das im Frühjahr erschienene Album Schick Schock unterstreicht Maschin noch einmal mit dickem, roten Edding und umrahmt es mit weiteren fantastischen Songs. Kein Wunder also, dass die Hallen immer größer werden.

Heute in der Columbiahalle in Berlin feiern Bilderbuch ihr größtes Konzert, welches sie jemals außerhalb von Österreich gespielt haben. Der Wiener Charme, der gelebte Style, die unbeschreibliche Coolness, all das scheint in diesen sowieso schon riesigen Saal immer noch nicht reinzupassen. Doch das Publikum saugt die Aura von Sänger Maurice nur so auf, sodass der Fluss zu keiner Stelle abbricht.

Wie die große Show funktioniert haben Bilderbuch durch Supporttouren mit Bands wie den Beatsteaks bereits verinnerlicht. Fallende Vorhänge, Spaziergänge durchs Publikum eine Bühnenpräsenz die die vermeintlich ganz großen vor Neid erblassen lassen.

Mit Spliff wird das Publikum zu Straftaten angestiftet, mit Softdrinks der Durst gestillt und Arnim, Sänger der Beatsteaks wird zu Plansch ins kalte Bühnenwasser geschmissen. Doch wer, wenn nicht er weiß wie man den Kopf über der Oberfläche hält. Das Publikum rastet völlig aus als der Lieblingsrockstar Berlins seine Stimme in das Mikrofon röhrt.

Aber nicht, dass Bilderbuch diese Unterstützung nötig hätten. Auch völlig alleine bringen sie tausende Kehlen dazu gleichzeitig die Strophen zu Maschin zu singen und den im Song integrierten Heiratsantrag direkt mit einem ohrenbetäubenden „Ja!“ zu beantworten.
Bilderbuch sind groß. Doch noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt. Die Messlatte an der sich moderne Popmusik heutzutage messen sollte kommt aus Wien. Und das wird auch hoffentlich noch lange so bleiben.

Bilderbuch Berlin 2015

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