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Bands, Konzerte

So war’s: Kraftklub in Berlin

Steffen Neumeister

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

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Noch vor ein paar Jahren spielten Kraftklub im kleinen Kreis vor einigen wenigen Menschen im legendären Knaack-Club. In den Jahren danach wurden die Bühnen kontinuierlich größer und so folgten der Magnet Club, das Astra und die Columbia Halle. Am gestrigen Freitag trat die Chemnitzer Band nun erstmals in der restlos ausverkauften Max-Schmeling-Halle auf und überzeugte auf ganzer Linie. Mit Konfetti mit K!

Von Katrin Kemter

6. März 2015, 19 Uhr: Die Max-Schmeling-Halle füllt sich immer mehr mit einem größtenteils weiblichen Publikum, eingekleidet in Merchandise von Krasserstoff – natürlich in schwarz! In einer halben Stunde wird die Vorband Wanda die Bühne betreten, doch der Innenraum ist noch überschaubar mit Fans gesprenkelt und es stellt sich als sehr einfach heraus, einen Stehplatz recht weit vorne zu ergattern.

Kurz nach 19.30 Uhr tönt das erste Gekreische durch die Halle – Felix Brummer, Sänger der Band Kraftklub, erscheint mit einem Grinsen auf der Bühne und kündigt die Vorband des heutigen Abends an: Wanda! Erst wenige Tage zuvor hatte die Band es geschafft drei Konzerte in der Hauptstadt zu spielen, die restlos ausverkauft waren. Doch nicht jeder in der Max-Schmeling-Halle war begeistert von dem Sound der österreichischen Band. Muss man auch nicht, denn die Geschmäcker sind verschieden, aber gerade die Hits Luzia oder Bologna aus ihrem Debütalbum Amore haben zum Mitsingen und Tanzen eingeladen. Um dem Publikum einzuheizen fiel auch des Öfteren die Frage: Was sind Kraftklub? Die klare Antwort: Geil! Ich empfand die Wahl der Vorband jedenfalls sehr gut, auch wenn sie im kleineren Rahmen wahrscheinlich noch besser funktioniert hätte. Und wenn dich jemand fragt, wohin du gehst: zum Wanda- & Kraftklub-Konzert! AMORE!

Nach dem Auftritt von Wanda wurde die Bühne dann von einem großen schwarzen Vorhang verhüllt – da fühlte man sich gleich wieder wie beim Beatsteaks-Konzert Ende November letzten Jahres. Als dann die ersten Zeilen des Songs Für immer zu hören waren und der Vorhang fiel gab es kein Halten mehr und die Masse von Fans tanzte wild drauf los. Wer die Musik der Jungs kennt, weiß, dass sie vor allem actiongeladene Songs in petto haben und so kommt das Publikum während der ersten fünf Lieder kaum zum Durchatmen. Da folgt auf den Dauerbrenner Eure Mädchen einfach mal Ich will nicht nach Berlin mit einem Gastauftritt von K.I.Z, die kurzerhand auch noch Juppe mit Urlaub fürs Gehirn mixen. BÄMM!

Erst mit dem Song Meine Stadt ist zu laut gönnen die Karl-Marx-Städter ihren Fans eine Verschnaufpause und widmen den Song gleich mal dem 2010 geschlossenen Knaack-Club, in dem die Jungs ihren ersten Hauptstadtauftritt hatten. Sowohl das Atomino in Chemnitz als auch der Berliner Club haben aber inzwischen einen neuen Standort gefunden.

Nach der ersten Hälfte des Konzerts verabschiedet sich die Band und verschwindet hinter der Bühne. Nur drei Minuten später stehen sie dann plötzlich auf einem kleinen Podium in der Mitte der Halle – bis auf Max, der auf der Hauptbühne weiter fleißig Schlagzeug spielt. Deine Gang und Blau bilden ein weiteres Highlight bevor Felix, Till, Karl und Steffen zum Wett-Stagediven gen Bühne aufrufen. Ein paar waghalsige Einlagen und einen verlorenen Schuh später – sorry, Steffen! – steht der Gewinner fest: Gitarrist und Sänger Karl Schuhmann!

Getoppt wird all das nur noch von der allseits beliebten Oasis-Reunion-Hymne Songs für Liam, bei der Casper aka Benjamin Griffey sich zu den Kraftklub-Jungs gesellt und seinen Text zum Besten rappt. Und die Fans in der Halle? Jeder Einzelne ist am eskalieren! Spätestens jetzt stehen auch die Eltern auf den Rängen und tanzen, springen und/oder singen sich die Seele aus dem Leib. Kraftklub wissen eben, wie sie ihr Publikum unterhalten können.

Was folgt sind ein Konfettiregen und überall glückliche Gesichter. Die Zugabe von drei weiteren Liedern, Karl-Marx-Stadt, Randale und Scheissindiedisko, bilden den perfekten Abschluss dieses heißen, großartigen und unvergesslichen Abends. Und sollte man sich nach einiger Zeit doch nicht mehr an alle Details erinnern können, so haben Kraftklub bereits vorgesorgt, denn das Konzert wurde mitgefilmt und sollte in naher Zukunft auf DVD erscheinen.

Was ist Kraftklub? – GEIL!

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