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Southside/Hurricane erhält Zusagen von The Beautiful Girls, The Cribs, Digitalism, Madsen, Razorlight, Rodrigo y Gabriela sowie Tegan and Sara

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Lange bevor sie auf dem Flyer auftauchten, standen Madsen (Myspace) schon als hartnäckiges Gerücht beim Southside und Hurricane (20.-22.Juni 2008) im Raum. Nun wurden sie endlich offiziell bestätigt und mit ihnen The Beautiful Girls (Myspace), The Cribs (Myspace), Digitalism (Myspace), Razorlight (Myspace), Rodrigo y Gabriela (Myspace) sowie Tegan and Sara (Myspace).

Die Eingabe „The Beautiful Girls (Myspace)“ in den Suchmaschinen des Internets hat einige, äh, interessante Ergebnisse offenbart. Tatsächlich ist die australische Band mit Ihrer Mischung aus Rock, Folk, Reggae und Dub aktuell der interessanteste Musikexport von „down under“. Sie verbreiten eine warme, entspannte Stimmung und könnten sich zu einem ähnlich erfolgreichen Tipp wie State Radio entwickeln.

The Cribs (Myspace) aus Wakefield, West Yorkshire, schafften mit ihrem Song „Hey Scenesters!“ die Aufnahme in die Liste der „50 Greatest Indie Anthems Of All Time“ des NME. Die aktuellste Scheibe ist „Men’s Needs, Women’s Needs, Whatever“ von 2007, welches Alex Kapranos von Franz Ferdinand produzierte. Die Gebrüder Jarman sind außerdem gute Freunde der Kaiser Chiefs. Beide Bands tourten bereits gemeinsam und Ricky Wilson von den Kaiser Chiefs hält The Cribs für eine der „most underrated bands“.

Digitalism live; Bildquelle: de.wikipedia.orgEs gibt jede Menge Rockbands, die Musik für die Tanzfläche machen. Digitalism (Myspace) dagegen haben sich auf elektronische Musik spezialisiert, zu der sich wunderbar rocken lässt. Jens “Jence” Moelle und Ismail “Isi” Tuefekci sorgten mit ihrem Elektro-Pogo-Punk nicht nur durch ihr Debütalbum „Idealism“ für Aufsehen, auch als Remixer machten sie sich einen Namen. Seit 2004 bearbeiten sie Stücke der Klaxons, der Test Icicles oder der Futureheads neu. Alle weiteren Zweifel werden durch ihre Liveshows ausgeräumt.

Nach zwei erfolgreichen Alben (“Madsen” und “Goodbye Logik”) mit dem Produzenten Sven Bünger, wollten Madsen (Myspace) neue Wege beschreiten und nahmen die 12 Songs von “Frieden im Krieg” unter der Regie von O.L.A.F. Opal in Bochum auf. Vor allem Sänger Sebastian wollte unbedingt mit ihm arbeiten, weil er die Alben von Notwist, Readymade und Miles schätzt, die Opal produziert hat: “Die klingen alle so erfrischend undeutsch”. “Frieden im Krieg” ist also wieder härter und extremer, aber auch moderner, mit neuem Produzenten und neuer Arbeitsweise haben Madsen den Mut bewiesen und bestanden.

Ab und zu betritt eine Band, die aus dem Stand perfekt erscheint, dann doch überraschend die große Pop-Bühne. Razorlight (Myspace) ist die Band, deren Songs gestandene Mannsbilder schwach in den Knien werden lassen und auch den Mädchen hormonelle Stürme beschert. Seit einigen Monaten schreiben sie an neuen Songs und arbeiten demnächst mit verschiedenen Produzenten an dem Material. Klingt alles sehr spannend und wir können uns auf neue Songs beim Festival freuen.

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Rodrigo y Gabriela (Myspace) starten ihre musikalische Laufbahn in der Metal Band „Tierra Acida“ in Mexico City, bevor sie auf akustische Gitarre umsteigen. In Dublin spielen sie erst auf der Straße, dann in Kneipen und entwickeln ihren eigenen Stil. Gabriela spielt Akkorde und trommelt auf den Resonanzkörper ihrer Gitarre, Rodrigo übernimmt die Melodieführung. Zu Covern wie Pink Floyds “Wish You Were Here” über “Stairway To Heaven” von Led Zeppelin und Metallicas “Orion” gesellen sich auch eigene Stücke, die alle ohne Gesang auskommen. Sie spielen in Clubs und auf Festivals, touren mit Damien Rice und Muse und verdrängen in Irland die Arctic Monkeys von Platz 1 der Charts.

Das aktuelle Album „The Con“ bringt das Flair der Zwillinge Tegan and Sara (Myspace) auf den Punkt: Die Songs schweben zwischen Folk und Pop, sind mehr Alternative als Mainstream, im Arrangement leicht sperrig, aber trotzdem eingängig. Der Gesang vermittelt eine berührende Emotionalität. Gitarrenriffs treffen auf dezente Synthesizer-Melodien… man muss schon genau hinhören, um alle Feinheiten zu entdecken. Ein herrlich ohrgängiges Statement zur stilistischen Unabhängigkeit.

Textquelle: Southside.de

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