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So war’s: Scooter in Leipzig

Lisa Koschate

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Scooter in Leipzig (Foto: Sven Morgenstern)

Nicht einzigartig aber dennoch beeindruckend ist es, wie Scooter auch im Jahr ihres 20. Bühnenjubiläums das Publikum in Euphorie und Bewegung zu versetzen wissen. Auch wenn H.P. Baxxter äußerlich seit Jahren nicht mehr gealtert scheint, so merkt man ihm mittlerweile an, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Das hindert ihn dennoch nicht daran, seine Band und ihre Musik abzufeiern, als stünde er mit im Publikum. Er scheint sich Always Hardcore als Lebens- oder zumindest Bühnenmotto gesetzt zu haben.

Das spiegelt sich jedoch nicht in der Vorband wieder. Die Jägermeister Blaskapelle, die auch schon mit The Boss Hoss auf Tour waren, spielt bekannte Hits vom Band ab und unterlegt diese live auf der Bühne mit Pauken, Blasinstrumenten und tanzenden Menschen. Das wirkt zwar vor allem bei schnelleren Liedern etwas wie ein Cheerleader-Schützenfest auf Speed, es lässt sich aber durchaus dazu tanzen und das ist ja immerhin eine gute Voraussetzung.

Mit einem lauten Knall und aus dem Schock resultierendem Herzrasen wird die mehr als 30minütige “Umbaupause” jäh beendet. Das Intro in Form einer Stimme, die das Publikum auf das folgende Spektakel vorbereitet, ist schnell vorbei, der weiße Vorhang fällt und wird durch Feuerwerk und Feuer abgelöst. Klar, dass sich eine Band, die so viele Effekte in ihre Show einbaut, nicht damit zufrieden gibt, wie alle anderen Bands die Bühne profan zu Fuß zu betreten. Warum soll man sich als eine der erfolgreichsten Bands Deutschlands nicht von an Seilen aufgehangenen Plattformen von der Decke schweben lassen?

Eingeläutet wird das Konzert von einigen ihrer größten Hits, darunter One (Always Hardcore) und The Logical Song.Das gut durchmischte Publikum, dessen Altersdurchschnitt auf jeden Fall höher lag als bei vielen anderen Konzerten, schien keinerlei Aufwärmzeit zu brauchen und überhäufte die Band von Beginn bis Ende mit viel Applaus und lautstarken Sympathiebekundungen. Selbst in der letzten Reihe und auch vereinzelt auf den Tribünen wurde mindestens noch mit dem Kopf genickt und dem Fuß gewippt.

Im Mittelteil wurde wie bereits oft zu vor Billy Idols Rebel Yell gecovert. Leider ist H.P. Baxxters Stimme nicht unbedingt zum Singen geeignet, so dass es gut war, dass er schnell wieder zu eigenen Songs zurückgekehrt ist. Bald darauf begann auch der zweite Hit-Block mit Fuck The Millenium, The Question Is What Is The Question?, Nessaja und Maria (I Like It Loud).

Der Zugabenblock begann damit, dass H.P. Baxxter zu Fire! mit einer funkensprühenden Gitarre auf die Bühne trat. Mit How Much Is The Fish?, Hyper Hyper und Move Your Ass! (es gibt wohl kaum einen passenderen Namen für den letzten Song eines Konzerts) fand das der Abend sein Ende.

Obwohl nur zwei Drittel der Arena verwendet wurden gab es an der Abendkasse immer noch Tickets für sowohl Sitz- als auch die normalerweise schnell ausverkauften Stehplätze. Gegen die 52€ beziehungsweise 47€ wirken die T-Shirt-Preise mit 25€ schon fast human. 

Dass man für sein Geld allerdings auch einiges geboten bekommt, steht außer Frage. Feuer, Lichtshow, die riesige LED-Wand im Hintergrund, Feuerwerk und Tänzerinnen wurden stimmig zur Untermalung der Musik eingesetzt.

Vor der Tür wurde man mit kostenlosen Jägermeister-Shots in die Nacht verabschiedet.

Alle Fotos: Sven Morgenstern

 

 

 

 

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