Bands, Konzerte

So war’s: Dave Hause in Köln

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

99 Daten umfasst Dave Hauses Welttournee. Einer der Tourstops ist Köln. Dass dieses Konzert nicht einfach eines unter vielen sein wird, das betonte Supportact Northcote bereits. Dass er damit Recht behalten sollte, unterstrich Köln von ganz alleine.

800 Menschen im ausverkauften Gloria machen dieses Konzert zur größten Headlinershow, die Dave Hause in seiner Karriere bisher spielte. Sichtlich gerührt ist er immer wieder in den Momenten in denen er realisiert, dass das hier einfach funktioniert. Dass all diese Menschen für ihn und seine Songs gekommen sind. Hause tobt sich an der E-Gitarre, am Piano und an der akustischen Gitarre gleichermaßen aus und wird dabei vom Co-Produzenten seines aktuellen Albums Devour, Mitchell Townsend unterstützt.

Dave Hause ist nicht hier um hunderte Menschen anzuschreien, sich feiern zu lassen und nach der Show schnell im Tourbus zu verschwinden. Viel mehr feiert er heute Abend gemeinsam mit dem Publikum seine Songs die ihm auch nach nach unzähligen Malen des Spielens sichtlich viel bedeuten.

Hause ist einer dieser Menschen, die es geschafft haben aus dem Schatten ihrer Band zu treten. Seine Band The Loved Ones pausiert mittlerweile seit mehreren Jahren. Diese Zeit nutzte er, um seine Solokarriere in Schwung zu bringen. Mittlerweile hat er zwei Soloalben produziert, aus denen er live schöpfen kann. Und wenn er Lust hat, dann gibt es auch ein paar Klassiker seiner Band. Hause ist niemand, der darauf Wert legt Solokünstler zu sein. Er will seine Songs einfach präsentieren. Egal ob mit Band oder alleine. Und solang auch nur irgendjemand mag, was der kleine Mann aus Pennsylvania da so macht, so lange wird er auch weiter Konzerte geben und Songs schreiben.

I’m a fool in the tower of song / make a lonley fool smile, sing along“ heißt es in The Shine. Das lässt sich das Kölner Publikum nicht zweimal sagen. Unfassbar laut scheinen die Menschen jeden Song aus tiefstem Herzen mitzusingen und jedes Wort dieser gundehrlichen Lieder genau so nachzuvollziehen, wie der Komponist sie einst schrieb. Und wenn dann Supportact Northcote, der im ersten Moment so aussieht, als würde er Mammutbäume mit der bloßen Hand fällen und entrinden, dabei aber einer der herzlichsten Menschen im gesamten Saal ist, für die letzten drei Songs mit auf die Bühne kommt, dann fällt wirklich jede Absperrung, jede Mauer und jede Distanz zwischen Publikum und Musiker.

„Call in sick, or call in death tomorrow. We’re gonna meet at the bar, after the show!“

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