Hotspot, Reviews

So war’s: Monster Bash – der Samstag

Sven Morgenstern

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Pogo, Punk Rock und Promille. So könnte man das Monster Bash kurz und bündig zusammenfassen. So war der Samstag.

Das Monster Bash sorgte vor einigen Wochen mit der Meldung für Aufsehen, dass der ursprünglich geplante Austragungsort am Maifeld durch die bewährte Lösung mit der Columbiahalle und dem C-Club abgelöst wird. Die Gründe dafür dürften in mangelnden Kartenverkäufen liegen. Und dennoch dürften die anwesenden Festivalisten über diese Lösung nicht gerade traurig sein. Denn das Wetter hat umgeschlagen. Statt Sonne und Temperaturen über 20°C gibt es heute 10 Grad und immer wieder einsetzenden Regen.

Die Bands auf den Bühnen sorgen aber dafür, dass in den Hallen niemand frieren muss. Den Anfang macht hierbei Tim Vantol, der im C-Club extrem laut abgemischt die ersten Zuschauer zum Tanzen bringt und dabei auch nicht versäumt, auf seine alte Band Antillectual hinzuweisen, die am Sonntag hier spielen werden. Der C-Club ist zwar noch etwas mau gefüllt zu diesem Zeitpunkt, das ändert aber nichts an der guten Laune bei Tim Vantol, die sich auch problemlos aufs Publikum überträgt.

Die erste Band auf der großen Bühne in der Columbiahalle sind KMPFSPRT. Zwar wirken die vielleicht 400 Leute in der Columbiahalle etwas verloren, doch bereits zu dieser frühen Stunde gibt es hier die ersten Moshpits zu bestaunen. Nach KMPFSPRT ist es Zeit für den Auftritt von Radio Havanna , die offenbar eine recht große   Fangemeinde mit nach Berlin locken konnten. Die Stimmung steigt – exponentiell zum Alkoholpegel der anwesenden Festivalisten. Denn eins ist klar: Trinkfest sind sie, die Punkrocker.

Ich gönne mir nun eine kleine Verschnaufpause, schaue nur mal kurz bei Nothington rein. Die sind zwar ganz nett, verleiten mich aber vorerst nicht dazu, weiter im inzwischen stickig-schwitzigen C-Club zu verweilen.

Zwanzig vor acht ist es schließlich Zeit für Less Than Jake. Und spätestens jetzt ist die Stimmung das erste Mal komplett am Siedepunkt. Less Than Jake fordern zum Tanz und Berlin gehorcht aufs Wort. Die Ska-Punker sorgen für bombastische Stimmung und durchgeschwitzte Shirts. Grandioses Konzert, das nicht nur den beiden Kindern, die zwei Songs lang als Vortänzer fungieren dürfen, in Erinnerung bleiben dürfte.

Weiter geht es in der C-Halle mit Millencollin. Die Schweden präsentieren sich redselig und gut drauf. Und auch hier – wie sollte es anders sein – regiert der Pogo. Abriss vom allerfeinsten. Starker Auftritt!

Kurze Zeit später geht es für mich wieder in den C-Club, denn hier stehen nun die großartigen Flatliners auf der Bühne. Die Kanadier bieten Punkrock der allerfeinsten Sorte. Und verdienen sich ihren Applaus durch ein grandioses Set. Und dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Denn alle Bands, die im C-Club auf der Bühne stehen, bekommen nur 30 Minuten Spielzeit. Und so bleibt von diesem Konzert neben großartigen Erinnerungen auch der Eindruck zurück, dass das Konzert hier willentlich und unnötigerweise kastriert wurde.

Für den krönenden Abschluss sorgen an diesem Abend aber die Spanier von Ska-P. Und was soll man dazu schon groß schreiben? Unfassbar guter Ska-Punk, würdiger Headliner. Zwar versteht in der Halle höchstens eine Hand voll Festivalisten die spanischen Ansagen. Aber das ist an diesem Abend so unfassbar egal. Ska-P bieten wie gewohnt eine grandiose Show und verlangen den müden Knochen der Anwesenden noch einmal alles ab.

So war also der Samstag. Heute geht’s weiter. Mit dabei sind u.a. Rise Against, Streetlight Manifesto, Apologies I Have None und die Punkrock-Legenden von Pennywise.

Die Bilder folgen im Laufe der Woche.

+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0