Oberste Maxime in diesem Jahr: Keinen schwerwiegenden Unfall auf dem Taubertal Festival 2014. Diesem Ziel fällt eine bei Stammgästen liebgewonnene Tradition zum Opfer: Ab sofort ist die Frühanreise zum Taubertal am Mittwoch aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich.
Steinbruch: Null Toleranz bei Verletzung der Regeln
Auch eine Regelverschärfung in Sachen Steinbruch zielt in Richtung mehr Sicherheit.
In den beiden Vorjahren war es jeweils einem Besucher “gelungen” sämtliche Barrieren vom Campingplatz Berg hin zur Aftershow Location Steinbruch zu durchbrechen und die Steilwand hinunterzufallen. Junge Leben und das deren Familien wurden binnen Sekunden nachhaltig aus der Bahn geworfen. Das soll nicht noch einmal passieren.
Deswegen soll solch Fehlverhalten schon im Keim erstickt werden. Verletzt dieses Jahr jemand die Sicherheitsregeln -sprich: wird er dabei erwischt sich über den ersten von drei Zäunen zu bewegen- wird er sofort mit einem Hausverbot belegt und verabschiedet.
Möge diese Warnung bei potentiellen Kandidaten ankommen. Mit solch halsbrecherischen Aktionen gefährden solch Gedankenlose nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch den guten Ruf des Taubertal Festivals.
Camping erst ab Donnerstag 9 Uhr
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die Massnahme, die Anreise erst ab Donnerstag zu erlauben.
Diese Entscheidung, sagt Veranstalter KARO, sei einem nicht leicht gefallen. Vielleicht wurde sie auch deswegen doch recht knapp vor dem Festival getroffen.
Umwelt- und Lärmschutzaspekte spielen in diese Neuregelung hinein, von primärer Bedeutung ist aber auch hier die Sicherheitsproblematik. Im Einklang mit den zuständigen Behörden wurde die Änderung beschlossen. Grösstes Problem dürfte die Staatsstrasse sein, die unmittelbar durch den Campingplatz verläuft. Sie kann erst ab 07. August 9 Uhr morgens gesperrt werden. Genau zu diesem Zeitpunkt öffnen dieses Jahr auch die Campingareale.
Kommentar
So bitter dieser Schritt der späteren Anreise für einige wenige auch sein mag: im Licht der Ereignisse der Vorjahre ist er nur zu verständlich. Die Rothenburger sind sehr tolerant was das Taubertal angeht – trotzdem sind sie einem Tag weniger Beschallung gegenüber sicher nicht abgeneigt.
Und wer Veranstalter Volker Hirsch bei den Pressekonferenzen um Worte ringen sah, wenn das Thema Steinbruchabstürze zur Sprache kam, wundert sich nicht über Verschärfungen der bestehenden Regelungen. Es geht ihm einfach sehr nahe, wenn bei seinem Festival schwere Unfälle passieren. Möglicherweise haben auch die Behörden ihren Beitrag geleistet und dezent dazu gedrängt Mittel und Wege zu finden, mit Regelanpassungen das Risiko für den Einzelnen weiter zu reduzieren.
Letztlich ist es fast wie immer: Das Handeln einiger weniger Besucher hat Konsequenzen für die breite Masse. Das ist nicht unbedingt schön, aber in den meisten Fällen unausweichlich.