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So war’s: Champs in Berlin

13. März 2015

Zehn Jahre als Vorband unterwegs gewesen. Da kenne man es gar nicht, vom Publikum für eine Zugabe auf die Bühne zurückgeholt zu werden. Es ist genau diese glaubhafte Zurückhaltung, die das Konzert von Champs im Berliner Bang Bang Club zu einem guten machen.

“Wir spielen unsere erste Headline-Tour und waren uns sicher, dass keine Leute kommen”, bedankt sich einer der Brüder bei jenen, die heute da sind. Schon ist das Gefühl bezüglich des halbleeren Raumes kein schlechtes mehr. Trotzdem: Der Bereich vor der Bühne der ohnehin nicht gerade großen Location, ein Keller im gefühlten 2. UG, der von einem Hinterhof aus über einige Stufen zu erreichen ist, soll den ganzen Abend frei bleiben.

Stattdessen sitzt das Publikum auf den Stufen wenige Meter von der Bühne entfernt. Maximal bedächtig mitwippend zu den Liedern der Champion-Brüder und eines dritten Musikers, der im Hintergrund bleibend mit Bass und Schlagzeug aushilft. Der Sänger macht daraus ein Lob für die angenehme Stille der Gäste. “Das beste Publikum der Tour”, will sein Bruder bei einer dreiviertelt schief gegangenen Ansage erkannt haben.

Ganz unabhängig von der Höflichkeit einer Band, die offenbar nicht angekommen ist im Selbstverständnis, Star des Abends zu sein, bleiben am Ende wohlige Erinnerungen – die Musik betreffend. Denn die Hymnen beider Alben funktionieren live. Obwohl im Vergleich zur herkömmlichen Besetzung zwei Bandmitglieder fehlen. Nur zu dritt auf der Bühne enstehen so wunderbare Versionen von Liedern wie “Savannah” oder “Desire” vom jüngst erschienenen zweiten Album “Vamala”.

Besonders gut klingt es immer dann, wenn Lead-Gitarrist David im Gesang einsteigt. Hat dann etwas chor’haftes und demonstriert, dass Champs das klassische Modell des einen Frontmanns (mit den geschliffenen Ansagen) nicht brauchen.

(unter Mitarbeit von David Niebauer)

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Manuel Hofmann

Festivalaffiner Politikwissenschaftler.