Konzerte

So wars: Kraftklub in Bremen

Peter Detje

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Kennt jemand „Songs für Liam?“ Geschrei! Kennt jemand „Kein Liebeslied“? Geschrei! Das sind die Songs, die im Radio laufen. Findet irgendjemand hier, dass wir eine Radio-Band sind? 2 Mädels versuchen verzweifelt gegen die Stille im Pier 2 anzukreischen. Na dann: Scheiß in die Diskoooo!!!

Scheißindiedisko – das letzte Lied vor den drei Songs der Zugabe. Unzählige schweißnasse Körper, eine Luft, die eigentlich nicht mehr zum Atmen gebraucht werden kann und viele viele glückliche Gesichter.

Aber der Reihe nach: Cannibal Koffer wurden als Support – und das nicht das erste Mal – für den Tourauftakt in Bremen mitgebracht. Zwei Jungs, die Cover-Versionen von Songs spielen, die sie teilweise selbst als „grausam“ bezeichnen. Von California Girls (Katy Perry) über Maneater (Nelly Furtado) bis hin zu Lose Yourself (Eminem) und Seven Nation Army (The White Stripes), sowie Song 2 (Blur). Damit heizten sie dem ausverkauften Pier 2 ziemlich deftig ein und immer schwangen schon vor dem Auftritt von Kraftklub das Tanzbein. Eine halbe Stunde später war das Spektakel auch schon vorbei. Eine weitere halbe Stunde später war es dann soweit: Licht aus – Kraftklub an!!!

Mit Ritalin/Medikinet, Melancholie und Liebe wurde die Hütte gleich mal kräftig auseinander genommen. Einige, aus dem weitgehend sehr jungen Publikum, hielten sich noch etwas zurück, von Song zu Song wurde die Stimmung jedoch immer besser und es ertönten zwischen den Songs des öfteren „Kraftklub-Chöre“. Nach den ersten 3 Songs spielten die Jungs zwei Songs, die nicht auf dem aktuellen Album „Mit K“ enthalten sind: Juppe und Schlagerstars, die vom Publikum jedoch ebenso abgefeiert wurden. Kleine Anekdoten wurden von Sänger Felix zwischenzeitlich immer wieder eingestreut und lockerten das Konzert wunderbar auf, sodass man zwischen den Songs etwas zum Schmunzeln bekam. Ein paar Songs weiter sollte Lieblingsband folgen. Vorher wurden die Fans gebeten auf den Boden der Halle zu schauen, da sei ein riesengroßes K zu sehen. Einige Minuten und ein paar hunderte verwirrte Gesichter später hatte sich die Menschenmenge so aufgestellt, dass man von oben ein großes K erkennen konnte. Premiere! Und das war nicht die einzige an diesem Abend, denn es war ja der Tourauftakt! Danach konnte die Party weitergehen. Das angesprochene Scheißindiedisko bildete den vorläufigen Abschluss. Kraftklub kamen wieder: Kein Liebeslied, Ich will nicht nach Berlin und Songs für Liam verlangten den schon vor Schweiß tropfenden Leuten noch einmal alles ab und schickten nach guten 1 ½ Stunden viele Menschen mit glücklichen Gesichtern und nasser Kleidung nach Hause.

Fazit: Eins der besten Konzerte seit langer Zeit! Danke Kraftklub für einen fulminanten Abend! Beim Hurricane-Festival dieses Jahr stand ich leider soweit hinten, dass die Jungs aus Chemnitz von K.I.Z übertönt wurden. Das Warten hat sich gelohnt! Kraftklub – Sex auf Deutsch!

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