Hotspot, Konzerte

So war’s: Grand Münster Slam mit den Donots, Frank Turner und Itchy Poopzkid in Münster

Steffen Neumeister

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Pyrotechnik, Knicklichterweitwurf, Die Ärzte covern. Die Donots versuchen heute in der ersten Rockliga mitzumachen. Und mit diesem Konzert würden sie vermutlich auch jede Band daraus an die Wand spielen.

Eine ständig spürbare, jedoch nicht greifbare Elektrizität liegt in der Luft während die Band ihr Heimspiel feiert. 4500 Zuschauer in der Halle machen den Grand Münster Slam mal wieder zur größten Headlinershow der 18 jährigen Bandgeschichte.
In dieser Geschichte gab es viele Höhen und Tiefen. Die ersten Erfolge, mit der die Band unter der breiten Masse bekannt wurde, der Verlust des Plattenvertrags und der darauffolgende steile Aufstieg mit eigener Plattenfirma.

Hier sind sie nun, eine der am härtesten arbeitenden Bands Deutschlands, der man eigentlich jeden noch so kleinen Erfolg einfach nur von Herzen gönnt.
Und das wissen die Donots zu schätzen. Vermutlich würde die Band jedem einzelnen Ticketkäufer heute die Hände schütteln und ihren Dank aussprechen. Da das zeitlich aber nicht möglich ist spielen sie einfach ein Konzert. Und was für eins. Emotionsgeladen wie man sie selten sieht, spielt sich die Band selbst von einer Gänsehaut in die nächste und das Publikum macht bereitwillig mit.

Freunde sind heute auch mit dabei. Itchy Poopzkid und Frank Turner mit seinen Sleeping Souls unterstützen die Donots gebührend. Grade zweiterer kommt überraschend gut unter den Donots-Fans an und verlässt mit einem begeisterten Grinsen die Bühne.

Ans Bühneverlassen denken die Donots jedoch erstmal gar nicht. Über zwei Stunden zelebrieren sie Song für Song und unterstreichen durch eine lebhafte Bühnenpräsenz genau das, was Rock’n’Roll doch eigentlich ausmacht. Wer braucht schon riesige LED-Wände oder blinkende Armbändchen, wenn man doch eine Band auf der Bühne stehen hat, die weiß was sie tut (und Knicklichter!).
Eine Show weit abseits des sonst so routinierten Konzertgeschehens und genau das erfrischt. Die Überwältigung der Band schlägt gleichermaßen auf Zuschauer über und so verschmilzt die Halle Münsterland heute zu einem Haufen Glückseligkeit mit dickem Moshpit. Muss ja schließlich auch sein.
Und spätestens als Frank Turner die Bühne erneut betritt, um mit den Donots den Song So Long zu singen kullert wohl die eine oder andere Träne einige Wangen in der Halle Münsterland herunter.

Es ist einer dieser Abende die nie enden sollen. Eine perfekte Mischung aus Party und Genuss. Genau das was man erwartet wenn man zu einer Show mit solch einem LineUp geht.
Das heute ist mehr als ein Konzert. Hier feiert sich eine Band selbst ohne aber dabei arrogant zu wirken. Denn eines schließen die Donots hier ausdrücklich mit ein. Das wichtigste Bandmitglied. Die Fans.

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